“Fairtrade” ist ein Produkt von NGO’s und Kampagnen-Konzernen wie GREENPEACE, WWF etc. Der entmündigende Gedanke, der dahinter steckt: Es gibt Leute und Organisationen, die sich anmaßen zu entscheiden, was fair ist und was nicht. Sie trauen also dem Individuum nicht zu, allein zu entscheiden, was es für fair und gerecht hält. Die Kampagnen-Konzerne stülpen ihre (a-)moralischen Werte den Menschen über. Ich halte es für zutiefst unfair, wenn Leute sich über andere erheben und darüber entschieden, welchen Preis ich für irgendetwas zu zahlen habe. Es ist unfair, Menschen ihre Produktionsweise vorzuschreiben (nur ÖKO und BIO sind angeblich gut und akzeptabel). Es ist unfair, Handel zu reglementieren. Fair ist dagegen, wenn sich diese Kampagnen-Konzerne und Gutmenschen endlich dahin zurückziehen, wohin sie gehören: in den Orkus der Geschichte und als das gelten, was sie sind: die Lachnummer freier, selbstbestimmter Individuen in einer aufgeklärten, liberalen Marktwirtschaft mit hoher Bereitschaft zur Übernahme von Verantwortung des Einzelnen für die Gemeinschaft.
SCHEMA F „Fairtrade ist ein egoistisches Projekt selbsternannter Weltverbesserer. Von Anfang an beruhte das Konzept von Fairtrade auf niedrigen, „nachhaltigen“ Erwartungshorizonten für die Verbesserung der Lebensbedingungen der Armen. Die Urheber dieses Konzepts halten die Bedürfnisse der Menschen in Afrika und anderen Orten der Dritten Welt offenbar für grundverschieden von unseren westlichen. Die Fairtrade-Bewegung hat ihren Ursprung nicht bei mittellosen Bauern in Entwicklungsländern, sondern bei westlichen NGOs. Mit ihren Armeen von Freiwilligenjahr-Weltverbesserern sind sie versessen darauf, ihre rückwärtsgewandte „Small is beautiful“-Ideologie einem Afrika aufzudrücken, das sich verzweifelt nach jeglicher Art von Veränderung sehnt. Im Fairtrade-Weltbild sind die ärmlichen Kleinbauern der Welt im Grunde ganz glücklich mit ihrem Schicksal und wünschen sich lediglich einen stabilen, wenn auch niedrigen, Preis für ihre Erzeugnisse. Sobald dieser garantiert werden kann, können sie ihr einfaches, idyllisches Dasein genießen. Das Vorbild des Westens, durch schnelle Industrialisierung und Verstädterung extreme Armut überwunden zu haben, lasse sich nicht auf Afrika übertragen, wird argumentiert. Stattdessen ist es von höchster Bedeutung, dass Fairtrade „die kulturelle Identität und traditionellen Fähigkeiten von Kleinproduzent(inn)en (…) fördert, schützt und [an]erkennt“. Sie sollten genug Geld erhalten, um nicht verhungern zu müssen, aber nicht genug, um sich einen Auslandsurlaub zu leisten oder ein Kind zur Universität schicken zu können, oder überhaupt irgendwelche der Dinge zu tun, an denen wir im Westen uns erfreuen, damit ihre kulturelle Identität nicht in Gefahr gerät.” Wenn man jetzt ‘Fairtrade’ gegen ‘erneuerbare Energien’ tauscht, hat man im Grunde einen passenden Kommentar zu dieser Entwicklung!
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.