Dirk Maxeiner / 01.09.2018 / 06:28 / Foto: Sharon Pruitt / 43 / Seite ausdrucken

Stern – schnuppe

Heute mal wieder ein Besuch im Hospitz des sterbenden Alpha-Schrifttums. Im gedruckten Stern verhört Arno Luik Thilo Sarrazin zu dessen neuestem Buch. Sehr lustig: Sarrazin ist der Punk, Luik die fossilierte Simulation von Antifaschismus. In dem  "Ringkampf" (Eigenwerbung Stern) steht auf Seite 60 folgende erhellende Passage:

Thilo Sarrazin: "Ich beziehe mich bei diesem Gedanken auf den deutsch-israelischen Schriftsteller Chaim Noll".

Arno Luik: "Der auf dem rechtsradikalen Blog ‘Achse des Guten‘ publiziert.

Thilo Sarrazin: "Die ‘Achse des Guten‘, Entschuldigung, das ist absoluter Schwachsinn, ist nicht rechtsradikal! Auch ich schreibe da regelmäßig."

Arno Luik: "Ich weiß. Und das sagt viel über Sie".

Thilo Sarrazin: "Diese Spitzen, nochmals, sind unter Ihrem Niveau".

Und da sage noch jemand, Thilo Sarrazin sei kein Optimist. 

Der Stern, ähm, das sind die mit den Hitler-Tagebüchern, ist immer ein leuchtendes Beispiel für mutigen Widerstand. Der oben angesprochene Achse-Autor Chaim Noll findet das auch: "Wenn der Jude nicht aussortiert werden kann, weil er Jude ist, dann eben, weil er auf einem 'rechtsradikalen Blog' publiziert."

Sollten Sie beim Zahnarzt oder der Lufthansa auf kostenfreie Stern-Exemplare stoßen, die es nicht auf das Remittenden-U-Boot geschafft haben, das unter der Binnenalster kreuzt, unbedingt lesen! Total klasse!

Nach guter christlicher Tradition soll man sich auch für Beleidigungen bedanken, und es ist ja nicht so, dass uns bei sowas gleich das Messer in der Tasche aufgeht. Also vielen Dank lieber Stern, der du ja am Firmament ein verblassender bist. Schöne Grüße von deinem ehemaligen Redakteur, der aber rechtzeitig vor Arno Luik die Fliege gemacht hat, ich schwör. 

Foto: Sharon Pruitt Flickr CC BY 2.0 via Wikimedia

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Leserpost

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Gerhard Maus / 01.09.2018

Nun hackt mal nicht alle auf dem stern rum. Die Till Mette Cartoons sind spitze!

Christa Blessing / 01.09.2018

Stern, nein danke. Ich habe es probiert, einfach mal so, zum Schauen, was die schreiben. Schon beim Betrachten der ersten Seite habe ich mir gesagt: Oje, die Armen. So einfältig sein, ist eine Strafe.

Michael Guhlmann / 01.09.2018

Lieber Herr Tschudi, natürlich ist der Beitrag von Herrn Stüve Satire, was denn sonst?  Ein bißchen zu dick aufgetragen und deshalb vielleicht nicht sofort als solche erkennbar.

Wolfram Schmidt / 01.09.2018

Ein Kollege von mir meint auch, er die Achse sei “rechtspopulistisch”. Gelesen hat er sie nie. Ganz aufgeregt kam er zu mir und frage mich, ob ich den “berüchtigten” “Aufruf 2018” denn kenne. Da zu unterschreiben sei ja falsch, weil alles widerlegt. Als ich erzählte, dass Akif Perinci dort schrieb, meinte er: “Na siehste!” - Dass die Achse ihn aber rausschmiss, lange bevor er mit Pegida anbandelte, muss wohl ins linke Ohr rein und aus dem rechten Ohr wieder raus gegangen sein. Dass er bei aller berechtigten Kritik und auch ungerecht behandelt wurde (u.a. falsches Zitieren, das einem Rufmord gleich kam), ist ein Gedanke, der zu komplex für ihn schien. Als Don Alphonsos Blog bei der FAZ geschlossen wurde, war er auch ganz euphorisch, weil damit ein rechtsradikaler Blog weniger da wäre. Ich fragte ihn, was daran rechtsradikal wäre… Konkretes blieb aus. Er machte sich nicht die Mühe, mal zu lesen. Er hörte nur auf das, was ein Freund ihm so erzählte. Einfach nur irre. Der Kollege wirft ja “den Rechten” gerne Pauschalisierung vor, er hingegen pauschalisiert andauert. Ostdeutsche Universitäten seien grundsätzlich schlechter, die Abschlüsse weniger wert, und die Sachsen totale Nazis. Und gefällt sich in dieser moralisierenden Rolle, für die er nichts kann. Er hat ja nichts dazu beigetragen, dass er in Westdeutschland geboren wurde.

Wolfgang Kaufmann / 01.09.2018

Zu wie viel Prozent gehört dieses Blatt Bertelsmann? Und welche Rolle spielen dort Namen wie Mohn, Brok und Sauer? Ich verwechsle das immer mit Springer und Hugenberg, die früher autokratisch die Presse dominierten. – Heute haben wir ja Redaktionsnetzwerke und Mediengruppen, da geht alles bedeutend genossenschaftlicher zu. Hüstel, wir haben ein Problem…

Jörg Plath / 01.09.2018

Stern-Online ist so widerwertig, das kann man nicht ertragen. Krampfhaft Merkel-politisch-korrekt und daneben immer wieder schlüpfrigster Sexismus. RTL II und Konsorten sind so ähnlich.

Sabine Schönfeld / 01.09.2018

Dieses Lagerdenken um jeden Preis, das die Linken einschließlich ihrer Medien schon seit längerer Zeit praktizieren, wirkt derartig intelligenzbefreit, dass es schon wieder lustig ist. Da sind dann Leute, die offenbar genau in zwei Kategorien denken können - links / rechts, gut /böse, die dann antreten und mit pädagogischem Duktus “Differenzieren” einfordern. Also offenbar nichts als klassische Projektion. Diese Medienleute sollten dringend einmal ihr eigenes Tun reflektieren und betrachten, leider bringt dabei dem “Stern” der “Spiegel” längst auch nichts mehr…

Ruedi Tschudi / 01.09.2018

Andreas Stüve:  War das jetzt Satire, oder haben Sie sich verlaufen?

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