Peter Grimm / 13.02.2023 / 08:33 / Foto: Zarteste / 0 / Seite ausdrucken

Morgenlage: Wahlen und Waffen

Guten Morgen, es ist Montag, der 13. Februar 2023, und Zeit für einen Blick in die Morgennachrichten. 

Berlin hat gewählt

Die deutschen Medien sind erwartungsgemäß voller Berichte und Kommentare zur Berliner Abgeordnetenhauswahl. Die CDU ist bekanntlich mit 28,2 Prozent stärkste Partei geworden, SPD und Grüne liegen gleichauf bei 18,4 Prozent, die Linke kommt auf 12,2 Prozent, die AfD auf 9,1 Prozent und die FDP scheitert mit 4,6 Prozent an der Fünf-Prozent-Hürde. Eine erste Einschätzung der Wahlergebnisse finden Sie hier in einem extra Artikel.

Wagner-Kämpfer in Vorort von Bachmut?

Der Ukraine-Krieg ist ja seit fast einem Jahr beinahe an jedem Morgen ein zentrales Nachrichtenthema, so auch heute. Bei den blutigen Gefechten im Osten der Ukraine will die russische Privatarmee Wagner nach Angaben ihres Chefs Jewgeni Prigoschin die Siedlung Krasna Hora, also einen Vorort der umkämpften Stadt Bachmut, eingenommen haben. Eine Bestätigung der Ukraine habe es nicht gegeben. Prigoschin kündigte den Berichten zufolge an, dass seine Einheiten auch das rund sieben Kilometer entfernte Bachmut selbst einnehmen würden und betonte in diesem Zusammenhang, dass bei den Kämpfen lediglich Wagner-Kämpfer involviert gewesen seien. Spezialeinheiten wären nicht vor Ort. „In einem Umkreis von mehr oder weniger 50 Kilometern gibt es nur Kämpfer der Söldnertruppe Wagner, die Bachmut einnehmen werden“, wurde Prigoschin wörtlich zitiert. (Quelle: n-tv)

Angst in Moskau vor Wagner-Chef Prigoschin?

Das immer selbstbewusstere Auftreten des Wagner-Chefs Jewgeni Prigoschin sorgt in Moskau offenbar für Unruhe. Verschiedene russische Politiker fürchten seine politischen Absichten. „Wir verstehen nicht, welche politischen Ambitionen er hat“, wird der Duma-Abgeordnete und Putin-Unterstützer Oleg Matveychev in der „New York Times“ zitiert. „Niemand weiß, ob er sie hat oder nicht“. Der Kreml versuche offenbar, Prigoschins Macht in Grenzen zu halten. Die „New York Times“ bezieht sich mit dieser Einschätzung auf den ehemaligen Kreml-Berater Sergei Markow. Demnach gebe es eine Anweisung an alle, die in der Öffentlichkeit für Putin sprächen, sie dürften Prigoschin und Wagner „nicht exzessiv bewerben“. (Quelle: Tagesspiegel)

US-Militär schoss weiteres Flugobjekt ab

Die USA haben derweil gestern im Grenzgebiet zu Kanada ein weiteres unbekanntes Flugobjekt abgeschossen. US-Präsident Joe Biden soll den Abschuss über dem Huronsee als Vorsichtsmaßnahme angeordnet haben, wie ein ranghoher Regierungsvertreter erklärte. US-Kampfjets hatten bereits am Freitag und Samstag zwei nicht näher identifizierte Flugobjekte abgeschossen: eines vor der Küste des US-Bundesstaates Alaska, das andere über dem Norden Kanadas. Die Bergung von Überresten der Flugobjekte soll Aufschluss darüber geben, woher sie kamen und welchem Zweck sie dienten. (Quelle: ORF)

Israel reagiert auf Raketenangriff aus Gaza

Ebenfalls vertraut klingen leider die Meldungen von Raketenangriffen auf Israel aus dem Gazastreifen, auf die die israelische Luftwaffe regelmäßig mit Angriffen auf die Verursacher reagiert. So auch wieder in der Nacht zum Montag. Nach einem Raketenangriff sollen nach Angaben der israelischen Armee Kampfjets einen unterirdischen Komplex angegriffen haben, in dem Rohmaterialien für die Herstellung von Raketen der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Hamas lagerten. (Quelle: Berliner Zeitung)

Großteil der Asylbewerber kam 2022 unerkannt nach Deutschland

Hierzulande wird aktuell ja gerade wieder über das Thema Migration und Asyl diskutiert. Dazu passt diese Meldung: Der Großteil der Menschen, die 2022 in Deutschland erstmals einen Asylantrag gestellt haben, sind zuvor offenbar unerkannt in die EU eingereist. Dies gehe aus einer Auswertung des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF) in Nürnberg hervor. Wie die Behörde der „Welt am Sonntag“ mitgeteilt habe, hätte es im vergangenen Jahr unter den 151.277 Asylerstanträgen bei zwei Dritteln (rund 101.000) keinen Treffer in der europäischen Datenbank Eurodac gegeben. Dort sollten in der Regel die Fingerabdrücke von Asylbewerbern ab 14 Jahren bei einem illegalen Grenzübertritt an den EU-Außengrenzen erfasst werden. Damit soll eigentlich verhindert werden, dass Menschen in mehreren Ländern einen Asylantrag stellen. Offenbar funktioniert dies nicht, aber wir suchen weiter tapfer nach einer „europäischen Lösung“ für alle Probleme bei der Asyl-Zuwanderung. (Quelle: Tagesspiegel)

Christodoulides gewinnt Stichwahl in Zypern

Wir haben mit einer Wahl begonnen und wir enden mit einer Wahl, denn nicht nur in Berlin, sondern auch in Zypern wurde gewählt. Dort hat der konservative Kandidat Christodoulides die Stichwahl um das Präsidentenamt gewonnen, heißt es in Medienberichten. Der 49-Jährige habe nach Angaben des Staatsrundfunks knapp 52 Prozent der Stimmen bekommen. Sein Gegner, der Linkskandidat Mavroyiannis, räumte seine Niederlage ein. Es gibt eben auch Wahlen, da weiß der Wähler nach der Auszählung der Stimmen, welche Regierung gewählt wurde. (Quelle: Deutschlandfunk)

In Berlin hingegen werden wir wohl in den nächsten Tagen und Wochen viele Geschichten von Gesprächen, Sondierungen und Verhandlungen lesen, hören und sehen können. Hoffentlich besitzen sie fürs Nachrichtenpublikum, wenigstens etwas Unterhaltungswert. Mehr sollte man in Berlin nicht erwarten.

Ohne weiteren Unterhaltungswert endet die heutige Morgenlage an dieser Stelle, wie immer mit den besten Wünschen für den heutigen Tag und die vor uns stehende Woche.

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