Russischer Corona-Impfstoff: Solide Arbeit, aber schon von gestern

Russland hat nach einer Phase-II-Studie einen Impfstoff gegen SARS-CoV-2 zugelassen. Obwohl das Virus epidemiologisch kaum messbar ist, weil sich seine Letalität, Infektiosität und andere relevante Eigenschaften im Rahmen der Influenza-Erreger bewegen, wird gesagt, die  “Schutzmaßnahmen” würden fortgesetzt, bis es einen Impfstoff gibt. Wie achgut.com schon im Mai erläuterte, kann man gegen das Virus aber gar nicht wirksam impfen, weil es zu schnell mutiert.

Wie sieht es nun mit dem neuen Impfstoff (Vakzin) aus? War seine Zulassung gerechtfertigt, ist er sicher und wirksam? Der Impfstoff wurde zugelassen, ohne eine Phase-III-Studie durchzuführen, die normalerweise als notwendig erachtet wird, um das Nutzen-Risiko-Profil eines Pharmakons oder Vakzins klinisch zu beurteilen. Schnellzulassungen nach der Phase II, bei der in der Regel nur 50 bis 100 Patienten untersucht werden, kennt man sonst nur von Krebsmedikamenten, die bei Patienten mit geringer Lebenserwartung eingesetzt werden. Hier wurde offensichtlich der allgemeinen öffentlichen Panik nachgegeben. Immerhin lassen sich aus der russischen Studie, die nun in der renommierten Fachzeitschrift The Lancet veröffentlicht wurde, viele wichtige Schlussfolgerungen zur Impfung ableiten.

An der Studie nahmen 76 freiwillige gesunde Erwachsene beiderlei Geschlechts im Alter von 18 bis 60 Jahren teil. Sie erhielten jeweils zwei Dosen eines der beiden Impfstoffe. Zunächst ist festzustellen, dass die Vakzine biotechnologisch solide mit einem sehr erprobten und guten Verfahren hergestellt wurden. Immerhin haben die Russen keinen gefährlichen Nukleinsäureimpfstoff herzustellen versucht.

Die Vakzine bestehen aus zwei Trägerviren, den harmlosen Adenoviren rAd26 und rAd5, in die man mit Rekombinationstechnologie das Molekül, mit dem sich SARS-CoV-2 an Epithelzellen des Atemtraktes anheftet, das “spike glycoprotein” (ein Eiweiß), eingebaut hat. Dadurch wird bei einer Infektion des Impflings mit den Adenoviren das SARS-CoV-2-Eiweiß dem Immunsystem präsentiert und führt zur Herausbildung von Antikörpern, Gedächtniszellen und T-Zellen, die sich gegen das Spike-Protein richten. Somit ist eine Immunantwort biochemisch nachweisbar.

Der Impfvorgang löste in der Studie die bei Adenovirus-Impfungen typischen milden Symptome aus: Schmerzen der Injektionsstelle (58%), leichtes Fieber (50%), Kopfschmerzen (42%), passagere Schwächegefühl (28%) und Muskel- oder Gelenkschmerzen (24%). Zu schweren oder bedrohlichen Impfreaktionen kam es nicht. Insgesamt haben die russischen Kollegen eine sehr gute Arbeit abgeliefert. Als Zulassungsgrundlage taugt angesichts der geringen Gefahr, die von SARS-CoV-2 ausgeht, die vorgelegte Studie allerdings nicht – denn SARS-CoV-2-Infizierte, von denen es derzeit immer weniger gibt, sind nicht mit Krebspatienten im Endstadium zu vergleichen: 99,9% von ihnen überleben, 90% haben keine oder nur schwache Symptome.

Höchstwahrscheinlich wirkungslos 

Was sagen uns die Daten der Studie? Erstens ist das Vakzin wahrscheinlich so sicher wie die vielen bereits etablierten rekombinanten Adenovirus-basierten Impfstoffe; schwere Impfreaktionen sieht man bei diesen Trägern sehr selten und es ist unwahrscheinlich, dass sie bei einer Phase-III-Studie auftreten würden. Wie sieht es mit der Wirksamkeit aus? Die Immunantwort, die der Impfstoff gegen das Spike-Protein von SARS-CoV-2 auslöst, ist solide. Die Studie hat jedoch den klinischen Schutz vor einer COVID-19 Erkrankung nicht gemessen, was bei einer Phase-II-Studie auch unüblich wäre und auch in vielen Phase-III-Studien bei Influenza-Vakzinen nicht gemacht wird, um die Zulassung nicht zu gefährden. 

Denn die Impfung wird – wie auch bei Influenza – gegen eine Infektion mit dem Virus in der Praxis wahrscheinlich klinisch weitgehend wirkungslos sein. Warum? Weil es nach der Durchimpfung humaner Populationen mit dem Impfstoff gegen SARS-CoV-2 das Virus gar nicht mehr geben wird. Die Überlebensstrategie dieses Virus ist wie bei allen Spezies seiner Gattung die Mutation. Schon heute, gut neun Monate nach der molekularen Charakterisierung des Virus, haben wir es nicht mehr mit SARS-CoV-2, sondern eigentlich mit SARS-CoV-2a, -2b, -2c etc. zu tun.

Das Virus hat schon viele Generationszyklen hinter sich gebracht und ist dabei zu einigen anderen geworden. Der Impfstoff erzeugt Immunität gegen ein Virus, das es schon heute nicht mehr gibt. Zwar gibt es – wie auch bei der Influenza-Impfung – eine gewisse Kreuzreaktivität der durch den Impfstoff induzierten Immunität gegen das alte Virus, wenn der Impfling auf die in der nächsten Grippesaison aktuellen, neu mutierten Viren trifft. Doch ist diese gerade bei den klinisch gefährdeten Populationen alter Leute so schwach, dass die Influenza-Impfstoffe in der klinischen Praxis weitgehend wirkungslos sind; sie wirken zwar auf Laborparameter, aber kaum auf das klinische Erscheinungsbild und beispielsweise fast gar nicht auf Krankschreibungen wegen Grippe in den arbeitsfähigen Bevölkerungsgruppen – was wirksame Impfstoffe selbstverständlich tun, weil 99,9 Prozent der Impflinge bei wirksamen Impfungen nicht erkranken!

Impfungen gegen Influenza hingegen haben oft nur einstellige klinische Wirksamkeit, es gibt sie nur aufgrund des Drucks durch die Pharmalobby, sie sind ihr Geld nicht wert – und das sage ich Ihnen als ein leidenschaftlicher Impfbefürworter, wenn es um hochwirksame Impfungen wie bei Polio, Tetanus, Diphtherie, Masern, Mumps, Röteln, Hepatitis B und vielen anderen Erregern geht.

Ein ähnliches Bild wie bei Influenza wird sich aufgrund der biologischen Eigenschaften des Virus auch bei den Impfstoffen gegen SARS-CoV-2 ergeben. Man wird jedes Jahr neue machen müssen, und wenn man einmal Glück hat und ein Virus wenig zirkuliert und dadurch auch wenig mutiert, wird der Impfstoff bei jungen Patienten ein wenig klinische Wirksamkeit zeigen. Eine Aufhebung der verfassungswidrigen Corona-Maßnahmen an die Verfügbarkeit eines Impfstoffs zu knüpfen oder eine Impfpflicht einzuführen ist jedenfalls wissenschaftlich unhaltbar und kann nur die Idee von Leuten sein, die die medizinischen Tatsachen ignorieren und unsere freiheitliche Verfassung nicht verstehen oder nicht verstehen wollen.

Nur eine Gruppe kann sich freuen: Die Eigentümer der Pharmaindustrie, da hier bei einer Impfpflicht in der ganzen OECD dreistellige Milliardenbeträge an Umsatzsteigerung pro Jahr anstehen würden. Der Impfstoff wird ein reines Placebo, billiger wäre es, Wasser mit ein wenig Interferon zu injizieren, dann bekommt man ähnliche Symptome wie bei der Adenovirus-Impfung und einen vergleichbaren Schutz gegen das später aktuelle "SARS-CoV-X."

Immer mehr Bürger merken, dass mit der offiziellen Interpretation von COVID-19, den “Schutzmaßnahmen” und dem “Warten auf den Impfstoff” oder der Diskreditierung von Wissenschaftlern wie Professor Sucharit Bhakdi  als "Covidioten" oder gar "Rechtsextremisten" etwas nicht stimmt. 

Das gilt auch für ihre von Bakterien wimmelnde Maske aus der Hosen- oder Handtasche. Sie verhalten sich damit so intelligent wie einer, der sich mit Maschendrahtzaun gegen Wespen schützen will.

Foto: U.S. Navy/Jayme Pastoric 051028-N-9769P-002 via Wikimedia Commons

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J. Lambers / 07.09.2020

“Der Impfstoff erzeugt Immunität gegen ein Virus, das es schon heute nicht mehr gibt.” Das ist falsch. Gerade in der RBD des Spikes sind keine Mutationen aufgetreten. Haltlos auch die Aussage, dass die “Nukleinsäure basierten” Impfstoffe gefährlich seien. Vektor-Impfstoffe basieren übrigens auch auf Nukleinsäuren. BioNtechs, Modernas und CureVacs Vakzine exprimieren z.T. aber nur einen kleinen Bereich in der RBD; ein Bereich, der auch keine HLA-spezifischen T-Zell Epitope trägt. Insofern könnte hier sogar weniger Gefahr hinsichtlich einer Immunpathologie ausgehen. Dass COVID19 nicht epidemiologisch messbar sei, wird hier zwar täglich behauptet, ist aber grundlegend falsch.  Dass die Wirkung der Vakzine wirkungslos sein kann, mag durchaus stimmen- sogar als wahrscheinlich betrachtet werden, dennoch darf man von Journalisten etwas mehr Differenzierungsfähigkeit erwarten. Die Argumentation, dass die Pharmaindustrie (und Bill Gates) an einer Vakzine reich wird, entspricht im gnädigsten Fall einer Sparkassenfilialleitermentaltität.

Albrecht Leo / 07.09.2020

Laut meiner bescheidenen Kenntnis sind mehrere Einlassungen von Herrn Eisleben kritikwürdig: Das Coronavirus mutiert zwar rasch, aber nicht in der Bindungssequenz des Spikeproteins. Das paper, das er zitiert, behandelt Mutationen in einem völlig anderen Bereich. Beim Grippevirus mutieren jedoch das H- und das N- Protein, die Grundlage der Impfstoffe,  auf der Oberfläche. Seine Behauptung, der russische Impfstoff würde deshalb versagen wie die Grippeimstoffe, ist damit schlichtweg falsch.

Patrick Kuhn / 07.09.2020

Eine Impfdosis wird laut aktuellen Prognosen aus erster Hand (Sanofi/GSK, AstraZeneca) 2,50 bis 10 € kosten, in Indien und China gehe ich nicht von höheren Kosten aus, im Gegenteil. Es werden sicherlich nicht alle 7,9 Mrd. Menschen geimpft werden, Gegner gibt es bekanntlich zahlreich. Nicht nur wegen einer hier prophezeiten (konstruierten) Wirkungslosigkeit wird es auch nicht zur jährlichen Prozedur werden. Wie kommt der Autor also auf die dreistelligen Milliardenumsätze? Die “böse Pharma” wird eventuell sogar im Gegenteil viele eigene sowie staatlich und privat investierte Gelder verbrannt haben, denn die meisten Hersteller werden keine Abnehmer mehr finden, sobald der Markt von den ersten bedient wird. Je nach Infektionsgeschehen wird es für diese wenigen in 2021 einen Umsatz (nicht Ertrag!) von 50-500 Mio. € in D mit Covid-Impfstoffen geben. Peanuts also statt Weltherrschaft. Aber man wird diese Erkenntnis in gewissen Blasen lange leugnen und dann sicherlich neue Krisengewinnler finden, die man verteufeln kann. Konsequenzen sind schließlich selbst für die steilsten Thesen nicht zu befürchten.

Dr Stefan Lehnhoff / 07.09.2020

Kompakt, korrekt und kompetent. An alle Mitleser: Bitte fleißig teilen und teilen lassen. Noch eine Bemerkung: Selbst bei diesem konservativen wurde in der Phase2 niemand über 60 geimpft…. Die praktische Wirkungslosigkeit ausgerechnet in der theoretischen Zielgruppe können alle Nachlesen zum Thema Grippeimpfstoff: Beim Rki!

Karl Eduard / 07.09.2020

Na schön, Herr Eisleben, aber die Russen haben geforscht um ein Mittel gegen Covid zu entwickelnund sie forschen weiter. Können wir das auch von der deutschen Forschung behaupten?  “Aber helfen wird es nur den Pharmakonzernen!” Das wollen wir doch nicht hoffen, oder?

kristina bode / 07.09.2020

Wir werden schon jetzt auf eine Impfpflicht durch die Blume hingewiesen. Und wer sich nicht impfen lassen möchte, der darf dann irgendwann keine Kinos mehr besuchen. Kein Fußballstadion. Darf nicht mehr reisen. Muss Bußgelder zahlen. Und wird eines Tages dann vielleicht sogar eingesperrt. Dystopisch oder? Hatten wir ja alles schon mal. Und das wirklich erschreckende ist, dass ich jetzt schon Kommentare lese, wo vor diesem Szenario gewarnt wird, dass es Menschen gibt, die so etwas befürworten. DAS macht mir Angst.

R. Bunkus / 07.09.2020

‘Die Coronamaßnahmen werden so lange bleiben, wie die Bedingungen nicht geändert werden, die zu ihrer Errichtung geführt haben. Sie werden in 50 und auch in 100 Jahren noch bestehen, wenn die dazu vorhandenen Gründe noch nicht beseitigt sind.’

Hjalmar Kreutzer / 07.09.2020

Sehr geehrter Herr Eisleben, vielen Dank für die didaktisch sehr eingängige Zusammenfassung der Impf-Illusionen zur saisonalen Influenza und zum gleichfalls saisonalen SARS-COV2 und die Differenzierung zu sinnvollen Impfungen. Der Artikel wird geteilt, bis die Server quietschen. Freundliche Grüße.

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