Nein, nein, nein, ich will noch nicht Abschied nehmen, wir haben doch noch gar nicht richtig angefangen zu kämpfen! Aufgeben können wir immer noch!
Eigentlich könnte mir das alles egal sein. Ich bin alt, die Rente ist durch und der erarbeitete wirtschaftliche Hintergrund befriedigend. A b e r wir haben Kinder, die das alte Europa nie kennenlernen werden können. Ich kenne die Argumente: WK I, WK II, Kalter Krieg und Mauerbau. Alles furchtbar. Nur, selbst diesen Schrecknissen haben die europäischen Kulturen erfolgreich widerstanden, denn es waren die Menschen, die diese Kulturen prägten. Die jetzt in Massen Kommenden haben zu diesen Kulturen keinerlei fühlbaren Zugang. Goethe, Tschaikowski, Thomas Mann, Picasso, Richard Wagner, Edvard Grieg, Francisco Goya . . . usw. bilden eine Welt ab, die den Neuen, in archaischen Gesellschaften sozialisiert, für immer verschlossen bleiben werden. Es ist so. Und deshalb bezeichne ich die Politik, die diese unkontrollierte Einwanderung initiiert hat , als verbrecherisch.
Das will ich nicht- Das kann ich nicht! Und noch immer kann niemand meine dringlichste Frage beantworten: WARUM?
Das Europa der “Schwestern und Brüder” gab es noch nie. Also schon darum kein Verlust. Das z. Z. bestehende Europa wurde uns auf das Auge gedrückt. Wir hatten eine gut funktionierende EG aber wahrscheinlich konnte man die nicht so melken, wie gewünscht ?? Um ein Europa, das Länder aufnimmt, die zwar zu Europa gehören aber von der Mentalität wenig damit zu tun haben und ein Europa, was ERNSTHAFT überlegt, die TÜRKEI aufzunehmen, um so ein Europa ist es nicht schade, wenn es scheitert, zumal die “Akteure” -für mich jedenfalls, versagt haben. Da wurden völlig sinnlose Bestimmungen den Menschen oktroyiert, von Politikern, die völlig kompetenzfrei zu sein scheinen. Da werden Völker angegriffen, die sich der Merkelschen “Großzügigkeit” , die sie aber nonchalant ans Volk weiter “verschenkt”, verweigern. Ein Europa, was seine Grenzen öffnet, damit auch Terroristen und andere Verbrecher Asyl beantragen können, ist mit Sicherheit nicht im Sinne vieler Menschen. Nein, um es mit Merkels Worten zu sagen, das ist nicht MEIN Europa und ich erwarte eine Volksabstimmung und eine totale Verschlankung des Brüsseler Apparates. Schließlich MUß das Volk für ALLE Kosten aufkommen. “Das Leben wird anders. Wenn wir daran arbeiten, wird es auch anders schön werden. ” WER soll wir sein ? Merkel, Juncker und Co ? Dann kann ich mir nicht vorstellen, daß es anders schön werden soll. Wahrscheinlich wird das Gegenteil eintreten. Europa kann und wird nie freiwillig zusammenwachsen, jeder möchte doch nur seine Pfründe bewahren. Wenn ich an Macron denke, der uns seine Eurobonds aufs Auge drücken will, dann kann sich jeder ausmalen, wohin das führt. Wenn ich in einem Haus wohne, wo ich freundliche Nachbarn habe, entferne ich trotzdem nicht meine Türen.
Es fällt mir sehr schwer, mich zu verabschieden. Habe ich doch viel zu lange gebraucht, um in das vermeintlich freiere Deutschland zu kommen, in das “alte Europa” zu gelangen, dran mitzutun und teilhaben zu können. Es war und ist mir zu wertvoll. Ich habe noch nicht genug davon. Meinen Kindern geht es ebenso, den wenigen verbliebenen guten Freunden auch. Obwohl: Die Mehrheit der Bürger befindet sich doch bereits in innerer Immigration, hat sich bereits (wie Sie schreiben) in seinem Wahn chillig eingeigelt und läßt “die da oben” weiter ihre Agenda umsetzen. Es tut mir nicht gut, immer als der aufzutreten, der die schöne Stimmung vermiest. Mich macht das krank. Es tut weh, aber Sie haben Recht: Der Kampf ist verloren! Sollte mich, in der Zeit, die mir verbleibt, mehr um meine Nächsten und um meine Pflanzen kümmern.
Grandioser, tief ins Gefühl gehender Artikel. Und ein paar Abschiedstränen für liebe Verstorbene und das dahin welkende wundervolle Europa mit Deutschland im Herzen waren auch dabei. Aber sollte man in Fatalismus verfallen und alles über sich ergehen lassen? Wollen wir nicht sein ein einig Volk von Brüdern, in keiner Not uns trennen und Gefahr (frei nach Schiller)?
Meine Güte, war Europa schön. Jedes Land und seine Bewohner mit ihren ganz speziellen Eigenarten. Mit 16 in den 70ern unternahm ich zusammen mit meinem Freud Frank meine erste „Europareise“. Es ging per Zug, unsere Fahrräder im Gepäckraum, über Paris nach Caen in der Normandie. Von dort aus umrundeten wir per Pedes die Bretagne. Das erste Mal in einem wirklich fremden Land. Andere Sprache, andere Gewohnheiten. War das spannend. Unser Zelt durften wir häufig bei Bauern aufschlagen und nicht selten wurden wir zum Frühstück mit der Bauernfamilie, zu Café au lait und Croissant oder Baguette eingeladen. Wir waren stolz darauf als einzige Touristen auf ein bretonisches Fest eingeladen zu werden und tagsüber wurde am Strand fleißig Französisch geübt. Unsere Lehrerinnen waren schön. So habe ich Europa in Erinnerung. Wirklich bunt.
Tja Herr Wegner, dann wollen wir hoffen dass es für die nicht so wohlhabenden, schon immer hier lebenden, auch noch Platz in den gated communities gibt. Ansonsten ist es bald vorbei mit dem sozialen Frieden im Land in dem wir gut und gerne lebten. Prost Mahlzeit.
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