Vera Lengsfeld / 19.07.2021 / 06:15 / Foto: Imago / 104 / Seite ausdrucken

Flutbilder: Merkel macht Wahlkampf für die SPD

Dr. Dr. h.c. mult. Merkel hat ihren Abschiedstrip in die USA ohne Eile beendet und besuchte am gestrigen Sonntag einen Ort im Hochwassergebiet, um sich einen Überblick über die sinkenden Wasserstände zu verschaffen. 

Mitten im Wahlkampf für die Bundestagswahl im September besucht die Kanzlerin aber keinen Ort in NRW, wo Kanzlerkandidat Armin Laschet Ministerpräsident ist. Nein, sie geht nach Rheinland-Pfalz und produziert dort medienwirksame Bilder mit Ministerpräsidentin Malu Dreyer von der SPD. 

Das ist eine an Deutlichkeit nicht zu übertreffende Brüskierung des Kandidaten der eigenen Partei. Einer Partei, die Merkel immerhin ihre Karriere ermöglicht hat. Aber Dankbarkeit gehörte nie zu Merkels Tugenden. Im Gegenteil, wer ihr beim Aufstieg behilflich war, wurde später von ihr abserviert.

Angefangen vom ehemaligen Einigungsvertragsverhandler und späteren Verkehrsminister Günter Krause, dem sie den Tipp mit dem Wahlkreis auf Rügen verdankt, über Verteidigungsminister Volker Rühe, der sie als unerfahrenstes Kabinettsmitglied in der Regierung Kohl unter seine Fittiche nahm, bis zum ehemaligen Verfassungsrichter Paul Kirchhof, mit dessen Steuerkonzept sie 2005 in den Wahlkampf zog und der nicht nur nicht Finanzminister wurde, sondern keines Anrufs von der Kanzlerin gewürdigt wurde. Diese Drei sind nur die berühmte Spitze des Eisbergs.

Das Trittbrett kriegt einen Tritt

Nun ist die CDU dran. Die Partei war für sie immer nur ein Trittbrett. Merkel braucht sie nicht mehr, was immer sie vorhat. An dieser Stelle habe ich mehrmals meine Vermutung ausgesprochen, dass Merkel keinen Sieg der Union bei der nächsten Wahl will. Nur so kann sie der kritischen Revision ihrer Kanzlerschaft entgehen. Nun demonstriert sie das ganz offen. Ich bin sicher, dass es einen Zusammenhang mit der ansonsten unverständlichen Festlegung der SPD gibt, nicht wieder in eine unionsgeführte Regierung einzutreten. SPD-Chef Norbert Walter-Borjans sagte, Ziel der SPD sei „eine tatkräftige und handlungsfähige Regierungskoalition mit Olaf Scholz als Kanzler“. Die Union solle sich dagegen auf der Oppositionsbank erholen. 

Das scheint auch Merkels Ziel zu sein, spätestens seit der bislang als Merkelianer geltende Armin Laschet Deutschland zum Sanierungsfall erklärt hat. Das ist eine deutliche Abkehr von Merkelianismus, der auch dringend nötig ist, wie das Behörden-Versagen in der Flutkatastrophe zeigt. Das einst effiziente und um seine funktionierende Verwaltung beneidete Deutschland hat sich als unfähig erwiesen, die Menschen vor der Katastrophe rechtzeitig zu warnen. Das wird noch genauestens zu untersuchen sein.

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Arno Josef / 19.07.2021

Diesem Artikel kann ich nur voll zustimmen. Es kristallisiert sich mehr und mehr heraus, dass die Szenarien von 2008 zur Pandemie und das Versagen 2020 beim Katastrophenalarm nicht zu einer Revision der Infrastruktur geführt haben. Verantwortlich dafür ist der Merkelismus, im Verbund mit den anderen Parteien und NGOs, die einen Mehltau über diese Republik gelegt haben und nur ihre eigenen Interessen verfolgen. Dienst nach Vorschrift und externes Denken, der Nanny Staat ist das Ziel der Bürger, die aus unserem universitärem Betrieb als Soziologen, Philosophen oder sonst wie ausgespuckt werden und glauben versorgt werden zu müssen, da sie ja alle so toll und notwendig sind. Es herrscht in Deutschlands Eliten und denen die sich dafür halten ein seltsames Bündnis von Sozialisten und Kapitalisten vor, es ist schon so wie bei Animal Farm, wo sich die Schweine mit den umliegenden Farmern treffen, gemeinsam feiern und keiner mehr erkennen kann, wer nun Schwein oder Mensch ist: “„Alle Tiere sind gleich, aber manche sind gleicher.“

Markus Kranz / 19.07.2021

Nun ja, spätestens bei Kemmerich/Ramelow hat Merkel gezeigt, dass sie ein Herz für Diktaturen hat.

Jan-Hendrik Schmidt / 19.07.2021

Merkel zeigt definitiv soziopahtische bzw. psychopathische Verhaltensweisen.

Karsten Dörre / 19.07.2021

Auch Kohl geriet nach langer Amtszeit in die parteiinternen Mühlen der CDU. Merkel wird es ebenso ergehen. In einer gesunden Demokratie sind zu lang agierende Regierungschefs keine Siegeshymne der Demokratie.

Rainer Küper / 19.07.2021

Der Klimawandel habe Schuld, flötet Merkel. Falsch. Schuld haben der Bundes- und der Landeskatastrophenschutz, der Bundesregierung und, im Falle des Ahrtals, der Landesregierung Rheinland-Pfalz unterstellt. Die Verantwortlichen im Bund und in Rheinland-Pfalz sind zum Rücktritt zu zwingen: Die Bundeskanzlerin, der Bundesinnnenminister, der Präsident des Bundeskatastrophenschutzes, die Landesregierung Rheinland-Pfalz. Dasselbe gilt für das Behördenversagen in Nordrhein-Westfalen. Armin Laschet, Aachener Lachsack und Ministerpräsident, muss mit der gesamten Landesregierung und der Leitung des Katastrophenschutzes vor die Tür gesetzt werden. Mit dem Versagen ihrer Exekutive haben sie Tote zu verantworten. Sie müssen vor Gericht gestellt werden.

Steffen Schwarz / 19.07.2021

Da wird gar nichts untersucht. Wir wüssten nichts, was wir besser machen könnten. Schon die Arschruhe,  mit der sie tagelang weiter ihre Geistesverwande Harris besucht hat. Skandal ersten Ranges. ( Biden war eh nur betreutes Wohnen.)  Kohl und Schröder waren nicht der Hellsten,  aber ´´89 hat der eine die Polen einfach stehen lassen, und der andere war im Gummistiefel unterwegs.. Als BK hat man bei solchen Ereignissen innerhalb 1h eine PK zu geben und sich unmittelbar danach in die Luft zu begeben. Und dann hat die AfD mit geregnet. Im Übrigen: Die hiesigen Machthaber   im Schlips und weißem Kragen bei 5m Schlamm. .Ps ich habe auch bisher kaum stolze arabische Wüstensöhne,  Kopftücher im schwarzem Nachthemd oder sonstige Vielfältige an den Schippen gesehen, und das bei mind 25 % plus X Migranten ...all über all Seltsam.

Jochen Müller / 19.07.2021

Frau Merkel ist mir ein großes Rätsel: Ist die Frau dumm, gerissen, unfähig, gefährlich, größenwahnsinnig, böse - oder irgendeine bizarre Mischung aus allem? Das sicherlich ehrenwerte Vorhaben von Frau Lengsfeld, Herrn Maaßen u.a., die gute alte CDU doch noch zu retten, erscheint mir jedoch weitgehend aussichtslos. Das freiheitliche Bürgertum muss sich langfristig neu orientieren: Zur Wahl stehen u.a. AfD, Freie Wähler und neuerdings dieBasis. Faites votre jeu!

Dr. Joachim Lucas / 19.07.2021

Diese Frau kämpft eben bis zum Schluß um jeden Millimeter - um Deutschland näher an den Abgrund zu führen.

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