Thilo Schneider / 21.02.2024 / 16:00 / Foto: Pixabay / 36 / Seite ausdrucken

Verdun – die Hölle ohne Sieger

Heute vor 108 Jahren begann die Schlacht von Verdun. Sie wurde zum Symbol für die groteske Ergebnislosigkeit des Stellungskrieges.

Seit Monaten bewegte sich an der Westfront wenig bis gar nichts. Die Fronten waren schlicht festgefroren. Außer, dass sich deutsche und alliierte Soldaten bei Artillerieangriffen und Sturmangriff und Gegensturmangriff niedermetzelten, geschah „im Westen nichts Neues“. Zu diesem Zeitpunkt hatte man im deutschen Oberkommando, hier unter Federführung des Generals Falkenhayn, eine geniale Idee: Wie wäre es mit dem Angriff auf ein wichtiges Symbol der Franzosen? Eines, das sich zu erobern lohnen oder die Franzosen wenigstens dazu bringen würde, ihre Soldaten bei Artillerieangriffen und Sturmangriff und Gegensturmangriff niedermetzeln zu lassen? Oder, wie es General Falkenhayn charmant nannte: „sich weißbluten zu lassen“. Dabei ging er offensichtlich von der interessanten Annahme aus, die Franzosen würden einfach nicht seine eigenen Soldaten treffen oder wenigstens zurückschießen.

Und so beugten sich die Herren im Obersten Heereskommando über ihre Karten, und ein Zeigefinger zeigte auf Verdun. Hier sollte es passieren. Die „Operation Gericht“.

Die Heeresleitung hatte gut und effektiv gearbeitet: Über 140.000 Soldaten waren zusammengezogen worden, dazu 1.220 Geschütze und 2,5 Millionen Granaten. Die Deutschen hatten extra eine Eisenbahnlinie gebaut, um möglichst nahe an die bisher ruhige Front zu kommen. Gräben waren keine zu erkennen, die angreifenden Truppen lauerten in tief gegrabenen Stollen auf ihren Einsatz.

Verdun war bisher von französischer Seite eher stiefmütterlich behandelt worden, teilweise waren sogar die Geschütze der Festungen um Verdun demontiert worden, um anderweitig eingesetzt zu werden. Auch wenn die massiven deutschen Vorbereitungen französischerseits nicht unbemerkt geblieben waren, so schien man dort doch davon auszugehen, dass es sich hier eher um ein Ablenkungsmanöver als um eine ernsthafte Offensive handeln könnte.

Der deutsche Vormarsch stockt

Am Morgen des 21. Februar 1916 donnerten jene 1.220 Geschütze los und legten einen Geschosshagel auf die französischen Linien, dass angeblich noch in 20 Kilometern Entfernung die Scheiben klirrten. Nichts würde diesem Geschossorkan widerstehen können. Als um 17.00 Uhr die Artillerie das Feuer einstellte und die deutschen Divisionen am Ostufer der Maas zum Sturmangriff ansetzten, stellte sich heraus, dass dies ein Irrtum gewesen war. Bereits in dem im Vorfeld gelegenen Caures-Wald hatten genug französische Jäger diese Hölle überlebt, um den Angreifern das Leben schwerzumachen. Erst am Tag darauf gelang es den Deutschen, den Wald – oder das, was davon übrig war – zu „säubern“.

In den nächsten Tagen lief die Offensive der deutschen Armee wie am Schnürchen: Mehrere Dorftrümmer wurden unter hohen Verlusten der sich verbissen wehrenden Franzosen eingenommen. Ein besonderes „Schmankerl“ war dabei die handstreichartige Einnahme des in der Kette der Festungen um Verdun herum „stärksten Zahnes“, der Festung Douaumont, durch das 4. Brandenburgische Infanterieregiment. Das hierzu eigentlich keinen Befehl hatte, aber die Gunst der Stunde nutzte, um das Fort zu umzingeln. Die Franzosen ergaben sich nahezu kampflos.

Das war es dann aber auch schon mit dem Angriffsschwung der deutschen Truppen. Drei Tage später übernahm der französische General Pétain, der später zu einer Art französischem Hindenburg mutieren sollte, das Kommando der französischen Verteidigung. Seine Verteidigungsstrategie sah, ganz im Sinne seines Gegners Falkenhayn, vor, aus einer defensiven Blockadeposition heraus die Deutschen aufzuhalten. Er ließ neue Schützengräben ziehen, die den Franzosen verbliebenen Festungen und Forts und Zwischenwerke neu armieren und, sehr originell, die einzige Zufahrtsstraße zu Verdun derart ausbauen, dass dort Nachschubfahrzeuge quasi in einem Kreisverkehr neue Truppen und Munition heranbrachten und Verwundete abtransportierten. Die „Route Sacrée“, die „geheiligte“ oder, im Soldatenmund, „verdammte Straße“.

Ratten, Dreck, Hunger, Durst und Lebensgefahr in den Schützengräben

Die deutsche Infanterie hingegen war zu schnell und zu weit vorgestoßen und hatte ihre Artilleriedeckung hinter sich gelassen – und war so der französischen Artillerie auf dem westlichen Ufer der Maas schutzlos ausgeliefert. Seltsamerweise hatte die deutsche Oberste Heeresleitung das Westufer der Maas irgendwie „vergessen“. Das rächte sich jetzt.

To cut a long story short: Bereits im März war Schluss mit dem bisher verhältnismäßig flockigen deutschen Vormarsch. Erst jetzt griffen deutsche Truppen auch auf dem westlichen Ufer der Maas an, um der französischen Artilleriestellungen Herr zu werden. Die aber wehrten sich – und wie! Bereits Ende März war auch hier kein Vorankommen mehr möglich.

Falkenhayn spielte mit dem Gedanken, aufgrund der hohen Verluste seine Offensive abzubrechen, hatte aber obskure Nachrichten erhalten, nach denen die Franzosen „kurz vor dem Zusammenbrechen“ seien. Der Todestanz ging weiter. Wir reden hier über Februar bis April. Es war kalt, es war nass, es regnete in Strömen, teilweise standen die Infanteristen beider Seiten nicht nur unter Beschuss, sondern bis zum Bauch im Wasser. Die Umstände, unter denen die brutalen Kämpfe stattfanden, waren grässlich. Die deutsche Offensive hatte sich links und rechts der Maas festgefressen.

Vor Verdun geschah jetzt das, was die Soldaten beider Seiten bereits von anderen Frontabschnitten kannten: Artillerieduelle, Offensive und Gegenoffensive, Ratten, Dreck, Hunger, Durst und 24 Stunden Lebensgefahr in den vorderen Frontlinien. Keine Seite machte sich mehr die Mühe, die Toten zu bestatten, die Gefallenen lagen, wo sie lagen. Die Artillerie der Armeen zerfetzten diese zweimal, dreimal, viermal, zehnmal. Es stank nach Verwesung und den fast schon rührenden Versuchen, die Toten wenigstens mit Löschkalk zu bedecken, um den Geruch abzumildern.

Erobertes Gelände geht verloren

Es ist für uns Menschen des 21. Jahrhunderts völlig unverständlich und unvorstellbar, warum die Soldaten beider Seiten nicht einfach ihre Gewehre wegwarfen, um einen Ausweg aus dieser Hölle zu finden. Der Nachschub kam in den vorderen Frontlinien zum Stocken, das bedauernswerte Kanonenfutter trank aus Granattrichtern, an deren Grund aufgeschwemmte Leichen lagen. Teilweise von denen, die in den Granattrichtern schlicht ersoffen waren. Diarrhoe und andere Krankheiten grassierten auf beiden Seiten. Läuse und Ratten waren die einzigen Mitbewohner dieser Mondlandschaft aus Dreck, Leichenteilen und zerstörter Ausrüstung. Regen war hier sogar ein Segen, die Soldaten sammelten das Wasser in ihrem Kochgeschirr – das war wenigstens sauber. Mit der Zeit begannen sowohl Deutsche als auch Franzosen damit, ihren Gegner nicht mehr als Feind zu sehen, sondern als „Kameraden von der anderen Feldpostnummer“.

Nichtsdestotrotz kämpften beide Seiten mit einer Erbitterung, wie sie wohl nie zuvor in der Kriegsgeschichte zu sehen war. Gefangene wurden kaum genommen, die Kämpfe unter Einsatz von Gas und den ekelhaften, mit Masut gefüllten Flammenwerfern in den diversen Forts und auf dem Schlachtfeld waren die grausamsten Kampfmittel, die es je gegeben hat und bis heute gibt.

Während auf deutscher Seite die Truppen immer wieder durch menschlichen Nachschub aufgefüllt wurden, ließen die Franzosen ihre Truppen rotieren, so dass mit der Zeit jede Einheit einmal in Verdun „antreten“ und sich niedermetzeln lassen durfte. Tatsächlich erreichte so die Schlacht um Verdun mit der Zeit die komplette französische Bevölkerung und ist hier im kollektiven Gedächtnis der Franzosen tiefer verwurzelt als auf der deutschen Seite.

Ab etwa Juni musste die deutsche Oberste Heeresleitung Truppen von Verdun abziehen und nach Osten schaffen, da dort die deutsche Front gegen die Brussilow-Offensive der Russen stabilisiert werden musste. Im Juli wurden weitere Truppen abgezogen, um die deutsche Front in der „Schlacht an der Somme“ halten zu können. Die Franzosen eroberten daher einiges an Territorium zurück, was doch unter so hohen Opfern genommen worden war. Deutscherseits wurden schließlich „mangels Masse“ alle Offensivbemühungen abgebrochen, Falkenhayn wurde durch von Hindenburg abgelöst.

Ein Unentschieden unter absurd hohen Verlusten

Wer aber hat aber nun dieses Massaker gewonnen? Die Deutschen reklamierten den Sieg für sich, da sie „nur“ zwischen 337.000 bis 434.000 Mann gegenüber etwa 377.000 bis 540.000 französischen Verlusten hatten. Die Franzosen wiederum, die bis Dezember einen Großteil ihres verlorenen Territoriums zurückgewannen, sahen sich als die Sieger, denn „sie kamen nicht durch“, wie die Losung von Pétain „Ils n’arrivent pas à passer“ lautete, als er das Kommando übernahm.

Unter dem Strich hat niemand die „Hölle von Verdun“ gewonnen – aber riesige Gräberfelder, ein schauriges „Beinhaus“, ein (wahrscheinlich eher als Gimmik angelegter) verschütteter französischer Graben, aus dem bis heute die Bajonette französischer Soldaten ragen, geben Auskunft darüber, wer sie auf jeden Fall verloren hat. Die auf dem Westufer der Maas gelegene Anhöhe mit dem passenden Namen „Toter Mann“ wurde durch die Artillerie beider Seiten um 16 Höhenmeter abgetragen, Tote wurden noch in 10 Metern Tiefe gefunden. In der Festung Douaumont wurden 679 deutsche Soldaten noch an Ort und Stelle eingemauert, die bei der Explosion eines Granatendepots getötet worden waren. Wenigstens blieb denen das weitflächige Verteilen ihrer Leichen über das Schlachtfeld erspart.

Ähnliches auf französischer Seite: Im Tunnel von Tavannes, in dem französische Truppen in Bereitstellung lagen – einem übelriechenden Loch ohne Latrinen, in dem die Soldaten das Sickerwasser von den Wänden leckten, da der Nachschub stockte – explodierten im September aus ungeklärter Ursache (wahrscheinlich waren Schlamperei und Fahrlässigkeit im Spiel) die dort gelagerten Öl- und Benzinvorräte und töteten über 600 Mann. Nach Augenzeugen zerfielen die verbrannten Leichen zu Staub, wenn man sie berührte. Welch grauenhafte Vorstellung.

Das Schlachtfeld heute

Wenn Sie das Schlachtfeld rund um Verdun besuchen, besuchen Sie einen der traurigsten Orte der Welt. Eine Kraterlandschaft, die sich die Natur mittlerweile zurückerobert hat. Bleiben Sie trotzdem auf den Wegen – in den Wäldern lauern immer noch Blindgänger, und als Mensch des 21. Jahrhunderts möchten Sie sicher nicht von über 100 Jahre alten Granaten zerrissen werden. Es ist sehr ruhig dort und die Grundmauern der verwüsteten und verlassenen Dörfer zeigen ansatzweise, was sich Menschen hier gegenseitig angetan haben. Das sogenannte „Beinhaus“ mit den eingesammelten Überresten von über 130.000 deutschen und französischen Soldaten ist eines der gruseligen Relikte dieser Schlacht, und wenn Sie die kläglichen Reste des Forts Douaumont besichtigen, bekommen Sie leicht eine Vorstellung davon, wie grässlich das Leben auch unter der Erde in der „Blutmühle von Verdun“ war. Die Überlebenden dieses monatelangen Gemetzels mussten selbst sehen, wie sie ihre Traumata verarbeiteten. Und zogen 24 Jahre danach wieder in den Krieg.

Die Eroberung von Verdun durch die Wehrmacht dauerte 1940 nur etwa einen Tag und keine Handvoll von Verlusten. Die Erde dort hatte genug Blut gesehen. Und neben den Relikten und Bildern dieser Schlacht berührt mich persönlich eines ganz besonders: Francois Mitterand und Helmut Kohl, die sich im gemeinsamen Gedenken die Hand reichen. Wenn es also über Verdun überhaupt Positives zu berichten gibt, dann das: dass Franzosen und Deutsche heute Freunde sind. Nicht trotz, sondern wegen der Schlacht um Verdun. Bei der Gedenkfeier 1984 spielte ein Clairon das Signal „Feuer einstellen“.

 

Thilo SchneiderJahrgang 1966, freier Autor und Kabarettist im Nebenberuf, LKR-Mitglied seit 2021, FDP-Flüchtling und Gewinner diverser Poetry-Slams, lebt, liebt und leidet in der Nähe von Aschaffenburg.

Foto: Pixabay

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F.Bothmann / 21.02.2024

Während einer Reise haben wir in Frankreich die Landungsstrände in der Normandie mit den Erinnerungsorten zum 2. Weltkrieg besucht. Unser Vater wurde dort als 19-jähriger Soldat verwundet. Die vielen Gräber junger Männer in seinem Alter hinterlassen einen tiefen Eindruck. Und dann waren wir auch noch in Verdun. Den Ort aus dem Geschichtsunterricht in der Schule. Beide Orte muss man besucht haben. Man erlangt ein tiefes Verständnis unserer Geschichte. Und man ist damit auch sehr gegenüber jeder Kriegspropaganda gerüstet.

Wolf Hagen / 21.02.2024

@Judith Panther Der geniale Schriftsteller und Träger des Ordens “Pour le Merite”, Ernst Jünger, kämpfte beispielsweise sowohl im Ersten Weltkrieg als Leutnant, als auch im Zweiten Weltkrieg, als Major.

Wolf Hagen / 21.02.2024

Auch vor Ort gewesen, was Thilo?! Ich war, als “Hardcore-Militaria-Fan”, Ende der 90er dort. Natürlich haben wir auch Douaumont besichtigt. Und wir stiegen damals in das nicht öffentlich zugängliche Fort de Terre ein. Ich habe noch ein Bild von mir, von der tiefsten Stelle des Forts, wo die Franzosen aufgehört hatten zu bauen, mit einer dort lebenden Fledermaus, die über meiner Schulter hängt. Die Aktion war sicherlich dumm, gefährlich und ganz sicher nicht legal, aber wie junge Männer, Mitte zwanzig, eben so sind, war uns das entweder nicht wirklich bewusst, oder was eher stimmt, scheißegal. Einige Tage später haben wir ähnliches nochmal in den Tunnels am Hartmannsweilerkopf abgezogen. Dennoch hat mich diese Tour bis heute mächtig beeindruckt und ihre Spuren hinterlassen. Bis heute ist da ein Gefühl von Mitleid für die Soldaten auf beiden Seiten, gepaart mit einem gewissen Unverständnis, dort nicht desertiert zu sein und Respekt für den Mut und die Zähigkeit der Kämpfer. Und das Glücksgefühl nicht selbst sowas erleben zu müssen. In der Ukraine dürfte es derzeit ähnlich aussehen, weshalb Russland verlieren muss, sonst finden sich demnächst viele von uns vielleicht doch noch im Schützengraben wieder.

Gerd Maar / 21.02.2024

Es wäre besser gewesen wenn die Amerikaner schon nach dem ersten Weltkrieg in Deutschland geblieben wären und die NATO gegründet hätten. Dann wäre der Welt der deutsche Größenwahn unter dem Gröfaz erspart geblieben, der ja unbedingt den großen Krieg in der Verlängerung doch noch gewinnen wollte.

Peter Rosé / 21.02.2024

Im Beinhaus sind die Gebeine mittlerweil (oder längst eingemauert) dafür findet man viele Namen Gefallener unter anderem auch die Namen Deutscher. allerdings fielen diese nicht auf den Maashügeln, sondern bei Dien Bien Phu. Wie mir der Kioskbesitzer vor dem Beinhaus erzählte, sei die meistverkaufte Postkarte diejenige, die Kohl und Mitterand händchenhalten vor dem Beinhaus zeigt. Auch die Gedenkmünze, die im einen Poilu und neben einem deutschen Soldaten zeigt, wird gern genommen, vor allem von Franzosen. Der Eingang wurde übrigens, als ich die Stätten deutsch-französischer Begegnung besuchte, von der Trikolore und Schwarz-Rot-Gold geschmückt beide flankierte die Europaflagge. Nach dem Besuch gönnten wir uns in einem Café am Maasufer zu Verdun eine Eclaire mit einem Café, wie einst die französischen Generäle während der Schlacht (sofern sie sich nicht vor zu weit liegenden schweren deutschen Artilleriegranaten schützen mussten). Einer der vielen Munitionsfahrer vor Verdun war übrigens der Komponist Maurice Ravel (der nicht nur den Bolero geschrieben hat). Er hatte es übrigens abgelehnt, einen Boykottaufruf der Werke zeitgenössischer Komponisten aus den Ländern der Mittelmächte zu unterschreiben. 

L. Luhmann / 21.02.2024

“Es ist für uns Menschen des 21. Jahrhunderts völlig unverständlich und unvorstellbar, warum die Soldaten beider Seiten nicht einfach ihre Gewehre wegwarfen, um einen Ausweg aus dieser Hölle zu finden.”—- Man denke nur an die Massen sog. “Geimpfter”. Die haben die Spritzen auch nicht weggeworfen! Ich empfehle Gustave le Bon oder auch sapere aude ...

Judith Panther / 21.02.2024

Mensch, Thilo Schneider. Bisher haben wird bei Ihren Ausführungen ja höchstens Tränen gelacht, nicht geweint. Jetzt zeigen Sie Ihr einzigartiges Vermögen, auf lockerem „Im Westen nichts Neues“ – Niveau daran zu erinnern, daß jeder militärische Sieg letztlich ein Pyrrhus-Sieg war, ist und gewesen sein wird, der nach Verzweiflung, Verwesung und Fäkalien stinkt, nicht nach den frischgewaschen Uniformen der nach siegreich gewonnener Schlacht gefeierten Generale. Was allerdings „24 Jahre danach wieder in den Krieg“ zog war wohl kaum einer aus der Schlacht von Verdun.  Die waren ja tot, invalide oder zu alt. Es war die nächste Generation! Nicht die erste, aber hoffentlich die letzte, die aus „Nie wieder“ schon wieder nichts gelernt hat. 

Else Schrammen / 21.02.2024

Zitat: “warum die Soldaten beider Seiten nicht einfach ihre Gewehre wegwarfen, um einen Ausweg aus dieser Hölle zu finden”. Das war auf beiden Seiten nicht einfach. Auf die Soldaten, die das in Betracht zogen, wartete das Kriegsgericht: Fahnrnflucht, Feigheit vor dem Feind, Wehrkraftzersetzung und was sonst noch. Da kannten die “Oberen Heeresführer” keine Gnade. Meinen Onkel hätte es fast erwischt, wobei der nicht mal das Gewehr weggeworfen hatte. Er schrie nur per Feldpost (und die wurde penibel gelesen und ausgewertet): Und die Franzosen liefen, was sie konnten, und wir voraan!

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