Als die Bauerndemo kürzlich in Hamburg stattfand konnte ich live miterleben, wie die Bauern mit ihren Traktoren gesittet durch die Innenstadt fuhren und auf Anweisungen der Polizei hörten. Sie parkten teilweise auf der mittleren Spur der Hauptverkehrsstraßen und ich konnte beobachten, wie Jemand mit einem großen Auto einer teuren dt. Marke ihnen zu hupte, den Arm aus dem Fenster reckte und “Daumen hoch” signalisierte. Obwohl dieser Autofahrer vermutlich kein Bauer war und sicherlich in seiner Mobilität an diesem Tag stark eingeschränkt wurde, fand er die Aktion gut. Das sagt doch Alles! In der Mittagspause habe ich mich mit zwei Bauern unterhalten und man kann sagen, dass diese die Meinung der hier vertretenen Leser absolut teilen. Auch achgut.com war bekannt. Direkt vor der Tür parkte ein Traktor mit einem Transparent: “Sie säen nicht, sie ernten nicht, aber sie wissen Alles besser!”. Meiner Meinung nach trifft dieser Spruch den Nagel auf den Kopf. Und auch andere Bauern hatten sich nette Sprüche einfallen lassen, wie z.B.: “Keine Bauern, keine Kekse!” oder “Farming for Future!”. Die Videos im Netz erinnerten teilweise irgendwie an ein Traktorballet. So ruhig und souverän sortierten sich die Traktoren an den Stellen wo sie aus mehreren Richtungen kamen ein. Kein Gedrängel, keine Nötigung, einfach nur toll. Eine Szene möchte ich noch erwähnen: am Straßenrand stand ein Vater mit seinem kleinen Kind auf dem Arm und verfolgte die Aktion. Ein Bauer kam direkt neben ihm mit seinem Traktor zum Stehen, öffnete die Tür und gab ihm einen Apfel. Eine tolle Geste, die mich sehr berührte. Die Polizei hatte die Anreise nach HH begleitet, die Abreise würde aber ohne Polizei erfolgen, sagte man mir. Es war beeindruckend, wie reibungslos die Traktoren wieder weg fuhren. Und im Gegensatz zu den FfF-Demos waren die Straßen danach noch sauber. Kein Dreck, kein Müll. Mein Kompliment den Bauern!
Wie kann man nur auf den irren Gedanken kommen, die Bauern würden, sogar planlos, Grund und Bodenm als ihr Hauptproduktionsmittel, leichtfertig ruinieren? Auch dies ist ein Ausfluss des Hochmutes des Städters, der nur fleckfreie Äpfel und frisch duftendes Brot haben will, möglichst für lau. Die Vernunft wird nur ein-kehren, wenn wieder “Lebensmittelkarten” durch Verkappung ausgegeben werden müssen. Zudem, wenn die Discounter Regale zeigen, die nur noch 10% der gewohnten Waren enthalten und dies nicht mal regelmäßig. Ich habe noch erlebt, dass eine Bockwurst in freiem Handel 5 Mark kostete, das war der Lohn für 2 Stunden körperliche Arbeit. Dies traf den Schuldirektor genauso wie den Hilfsarbeiter. Wer das Leben in “Saus und Braus” ethisch abstoßend empfindet, kann den größeren Teil des Lohns spenden. Es werden nur ganz wenige tun.
Es ist erschreckend zu vernehmen, wie wenig bei Otto und Ottilie Normalverbraucher über diese ernsten Bauern-Proteste bislang bekannt ist. Die Achse hilft hier mit Information. Danke Doch wenn selbst die NZZ, eines der sonst eher vernünftig neutral berichtenden Blätter, in einem Kommentar veröffentlichen läßt, daß die Bauern sich hauptsächlich in ihrem Stolz gekränkt und unverstanden fühlten, dann wird es wirklich einem Angst und Bange. In den Mainstream Medien wird so der Eindruck vermittelt, die Bauern wären wie verzogene schnell beleidigte Wohlstandkinder denen man nun das Smartphone wegnimmt. Kaum jemand kapiert, daß eine Jahrzehntelang verfehlte europäische Agrar-Subventionspolitik, nach wie vor Falsches bürokratisch verwaltet und subventioniert wird, und die Bauern nur zu den Getrieben gemacht hat. Nicht die Bauern sind es, die die Natur zerstören, sondern die europäische Agrar-Politik, mit irren, hirnrissig subventionierten Produktionsquoten und Prämien. Diese irre EU Politik wirkt bis in die Dritte Welt schädigend hinein. Die Bauern werden zu profitgierigen Produzenten abgestempelt, die Tiere zu quälen, die Natur ausbeuten und immer noch mehr aus ihr heraus pressen. Das verfehlte subventionspolitik daran Schuld trägt, das sagt niemand. Nein, vielmehr sollen wir Verbraucher auch noch die zweiten Bösen sein. Die, die Schuld am ruinösem Preisdumping sind, weil immer nur bestrebt, viel und billig einkaufen zu wollen. Dicht gefolgt von den bösen geldgierigen Supermarktketten, den Preisdrückern und Pfennigfuchsern. Wie billig ist das denn ? Wer glaubt diesen argumentativen Dünnmist eigentlich noch ? Doch so billig argumentiert, sollen uns die schöngeistigen Schreiberling nicht davon kommen. Auch sie kaufen dort, wo es am meisten fürs Geld gibt. Demzufolge ist jeder der sich nach Sonderangeboten umsieht, und diese einkauft nun ein geldgieriger Umweltausbeuter ! Wirklich ? Ist das so ? Bestimmt nicht !
Ich habe jeden Augenblick der Wut der Bauern gegenüber dem Elfenbeinturm namens Berlin aus vollem Herzen genossen. Ganz besonders, als diese die SPD-Kopie einer Margot Honecker, die derzeit das Amt einer Bundesumweltministerin simuliert, ausgebuht wurde. Bitte jeden Tag mehr davon, in diesem runterge(plan)wirtschafteten Land haben nicht nur die Bauern Grund zur Wut!
Der Vergleich mit den Gelben Westen Frankreichs ist nicht verkehrt. Man sollte doch allmählich die gelben Westen schonmal aufs Armaturenbrett legen, um unseren Bauern zu zeigen:” Ihr seid nicht allein!” Evtl. passend einen grünen Mittelfinger dazu. Das Fass ist bald voll.
Lieber Herr Maxeiner, in den USA gibt es ein Urteil, das verbietet zu kolportieren, dass Glyphosat krebserregend ist. Schlicht, weil es eben tatsächlich nicht krebserregend ist. Es waren logischerweise also alle Vorwürfe nur Behauptungen, da es überhaupt keinen Hinweis gibt, dass Glyphosat Krebs erzeug. Dass natürlich hier weiter vom schrecklich gefährlichen Glyphosat geredet wird, ist ja klar im klimahysterischen Deutschland. Es wäre herrlich gewesen, wenn die protestierenden Bauern ihre Viecher mit nach Berlin genommen hätten und die failed City ordentlich zugeschissen worden wäre. Aber auch so schön, dass da mal Welten aufeinanderprallten. Al Quds ist man in Berlin ja gewohnt, aber dass da plötzlich Leute vom Lande auftauchen, die von ihrer Hände Arbeit leben und nicht von Stütze, dürfte bei manchen für einen Kulturschock gesorgt haben.
Sehe gerade auf Sat 1 den “Untergang” mit einem göttlichen Bruno Ganz als A. Hitler. Kann mir nicht helfen , aber Parallelen zum aktuellen Regime sind geradezu gespenstisch………..Verdrängung der Realität bis zum äußersten……….
Als Autofahrer empfinde ich eine viel größere innere Bereitschaft, Verkehrsbehinderungen durch Traktorenkorsos demonstrierender Bauern zu akzeptieren, als Verkehrsbehinderungen durch die Fridays-Bewegung ferngesteuerter Jugendlicher, deren begrenzter Verständnis- und Bildungshorizont wunderbar von Dieter Nuhr beschrieben wird (Suche: Nuhr Wissenswertes Mediathek)
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