Die Niederlande liefern Flugabwehrraketen, die Tschechen Maschinengewehre und Munition. Die BRD liefert 5000 Schutzhelme, aber keine Waffen. Der Wiener Bürgermeister liefert 2 LKW mit FFP-2 Masken. Und in München will man jemanden auf Anti Putin Linie bringen. Preisfrage: Welche dieser Maßnahmen ist Sinnvoll und hilft der Ukraine?
Ich bin kein Putin Fan. Aber solche Reaktionen sind wieder einmal ein Indiz das Deutschland bereits eine funktionale Diktatur ist, in der Meinung, Recht und Wahrheiten die Eliten vorgeben.
Ist Herr Reiter eigentlich geimpft? Hoffentlich geboostert? Ich habe da so meine Zweifel, weil, er hatte ja letzthin Corona. Ist er also als möglicher Ungeimpfter überhaut moralisch befähigt, andere zu nötigen? Oder gerade deshalb ;)? Schätze letzeres, Doppelmoral, Heuchelei und Totalitarismus, der neue Dreiklang - auch in Bayern.
Auch das Festspielhaus der Provinzstadt Baden-Baden will Herrn Gergijew zu einer Stellungnahme gegen Herrn Putin zwingen. Pikant daran ist, das Herr Gergijew einer der wenigen Musiker waren, die dem “Festspielhaus” in der Provinz in Krisenzeiten 1998 die Treue gehalten haben, als der zum Kulturpalazzo umgebaute alte Bahnhof von Baden-Baden kurz nach der Eröffnung vor dem Ende stand. Politiker und Kultur-Entscheider, die sich auf Künstler stürzen, sind Barbaren und Kulturbanausen, die kein zivilisierter Mensch braucht. In Russland wird kein auch nur halbwegs seriöser Politiker so tief sinken, auf ukrainische Komponisten und ihre Werke herabzusehen.
Dann sollte sich eben Gergiev rausschmeißen lassen. Ich hasse es - und nicht nur jetzt beim Ukraine-Konflikt - wenn Menschen staatlicherseits zu irgendwelchen Bekundungen gezwungen werden. Gergiev kann es sich sicherlich leisten nicht mehr in Deutschland zu dirigieren. Viele andere Menschen können es eben nicht und werden, um nicht ökonomisch Schach-Matt gesetzt zu werden, zum Lügen animiert. Es ist schon schlimm genug, dass die Regierung einen stetig belügt und deren rechte Hand die Medien, aber dann noch Bürger, egal in welcher Stellung, mit hineinzuziehen, ist abartig. Es ist wie in der DDR. Damals Ende der 1960er Jahre mussten wir in der Schule für unser Klassenzimmer nach dem Beat-“Aufstand” eine Anti-Beatles-Wandzeitung gestalten. Und so setzte sich das im Leben immer weiter fort. Da gab es Solidaritätsbekundungen zu unterschreiben. Da durfte zu diesem und jenem nur die offizielle Meinung kundgetan werden. Da reichte es z.B. wenn man zu faul war irgendwelche politische Kapitel im Lehrbuch zu lesen, man ein bestimmtes gängiges Wort in die Diskussion warf und man war sofort jemand Fleißiges. Genau so ist es hier heutzutage. Das ekelt mich immer nur an und passiert mir nie wieder. Jeder kann eine Meinung zum Ukrainekonflikt haben. Jeder sieht das sicherlich ein bisschen anders. Und, was wir immer dabei bedenken sollten: Im Krieg stirbt die Wahrheit zuerst.
Diese Münchner Widerlichkeit hätte aus den Geschichten von Brecht „Furcht und Elend des Dritten Reiches“ sein können. In der DDR gab es Drangsalierungen bei Nichtunterzeichnung von Pamphleten, aber die Androhung einer Kündigung bei Nichtabgabe einer persönlichen Erklärung ist mir nicht bekannt von dort. Mit dieser Schande muß auch die SPD leben.
Besonders schäbig hier der Münchner Merkur. Dessen Kulturchef hatte ja bereits die Berufung von Valery Gergiev zum Chef der Münchner Philharmoniker vor Jahren ausschließlich mit dem Argument kritisiert, das gehe nicht, der Mann sei ein “Putin-Freund”. Wie gesagt, keine künstlerische Kritik an der Berufung sondern ausschließlich politisch-korrekte Ideologie. Nun muss man wissen, das der Herausgeber des Merkur, Herr Ippen, ein notorischer Russen-Hasser ist, und seine Redakteure dazu verdonnert hat, permanent Anti-Russland zu kommentieren, schon lange vor dem aktuellen Angriff. Das führt dann zu so grotesken Kommentaren. Heute übrigens, angesichts der Drohung des Münchner OB, Gergiev rauszuwerfen, hat Ippens dümmlicher Schreiberling noch mal nachgelegt, und geschrieben, dieser Dirigent sei “ohnehin maßlos überschätzt.” Erinnert mich an Zeiten, die ich nur aus den Geschichtsbüchern kenne, Stichwort Hugenberg-Presse.
Der Haltungs-Fanatismus läuft mal wieder Amok. Unsere Politiker und Medien zeigen mal wieder, wes Geistes Kinder sie sind. Und sie demonstrieren, dass sie absolut Null Ahnung von der Ukraine haben. Ukrainer und Russen sind kulturell und religiös enger verbunden als Deutsche und Österreicher. Der Osten der Ukraine ist russisch-orthodox geprägt. Der ukrainisch-nationalistische Westen ist NICHT römisch-katholisch, sondern griechisch-katholisch geprägt. Die Gottesdienste sind für Laien nicht von den orthodoxen Liturgien zu unterscheiden. Wesentlicher Unterschied ist, dass in griechisch-katholischen Kirchen für den Papst in Rom gebetet wird. Selbst der Ostertermin richtet sich nach dem julianischen Kalender wie bei den Orthodoxen, nicht nach dem gregorianischen wie bei den römisch-katholischen Kirchen. Und da glauben die Wahnsinnigen in Washington, Brüssel und Berlin alles Ernstes, sie könnten die Ukraine gegen Russland in Stellung bringen? Aber zum Musiker: Die Musik der Ukraine und Russlands ist engstens verbunden. Es ist völlig normal, dass in Deutschland russische Kirchenchöre ukrainische Dirigenten haben. Und da wollen deutsche Fanatiker einen russischen Musiker zu politischen Bekenntnissen gegen Russland und de facto zum Vorteil antirussischer Fanatiker in der Ukraine zwingen? Das zeigt, auf welches unterirdische Niveau Politik und Medien in Deutschland gesunken sind.
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