News-Redaktion / 08.06.2019 / 10:38 / Foto: Pixabay / 11 / Seite ausdrucken

Lokführer wollen nicht nur Ökostrom

Mit seiner Forderung, die Deutsche Bahn solle bereits 2038 ihre Lokomotiven zu 100 Prozent mit erneuerbarer Energie antreiben und nicht erst 2050, stößt Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) bei der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) auf mächtigen Widerstand, meldet dernewsticker. Das sei „das ganz falsche Signal. Mit diesem Ziel überökologisieren wir die Bahn“, habe der GDL-Vorsitzende Claus Weselsky dem Nachrichtenmagazin Focus gesagt. Die Deutsche Bahn wäre ohnehin schon das mit Abstand umweltfreundlichste Verkehrsmittel.

Wichtiger wäre es, „endlich ehemals stillgelegte kleine Strecken wieder zu ertüchtigen und neue Trassen zu bauen“, erklärte der GDL-Chef weiter. Er habe gefordert, statt die vorgezogene 100 Prozent grüne Bahn auszurufen, „jeden der 10,7 Milliarden Euro auch wirklich für die Infrastruktur“ zu verwenden. „Unsere Merkmale waren immer Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit und Sicherheit. Heute stehen wir nur noch für Sicherheit. Das reicht nicht“, wird Weselsky weiter zitiert.

Die Bahnfahrer würden sich über reaktivierte Strecken und mehr sowie pünktliche Züge freuen, doch mehr Züge brauchen auch mehr Strom. Das 100-Prozent-Ökostrom Ziel kann die Bahn logischerweise mit weniger Zugverkehr leichter und schneller erreichen. 

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R. Lichti / 08.06.2019

Wer was für seinen Ruf tun will, eine “Grüne Bahn” verkünden zu können, der braucht nur das Schienenetz soweit einzuschränken, dass am Ende der “Ökostrom” für die verbleibenden Züge auf den restlichen elktrifizierten Strecken ausreicht. Wer was für die Resourcenschonung tun will, erweitert das Schienennetz, reaktiviert Strecken, pfeifft auf “Ökostrom”, lässt notfalls auch Züge mit “bösen” Diesellokomotiven fahren, und schafft weiteren Güter- und Personentransport auf die Schiene. Das gibt zwar keinen Blechorden für eine “Grüne Bahn”, aber es entlastet die Umwelt. Leider interessieren sich die heutigen Politiker eher für “Grüne Orden” als für den Umweltschutz.

Margit Broetz / 08.06.2019

Bei Fortsetzung der jetzigen Trends ist diese Bahn in wenigen Jahren nicht mehr in der Lage, überhaupt einen Zug fahren zu lassen, geschweige denn pünktlich. Und das obwohl die Deutsche nicht ab 4 Minuten wie international üblich sondern erst ab 6 min einen Zug als verspätet wertet. Gefühlt ist nur noch jeder dritte pünktlich, und zu bestimmten Zeiten dann auch noch voll mit Kopftüchern, Afrikanern und den Kinderwagen beider Gruppen. Von versifft, verdreckt, defekt, und “Außer Betrieb” befindlichen Türen, Toiletten usw will ich gar nicht anfangen. Vor Jahr und Tag blieb ich mal nachts mit einer Regionalbahn im ländlichen Raum liegen, da der Motor der Lok sich nicht mehr starten ließ. Ersatz kam nach zwei Stunden, es dauerte bis weit in die Nacht hinein. Ich kam mit dem Lokführer ins Gespräch, und der berichtete, bei seinem Bewerbungsgespräch sei er gefragt worden, wie er zur Arbeit zu kommen gedenke. “Ich habe ein Auto”, hatte er geantwortet, die Stelle hätte er anderenfalls wohl nicht bekommen!

Wolfgang Kaufmann / 08.06.2019

„Das 100-Prozent-Ökostrom Ziel kann die Bahn logischerweise mit weniger Zugverkehr leichter und schneller erreichen.“ – Auch die Zahl der unzufriedenen Kunden könnte sie verringern, indem sie die Zahl der Züge gegen Null laufen lässt. Ferner ließe sich durch Abschaffung des Autos die Zahl der Verkehrsopfer minimieren. Und BER ist bekanntlich seit vielen Jahren weltweit der Flughafen mit den wenigsten Schadstoffen. – Wer Kinder hat, wird auf Nachhaltigkeit achten, aber unter der Führung von Hedonisten und Kevinisten werden wir pfleglich miteinander untergehen.

Fritz kolb / 08.06.2019

Ich bekomme immer mehr den Eindruck, daß der Herr Scheuer zum Umweltideologen deformiert worden ist. War er einst als Generalsekretär das scharfe Schwert der CSU, haben ihn mittlerweile die Grüninnen in einem Maße weichgespült, daß auch er wissenschaftliche Erkenntnisse über den sogenannten Klimawandel ignoriert. Schade drum, mit ihrer Umwelthype kriegen die grünen Khmer derzeit scheinbar auch ehemals gestandene CSU Mannsbilder. .

Stephan Bujnoch / 08.06.2019

Strom ist Strom, egal woher er kommt. Wenn Dunkelflaute herrscht, bekommen die ganzen Ökos - auch wenn sie einen Ökostromvertrag haben - Strom, und der ist gewiß nicht regenerativ, sondern stammt aus fossil betriebenen Grundlastkraftwerken oder aus ausländischen KKW, was aber der Öko nicht weiß, sonst würde er Schnappatmung bekommen. Wenn doch mal alle Politiker - gleich welcher Couleur doch die Klappe halten würden wenn es um Energie geht,- sie reden nur Stuß!

Axel Gojowy / 08.06.2019

100% Ökostrom macht den (allerdings nie gebauten) zweiten Fahrdraht nun überflüssig. Bisher warb die Bahn doch damit, der Bahncardbesitzer fahre nur mit grünem Strom. Ber wie sollte das mit einer einzigen Oberleitung funktionieren. Oder wurde dem Bahnkunden (rein biologisch natürlich) ins Hirn gesch….?

Justin Theim / 08.06.2019

Das Umsteigen der DB auf 100% Ökostrom ist für die Bahn doch völlig unproblematisch. Schon jetzt kommen doch viele Züge zu spät oder bleiben auf der Strecke stehen. Das wird dann halt noch ein bisschen zunehmen, aber es wird kaum auffallen, da sich die Bahnkunden sich bis dahin schon daran gewöhnt haben werden. (Satire aus)

jo pabst / 08.06.2019

Tolles Szenrio für die Zukunft: Der Fahrplan der Bahn vergleichbar dem Schiffsverkeht zu den ostfriesischen Inseln, nur weniger planbar, denn die Tide ist vorrausberechenbar, der Ökostrom aber nicht.Man stelle sich den Ökostromfahrplan mal vor:  Herbst bis Frühjahr: In Zeiten des Berufsverkehrs keine Züge wg Dunkel außer dem Fernverkehr denn der kriegt Windstrom, dafür Mittags wenn keiner einen Zug braucht, maximale Zugdichte weil genug Strom.  Motto: Alle reden vom Wetter, wir besonders oft. Ob man da keine neuen Strecken mehr braucht, aber Bezugsscheine fürs Bahnfahren?

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