Fundstück / 09.08.2013 / 15:46 / 1 / Seite ausdrucken

Was Frauen wollen

Möglich ist auch, dass vermehrt Frauen in Sekten landen, weil die sich weniger über die Arbeit als über soziale und familiäre Aufgaben definieren und sich, wenn die Kinder ausziehen, neue soziale Felder suchen, in denen sie sich zu Hause fühlen. Sekten bieten oft ein klar definiertes und strukturiertes Umfeld an, in denen sich die Frauen aufgehoben fühlen. Denn jedes neue Mitglied wird da mit offenen Armen empfangen, ohne dass man dafür eine spezielle Leistung bieten muss – es reicht, sich zu integrieren und zu glauben, was einem erzählt wird. Nicht zuletzt sehnen sich viele Frauen nach einer starken Schulter, nach jemand oder etwas, an dem sie sich orientieren können, der sie führt. Schliesslich, so las ich neulich in der FAZ, seien es auch vor allem Frauen gewesen, die Hitler gewählt und ihm deshalb zur Macht verholfen hätten – was natürlich eine reichlich eindimensionale Erklärung ist. http://blog.tagesanzeiger.ch/blogmag/index.php/8043/frauen-in-der-sektenfalle/

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Angelika Eberl / 10.08.2013

Bevor hier ein neues Vorurteil entsteht, will ich etwas richtigstellen: Im Text von Ralf Bönt in der Faz vom 24.7.2013: „Der Feminismus hat sich verirrt“ schreibt er: „...Sie bedenkt nicht, dass es mehr Frauen als Männer waren, die Hitler gewählt haben…“ Diese Behauptung Ralf Bönts entspringt seiner maskulinistischen Ideologie! Woher will Ralf Bönt das denn so genau wissen?  Hat er den Wählerinnen damals über die Schultern geschaut? Ich habe es jedenfalls im Geschichtsleistungskurs anders gelernt: Dass nämlich die „kleinen Angestellten“ Hitler mehrheitlich gewählt hätten. Außerdem bekamen wir eine Quelle zu lesen, auf welcher führende Großindustrielle aufgeführt waren, die Hindenburg empfahlen, Hitler zum Reichskanzler zu ernennen. Zudem ist die Generation, die damals wahlberechtigt war, heute im hohen Alter oder verstorben. Die allermeisten deutschen Frauen, die heute leben, haben also Hitler NICHT gewählt. Ob ein Mensch verführbar ist, oder nicht, liegt nicht am Geschlecht, sondern an den individuellen Veranlagungen. Ralf Bönt verfolgt in seinem FAZ-Text ein bestimmtes politisches Ziel, nämlich mehr Rechte für Väter. Es ist legitim, dass Mutter und Vater dieselben Rechte und Pflichten gegenüber ihren Kindern haben sollen – aber das Mittel der subtilen Diffamierung eines ganzen Geschlechts, das Ralf Bönt anwendet, ist unfair! Ebenso unfair, wie wenn alle Männer diffamiert werden – wie es ja auch ab und an geschieht! Wenn Ralf Bönt behauptet, „mehr Frauen“ hätten damals Hitler gewählt, dann unterstellt er einem ganzen Geschlecht, dass es leicht ver-führ-bar sei. Der „Eva“-Mythos lässt grüßen. Was heißt das, dass die Achse so empfänglich ist für Vorurteile gegenüber dem weiblichen Geschlecht? In anderen Bereichen verdammen Sie doch sonst Vorurteile gegenüber ganzen Menschengruppen! Was bezwecken Sie damit, Texte zu bringen, die die angebliche „Verführbarkeit“ von Frauen beschreiben?

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