Ein Leser berichtet: „Eine Familie im entfernten Bekanntenkreis wollte Ihrem Nachwuchs ein multikulturelles Erlebnis bieten uns zog nach Köln Mülheim. Dort wurde der 3-jährige Filius fast täglich von seinen gleichaltrigen “Spielkameraden” verprügelt. Gemeint sind Nasenbeinbrüche und Gehirnerschütterungen und der Klassiker: Treten, wenn jemand am Boden liegt. Bei 3-jährigen Kindern. Keine “Raufereien unter Kindern” wie in den guten alten Zeiten. Die Erzieherinnen hatten da auch “nie was gesehen” oder gar eingegriffen, das passte wohl nicht ins pädagogische Konzept. Oder man hatte schlicht keine Lust auf die Auseinandersetzung mit den Eltern der Schläger. Als die Mutter des “Multikultiopfers” dann mit dem von Ihnen beschrieben Gehabe des deutschen Gutmenschen eine Mutter (mit ethnischem Hintergrund und Kopftuch) eines kleinen Schlägers ansprach, wurde dieser erklärt, “da muss er die anderen halt auch verprügeln”.“
Das hier geschilderte mediale Konstrukt der Gewalttätigkeit lässt sich leicht benutzen, um die Scheu vor Vielfalt und die Ausgrenzung von allem Fremden scheinbar zu legitimieren. In diesen Einzelfällen trifft eine authentische Kultur, die durch Migrationserfahrung und Ausgrenzungserlebnisse zu Frust und Wut auf die aufnehmende Mehrheitsgesellschaft zu Opferreaktionen provoziert wurde, auf deutsche Unterwürfigkeit und den Drang, einer Gewaltherrschaft zu dienen.
Doch daraus ergibt sich eine kreative Kraft. Denn normalerweise hat man keinen Grund mehr, sich anzustrengen. Man lebt als Kundschaft der Sozialblase besser und zufriedener als mit einer mittleren Arbeit und noch besser als Teil des sozialen Schweinesystems. Doch wenn man möchte, das seine Kinder es einmal genauso besser haben, wie man es selbst einmal hatte, und sie da nicht hinschicken will, wird man alles daran setzen, sich bessere Kindergärten und bessere Schulen leisten zu können. Damit besteht also wieder ein Anreiz zur Leistung, und das ist es, was unser Land weiterbringt.