Das war vorauszusehen: die Abwanderung grüner Technologiezweige, die in Deutschland nur durch staatliche Subventionen am Leben zu erhalten sind, scheint sich jetzt langsam anzubahnen. Schließlich ist die Herstellung von Windmühlen und anderer ‘sauberer’ Energietechnologien in Indien oder China wesentlich kostengünstiger als in Deutschland. Der Irrglaube, die radikale Klimapolitik der Bundesregierung werde hunderttausende von neuen und gutbezahlten Arbeitsplätzen in Deutschland schaffen, erinnert damit mehr und mehr an den Irrglauben von Don Quixote und Sancho Panza.
Im Windkraftkonzern Repower ist ein erbitterter Kampf zwischen Management und Großaktionär Suzlon um das Know-how des Unternehmens ausgebrochen. Nach FTD-Informationen versucht der indische Großeigner, die Technologie von Repower nach Indien abzuziehen.
Die Verlagerung von Arbeitsplätzen und Know-how ist in der Globalisierung ein banaler Vorgang. Deutsche Firmen praktizieren ihn selbst jeden Tag, wenn sie an günstigeren Standorten fertigen lassen. Neu ist, dass nun komplexe deutsche Hightechproduktion abwandert.
So schmerzhaft diese Erfahrung ist: Alle westlichen Industrieländer werden sich daran gewöhnen müssen. Die aufstrebenden Konzerne aus Indien lassen sich nicht mehr abspeisen. Sie begnügen sich nicht damit, marode europäische Traditionsfirmen zu retten, wie es sich derzeit bei Jaguar abzeichnet. Sie wollen auch westliche Zukunftstechnologie kaufen dürfen. Wenn sie sich an die Gesetze halten, dürfen sie das.