Im südböhmischen Atomkraftwerk Temelin, etwa 60 Kilometer hinter der deutschen Grenze, will die tschechische Regierung zwei neue Meiler bauen. Die Tschechen stört das nicht. Im Gegenteil: Alle politischen Parteien im Parlament und die Mehrheit der Bevölkerung sehen die energiepolitische Zukunft des Landes in der Atomkraft. Tschechien exportiert fast ein Fünftel seiner Stromproduktion, einen großen Teil davon nach Deutschland. Damit ist das Land nach Frankreich der zweitgrößte Energieexporteur in der EU. Tschechien werde im kommenden Jahrzehnt alte Kohlekraftwerke abschalten und deswegen brauche das Land neue Reaktoren.