Unser Problem ist das Kinderbuch-Wissen der Ewigguten. In einem Bilderbuch meines dreijährigen Enkels gibt es auch einen Bauernhof mit Bauer, Bäuerin, 2 Kinder, 2 Kühe, 2 Schweine, 10 Hühner und für meinen Enkel besonders wichtig einen Traktor. Kurzum eine richtig schöne heile Klischeewelt. Besonders die ewigguten Stadtbewohner sind auf dem Kinderbuch-Niveau stehen geblieben. Werden sie mit der Realität konfrontiert sind sie schockiert, und fordern ihre heile Kinderbuchwelt. Sie müssen es wissen, sie haben Irgendwas-logie studiert und sind mit dieser Qualifikation auf allen Gebieten allwissend.
Während Marx und Konsorten planten die Welt anzuzünden, gab es im 19. Jahrhunderten aufrechte und ehrenhafte Männer und Frauen, welche sich für echten Fortschritt und Werte einsetzten. Zentralviehhöfe gehörten dazu. Ein wesentlicher Aspekt beim Verbot der wilden Hinterhofschlachterein war der Tierschutz. Schlachten wurde dadurch kontrollierbar, auch was da überhaupt geschlachtet wird. Solche Errungenschaften haben mehr für das Wohl der Menschen gleistet, als jede Weltrevolution. Etwa die Errichtung der Kanalisation, die Trinkwasserfiltration, die Erfindung der Kühltechnik. Der Kunstsdünger und die industriellen Verfahren der Lebensmittelindustrie, verhindern Hungersnöte usw. Von den Einrichtung der Sparkassen und Genossenschaftsbanken, der Rente, der Krankenversicherung, der Wohnvereine, dem Wahlrecht, der Sportvereine, dem Krankenhäusern, der Wohlfahrt, des Kleingartenwesens ganz zu schweigen. Das ist alles heute so verdammt überkommen, dass darauf rumgetrampelt wird.
Unser Metzger im Dorf hatte noch bis in die 80er Jahre selbst geschlachtet. Montags standen meist zwei Rinder angebunden vor der Tür mit verbundenen Augen. Ich kann nicht erkennen, welche Nachteile für Tier und Verbraucher mit dieser Hausschlachtung einhergingen. Im Gegenteil: Als Kunde konnte man stets auf die Qualität und die Herkunft vertrauen. Das ist beim Bezug von anonymer Massenware nicht selbstverständlich der Fall. Tatsache ist: durch eine Vielzahl von Auflagen, Bürokratie und “Zertifizierungen” wurde die Hausschlachtung unmöglich gemacht. Cui bono?
Es geht doch gar nicht um das Wohl der Tiere. Einzelnen Vegetariern vielleicht, den Grünen aber ganz sicher nicht. Sonst würden sie den Fleischverzehr nicht ganz verteufeln, sonst wüssten sie, dass höhere Fleischpreise keinem Schwein helfen, sonst würden sie Halal-Schlachtungen schon längst verboten haben. Apropos verboten: Warum soll der Verbraucher eine ausgedachte Summe X mehr für sein Schnitzel zahlen, warum wird es nicht einfach verboten, mehr als 50 Kühe zu halten und die Auflage erteilt, dass diese 5 Stunden täglich auf der Weide stehen müssen und eine Gute-Nacht-Geschichte vorgelesen bekommen? Der Preis würde sich allein regulieren. Es würde zwar auch teurer, aber eben als Folge der besseren Behandlung, nicht im Voraus im Vertrauen darauf, dass das Geld schon bei den richitgen (den Kühen) ankommen wird. Das klappt ja mit der Entwicklungshilfe auch schon nicht. Eines noch… Man hört immer, wie die Bauern über die Billig-Preise jammern. Wo, bitteschön, steht denn geschrieben, dass Bauern sich eine goldene Nase verdienen sollen? Es soll ja jeder sein Auskommen haben, aber das ist jammern auf hohem Niveau. Nie gab es eine Zeit, in der Bauern nicht zu den Ärmsten gehörten. Heute bekommen sie Subventionen, vermieten “Urlaub-auf-dem-Bauernhof-Zimmer”, bieten Reitunterricht und Unterstände für Pferde, stellen Windräder oder Solaranlagen auf, fahren drei Autos (den Traktor nicht eingerechnet) und leben in schicken, großzügigen Häusern.
Endlich einmal Klartext. Danke. Ich hatte vor Jahren eine Dokumentation über einen Schlachthof in Irland produziert und erleben können, wie professionell dort gearbeitet wurde. Kein Vergleich zu den Schlachtungen auf den Bauernhöfen in der Umgebung, wo die Hygiene — in meinen Augen — nicht sonderlich ernst genommen wurde, weil die Trennung zwischen Anlieferung, Tötung und Zerlegung kaum gegeben war.
Nicht früher war alles besser, sondern früher war sogar die Zukunft besser, muß es heißen!
Es geht den Öko-Religiösen nicht um bessere Qualität, Gesundheit oder das Tierwohl. Es geht ihnen um die Durchsetzung ihrer ebenso sektiererischen wie ikonoklastischen Religion. Beim Corona-Debakel am Schlachthof Tönnis geht es auch nicht um erkrankte Wanderarbeiter, Mindestlöhne oder menschenwürdige Unterbringung, es geht ausschließlich um das .... DAGEGEN! Nicht umsonst hat diese Religion ihre eigene Partei => Bündnis/90-Dagegen. In dieser Religion geht es nicht darum für Etwas zu sein. Es reicht völlig aus gegen Etwas zu sein. Damit ist der geringstmögliche Nenner der Querulanten, Globulischlucker und Aluhutträger erreicht. Der typische Gläubige dieser Religion ist das Pendant des österreichischen Adabei ... der deutsche Adagegen.
Ich - Jahrgang 1976 - durfte in meiner Kindheit noch Hofschlachtungen miterleben. Da war nix mit Bolzenschuss oder Elektrozange etc. (man glaubt gar nicht, wie laut so eine Sau quieken kann …). Danach ist man gegen jegliches Tierrechts- und Veganerblingbling immun. Die Schlachtschüssel danach mundete übrigens immer vorzüglich!
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