Ich komme aus einer niedlichen und ziemlich versifften süddeutschen Stadt mit 300.000 Einwohnern. Nahezu alle Fahrradkilometer sind in einem Zustand wie in der DDR die Straßen. Schlaglöcher finden sich mehr als korrekte Meter, und die Neigung der Löcher beginnt allmählich verantwortungslose Tiefen anzunehmen. Ein schnellradweg zwischen einer weltweit bekannten Studentenstadt und meiner 300000 Einwohner Stadt ist geplant. Kosten bei 1 bis 2 Millionen. Auf nahezu allen Fahrradwegen in der Stadt gewinnen die Schlaglöcher an Tiefe um Tiefe. Aber an der repräsentativen Universität hat man von einer dreispurigen Straße jeweils eine Spur rot angepinselt und mit Fahrrad Symbolen bemalt. Über eine Million Euro Kosten. Die Schlaglöcher werden tiefer und tiefer, den SPD-Stadtrat drauf angesprochen, fragte er mich: wo habe es den Schlaglöcher? Darauf habe ich nichts mehr gesagt. Überall dort hat es Schlaglöcher, wo rot grünes Wähler Klientel und seine Majestät NICHT Fahrrad FÄHRT, Unglaublich! Ich bin am überlegen, ob ich nachts überhaupt noch Fahrrad fahren werde, weil ich dadurch Schlaglöcher nicht mehr sehe. Selbst auf großen Fahrradwegen ist das so. Oder ob ich mein Motorrad abgeben soll, weil es allmählich wirklich lebensgefährlich wird. Wobei: mehrere Brücken sind marode, vielleicht bricht der Verkehr bald ganz zusammen. Mit der Industrie. “Wegen Corona.”,werden sie sagen. “Dann können wir vor Merkel den Kniefall üben und ihr die Hand küssen. Danke Angela, dass du uns gerettet hast.”
Sehr schöner Artikel, Herr Etscheit. Sollten Sie die Kommentare lesen, so werden Sie merken, dass Sie durchaus auch bei den Lesern der Achse einen wunden Punkt getroffen haben. Ich persönlich halte es wie Sie: „Kein Einhalten von Regeln um der Regel Willen“ oder anders ausgedrückt: „Leben und Leben lassen“.
Radfahrer sind die neuen Helden der Medien, sie stilisieren sich gerne als rücksichtsvolle, Umwelt schonende Opfer des Strassenverkehrs. Leider hält dieses Narrativ der Realität des täglichen Alltags häufig nicht stand. Zwar ist der Ersatz des Autos durchs Fahrrad grundsätzlich zu begrüßen, doch mit diesem Ersatz ist leider keine Änderung von Mentalität und Verhalten der jeweiligen Benutzer verbunden, Radfahrer – vor allem jüngere - zeigen genauso wie Auto- und Motorradfahrer zunehmend Aggressivität und das Fehlen sozialer Empathie. Insbesondere die schwächste Gruppe des Straßenverkehrs, die Fußgänger, bekommen auf Geh- und gemeinsam genutzten Wegen die Rücksichtslosigkeit radelnder Soziopathen zu spüren, Menschen mit Kindern, Kinderwagen und/oder Hund, Alte und Behinderte werden in höchstem Tempo überholt, häufig ohne jede Warnung und Sicherheitsabstand. Bei engen Begegnungen wird nicht etwa Schritt gefahren oder geschoben, es wird mit vollem Risiko vorbeigebrettert, Verantwortungsgefühl fehlt völlig, Ermahnungen werden mit Spott oder Beleidigung beantwortet. Auch in Wäldern und Wiesen bleibt man als Wanderer zunehmend von Radfahrern – vornehmlich in Form von Mountainbikern - nicht verschont. Das Problem rücksichtsloser Radfahrer hat sich durch die massenhafte Verbreitung der Ebikes weiter verstärkt. Verantwortungslose Radfahrer sind wie ihre Auto und Motorrad fahrenden Pendants Ausdruck und Folge gesellschaftlicher Verrohung, des Fehlens sozialer Empathie einer egoistischen Spaßgesellschaft. Die wirklichen Opfer des Strassenverkehrs sind die Fußgänger, die über keinerlei politische und mediale Lobby verfügen.
Da wollen wir genau dorthin, woher Länder wie China, Vietnam u.ä. rauswollen. Viel Spaß.
Die Natur mit ihren blutigen Zähnen und Klauen kennt viele Wege, solch Tand von Menschenheit wie einen Fahrradreifen zu perforieren , doch die spezifische Glasscherben-pro-Fläche-Kennzahl deines “Großraumes” ist gleichzeitig ebenso Indiz für seine gesamtgesellschaftliche Verwahrlosung, wie für die Wahrscheinlichkeit, mit dem Radl nicht von A nach B zu gelangen, selbst wenn B nur ein schönes Zufallserlebnis am Wochenende bedeutet hätte und nicht die Firma, sowie Frust-Faktor. Spätestens ab dem wöchentlichen Versagen der Schwalbe-Mäntel war ich dann aus dem Rennen. Kevlar, Alien-Technologie, spirituelle Selbstheilung des Velocipeds? Ja bin ich denn Krösus. I’m walking. Unmaskiert.
Mit dem Fahrrad kann man die Welt entdecken. Ganz gemütlich. Hinter jeder Kurve, in jedem nächsten Dorf wartet das Unbekannte, gibt es etwas zu entdecken. Nette Begegnungen inklusive. Denn (Wander-)Fahrradfahrer sind in der Regel nette Leute. Biergärten bieten sich zu häufigem Ausruhen an. Je nach durchradelter Region genießt man Unterschiedliches. In Städten geht es dann schon hektischer zu. Neulich war ich in Münster. Da wird man als Fußgänger oder Autofahrer seines Lebens nicht mehr froh. Das regiert der Radfahrer. Und das äußerst selbstbewusst. Liegt natürlich am Rückenwind, dem ihm (die grüne) Politik gewährt. Da fährt man in vollem Brustton der linksgrünen Überzeugung Rad. Und verhält sich dementsprechend geringschätzig gegenüber dem dieses nicht bewundernden Zeitgenossen. Dabei gehörte das Radfahren früher zum Alltäglichen im Münsterland, selbstverständlich für Alt und Jung. Mit Ideologie hatte es damals zum Glück noch nichts zu tun. Es ging um Fortbewegung und nicht ums Klima. Um die Fletze machte man kein Geschrei. Jetzt freue ich mich allerdings auf ein E-Bike. Will mir demnächst eines anschaffen. Man kommt weiter damit.
Auch ich muss als teilzeit/sommer-Radfahrer feststellen: das grösste Problem sind die Radfahrer! Rechtsvortritt? Nie gehört! Aber auch Radfahrer kommen mal von rechts. Von der ganzen restlichen Blage, welche weder Vorsicht noch Rücksicht kennt, will ich gar nicht reden. Einziger Trost: auch hier spielt die gnadenlose Auslese der Natur: wer zu dumm ist, landet irgendwann unter einem Auto oder LKW - und das ist gut so, denn es hebt mittels dieser Auslese auch den durchschnittlichen IQ. Zwar langsam, dafür definitiv.
Ach was bin ich für ein glücklicher Mensch mit meinem uralt Fahrrad ohne E Motor, 3 Gängen und einer hervorragendem Übersetzung. Nicht mal ein “Dress besitze ich, fahre in schnöden Jeans mit einer Jacke. Und wie ein Wunder komme ich trotzdem von A nach B. Ich fahre vorausschauend, weil heute auf viele andere Radler kein Verlaß mehr ist, die glauben nähmlich, wenn sie auf einem überfüllten Radweg noch durchbrettern, kommen sie eher ans Ziel. Lustigerweise treffen wir uns immer an den roten Ampekn wieder . Radeln ist für mich sportliche Betätigung und Notwendigkeit in einem. Was andere anziehen dazu und ob E Bike, ist mir völlig schnuppe. Ich habe aber auch noch nicht die Erfahrung gemacht, daß hier bei uns viele Radeler besonders modebewußt sind. Viele benutzen auch alte Räder, um sie dann an der S Bahn abzustelllen, was mit neuen, modernen Rädern wegen Diebstahl fahrlässig wäre.
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