In Deutschland könnten laut einer Studie der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) bedeutende Mengen an Erdgas in Schiefergesteinen gefördert werden. Nach dem heutigen technologischen Stand gebe es förderbare Mengen von 0,7 bis 2,3 Billionen Kubikmeter Erdgas, teilte der BGR am Montag in Hannover mit. Die Größe dieser als nicht-konventionell bezeichneten Vorkommen übersteigt damit Deutschlands konventionelle Erdgasreserven.
Neben der Untersuchung der Ressourcen beleuchtet die Studie auch Auswirkungen der Erschließung von Schieferlagerstätten durch das sogenannte Fracking-Verfahren. Demnach sei dieses Verfahren im Rahmen der gesetzlichen Vorschriften keine Gefahr für die Umwelt. „Fracking und Trinkwasserschutz sind grundsätzlich vereinbar“, hieß es. Beim Fracking werden chemische Flüssigkeiten in den Boden gepumpt, um die Förderung von Öl oder Gas zu erleichtern.
Der Wirtschaftsverband Erdöl- und Erdgasgewinnung wertete die Studie als „gute Nachricht“. Erdgas gewinne vor dem Hintergrund der Energiewende immer mehr an Bedeutung, sagte der Vorsitzende des Verbands, Gernot Kalkoffen. Er plädierte dafür, die heimischen Quellen als Chance zu begreifen. „Bei der heimischen Förderung bleibt der größte Teil der Wertschöpfung im eigenen Land, und wir machen uns ein Stück unabhängiger von Importen“, sagte Kalkoffen.