Sehr geehrter Herr Broder,
um ehrlich zu sein, verstehe ich nicht warum jede Kritik an der Politik Israels, immer als antisemitische Handlung ausgelegt wird. Ich emfinde das Gedicht von Herrn Grass als Ausdruck seiner Besorgnis über die Gefahren eines eskalierenden Konflikts zwischen dem “Westen” und Iran. Ich spreche Israel nicht das recht auf Verteidigung ab. Im Gegenteil, wenn man von Nachbarstaaten umgeben ist die nicht müde werden, früher mehr heute weniger oder zumindest verdeckter, die Existenz Israels in Frage zu stellen, muss man für den Krieg gerüstet sein.
Die Kritik von Herrn grass in eine antisemitische Richtung zu deuten, verhindert m.E. die auseinandersetzung mit einer ernstzunehmenden Gefahr.
MfG Steffen Seelbach
Israel verbietet sich Kritik in jeder Form auch wenn berechtigte Missstände kritisiert werden. Wie z.B. der Siedlungsbau auf geklautem Land. Aber jeder der hier etwas auf den Punkt bringt wird als Antisemit hingestellt.
Eugen von Zmuda
Sehr geehrter Herr Graumann,
sehr geehrter Herr Broder!
Ich bin es leid, immer in eine Ecke mit Antisemiten gerückt zu werden, nur weil ich - und viele andere - ein Problem mit dem Staat Israel habe.
Wir alle müssen aufpassen, dass da kein Unglück geschieht! Das Judentum ist etwas anderes als der reale Staat Israel. Wenn sich Menschen kritisch zu israelischen Politik äußern, ist das kein Angriff gegen das Judentum!
Die Methoden des Staates Israel sind für mich völlig undemokratisch, die dort immer mehr wachsende ultrakonservative Gruppe ist schlicht menschenfeindlich und faschistisch. Getrennte Straßenseiten für Frauen und Männer und all dieser schlimme Unsinn, muss ich das dulden, und muss ich schweigen, wenn ich das Judentum schützen möchte? Nein, es muss endlich auf den Tisch, dass die Religion und dieser Staat in Konkurrenz stehen. Der reale Staat Israel zerstört das hohe Ansehen, was die jüdische Religion noch bei sehr vielen Menschen genießt.
Ich bin dankbar, dass sich jemand wie Günter Grass getraut hat, das öffentlich zu sagen.
Die Angriffe des Herr Broder auf Grass sind unredlich und verlogen. Der “gebildete Mensch” hat zwangsläufig ein Problem mit Israel, so ist das, wenn man denken kann. Alle denkenden Menschen als “gebildete Antisemiten” zu bezeichnen ist eine Kriegerklärung an die Menschen, die versuchen, die “Rechten” im Zaum zu halten und das Judentum zu schützen!
Ingo Schulz
Hallo,
die Kommentare überschlagen sich ja grad überall; ich möchte Sie fragen, an welcher Stelle genau dieses Gedicht antisemitisch ist. Oder ist das zu korinthenkackerartig; “atmet” das Gedicht lediglich “insgesamt antisemitischen Geist”? An keiner Stelle werden Juden als Rasse oder in ihrer jüdischen Kultur diffamiert, an keiner Stelle wird der Staat Israel in seiner Existenz verneint oder infrage gestellt. So scheint mir. Oder habe ich etwas überlesen?
Es geht in erster Linie um die Gefahr eines Erstschlags, als Reaktion auf das iranische Atomprogramm. Das Gedicht mag einseitig sein, dumm, unfair, schuldkomplexbehaftet, Ursache und Wirkung verwechselnd, meinetwegen sogar “voller sprachlicher Hässlichkeit” (fehlt eigentlich noch was Negatives, das man mit beilegen könnte?) - aber wenn es obendrein noch antisemitisch wäre, dann wird es möglicherweise tatsächlich eng für “Israelkritik”.
Viele Grüße
Roland Ziegler
Sehr geehrter Herr Broder,
warum ist Herr Grass ein Antisemit? Nur weil er die israelische Kriegshetze verurteilt? Nun dann bin ich wohl auch ein Antisemit. Ob nun gebildet oder nicht. Es wird Zeit dass Israel einen ernstzunehmenden Gegner erhällt. Vielleicht ist ja dann der Staat Israel zu etwas mehr an Gemeinsamkeit und Friede mit seinen Nachbarn bereit. Bisher ist der Staat Israel die Lunte zu einem Pulverfass.
Bitte hören Sie auf die Nazikeule auszupacken, wenn es jemand wagt den Staat Israel anzugreifen.
Anonym
Guten Tag Herr Broder,
leider sind auch Sie der traurigen Illusion verfallen, eine jede Kritik an Israel äußere sich in Antisemitismus. Es ist historisch bewiesen, dass Israel in seiner Geschichte mindestens ähnliche Gräueltaten gegenüber
Palästinensern wie Hitlers Garden im Zweiten Weltkrieg gegen die Juden verbrochen haben. Es wird auch beim Israel-Palästina Konflikt von “ethnischer Säuberung” gesprochen. Vielleicht sollten auch Sie ihr “Ich-bin-dagegen-Schild” einmal ablegen und der Tatsache ins Auge blicken, dass nicht jedes kritische Wort gegenüber Israel mit Antisemitismus gleichzusetzen ist.
Es ist zu Schade, dass dem Einzelnen immer noch erbsünden-ähnlich eingetrichtert wird “Sag nichts gegen Israel oder du bist ein Nazi (oder im Euphemismus Antisemitismus genannt).”
Aber anstatt nach vorne zu blicken und die Unterscheidung zwischen Juden und Christen und Muslimen etc. einfach zu vergessen und jeden gleich zu behandeln, findet in unserer deutschen Gesellschaft immer noch eine positive Diskriminierung statt, welche Sie mit solchen Kommentaren auch
noch unterstützen. Dazu herzlichen Glückwunsch!
David Klaiber
Sehr geehrte Damen und Herren,
wie kann man nur darueber diskutieren, ob Netanjahu, Lieberman, Foxman etc. ueble Kriegstreiber, Diebe und Rassisten sind, ihren engsten Verbuendeten erpressen,einen Apartheidstaat verwalten und Kritiker wie Norman Finkelstein u.A. sogar die Einreise verweigern
Der franzoesiche Diplomat, nicht wissend, dass die Mikro’s noch ”offen”waren, hatte Recht als er meinte, “dieses kleine Scheissland wird uns den naechsten Weltkrieg bescheren”, Grass wiederholt es nur und die Holocaust Keule hilft da auch nicht mehr
MfG
Erwin Theuerkauf