Robert von Loewenstern / 20.12.2019 / 06:25 / Foto: Coyau / 69 / Seite ausdrucken

Klima-Demo: Die erfundene halbe Million

Als Donald Trump Anfang 2017 ins Amt des US-Präsidenten eingeführt wurde, gab es eine Menge Fragen. Würde der Provokateur bei der Antrittsrede im Angesicht seines Sieges versöhnliche Töne anschlagen? Würde er sein „America First“ abschwächen, der Welt Bereitschaft zu Gespräch und Kompromiss signalisieren? Und was war mit der Mauer zu Mexiko?

Im kollektiven Gedächtnis blieb von der Trump-Inauguration allerdings nur eines haften, nämlich die Schlacht um die Frage: Wie viele Menschen waren gekommen, um den Trump-Triumph zu feiern? Die Elite des amerikanischen Enthüllungsjournalismus hatte Fotos veröffentlicht, die nahelegten, dass es zwei Drittel weniger als bei Vorgänger Obama waren. Trump ließ jedoch über seinen Sprecher verkünden: „Das war das größte Publikum, das je einer Amtseinführung beigewohnt hat, Punkt!“ Die Behauptung ging als die erste große Lüge der Trump-Regentschaft in die Geschichte ein. 

Deutsche Medien, allen voran der „Spiegel“, Fachblatt für narzisstische Persönlichkeitsstörungen und Fake News jeder Art, sahen darin den unwiderlegbaren Beweis, dass der 45. US-Präsident psychisch alles andere als gesund sei. Dass es sich hierbei um eine unumstößliche Tatsache handelt, unterstrichen die Erben Rudolf Augsteins, indem sie die Kolumne zum Thema unter dem Rubrum „Wissenschaft“ statt „Politik“ veröffentlichten.

„So. Viele. Menschen. Power!“

Der Vorgang war von so großer und internationaler Bedeutung, dass der britische „Guardian“ gut anderthalb Jahre nach der Trump-Krönung investigativ nachlegte. Die sensationelle Exklusivmeldung: Ein US-Regierungsfotograf habe ein Inaugurationsbild „beschnitten, wo die Menge endete“

Was lernen wir daraus? Zahlen sind wichtig in der Politik, speziell Zahlen, die massenhafte Unterstützung der Massen belegen. Das hat auch Luisa Neubauer erkannt, das deutsche Antlitz der globalen Klima-Erregung. Von der Madrider Konferenz aus meldete die Fridays-for-Future-Aktivistin: „Wir streiken derzeit für das Klima mit geschätzten 500.000 Menschen in Madrid. Ich habe so etwas noch nie gesehen. So. Viele. Menschen. Power!“ Neben anderen verbreitete Greta Thunberg die frohe Kunde von den 500.000 Marschierern und jubelte den längst überfälligen Anfang eines neuen Zeitalters herbei: „This is the beginning of change!“ Immerhin: Mit einer halben Million Teilnehmern hätte es sich tatsächlich um eine der bisher größten Klima-Kundgebungen der Welt gehandelt.

Die Ansage von den 500.000 Protestierern übernahmen zahlreiche Medien, auch gänzlich unkritisch der „Guardian“, der bei Trump noch so investigativ hinterfragt hatte. Dass eine gewisse Diskrepanz zu anderen Angaben bestand, störte die britische Zeitung nicht. Dabei hatte zum Beispiel die „Washington Post“ bereits am Tag des Neubauer-Tweets auf die offiziellen Zahlen hingewiesen: Die Madrider Behörden hatten die Menge nämlich nur auf schwächliche 15.000 taxiert.

Aktivistenzahlen „völlig unrealistisch“

Spanische Medien sprachen sogar von einem „Krieg der Zahlen“, wie der „Spiegel“ in einer kurzen Notiz meldete. Ein wenig ausführlicher war die „FAZ“. Schätzungen der Zeitung „El Pais“ zufolge sollen es zwischen 25.000 und 35.000 Teilnehmer gewesen sein. In Deutschland ging ausgerechnet die linke „taz“ dem Phänomen der divergierenden Zahlen genauer nach. Redakteur Malte Kreutzfeldt zeigte zunächst Verständnis für überzogene Darstellungen von Veranstaltern. Die seien halt beim Schätzen „etwas großzügiger, um die eigene Aktion möglichst erfolgreich wirken zu lassen – das weiß ich nicht nur aus meinen zahlreichen Demo-Beobachtungen als Journalist, sondern auch aus der Zeit, als ich noch selbst an der Organisation von Demonstrationen mitgewirkt habe.“

Ein Unterschied um den Faktor zwei bis drei zwischen Angaben von Polizei und Veranstaltern komme darum durchaus häufiger vor, so der „taz“-Mann. Allerdings: Ein Faktor von 33 ist dagegen sehr ungewöhnlich – und lässt schon die Frage aufkommen, wer da so gewaltig danebenliegt. Und dabei sieht es leider dieses Mal für die Veranstalter nicht gut aus.“ Aus verschiedenen Umständen (Fotos, Detailangaben der Veranstalter) ergebe sich im Fall Madrid eindeutig, dass die Behauptungen der Klima-Aktivisten „völlig unrealistisch“ seien. Fazit der „taz“: Die Glaubwürdigkeit der Beteiligten sei gefährdet. „Gerade eine Bewegung, die sich sonst stets auf Wissenschaftlichkeit beruft, sollte auch bei ihren eigenen Zahlen genau sein.“

Wohl wahr. Wir halten fest: Donald Trump hat die Menschenmenge bei seiner Amtseinführung etwa um den Faktor zwei bis drei übertrieben – er lag also nach „taz“-Kriterien noch im normalen Bereich. Die Klima-Aktivisten hingegen überzogen ihre Madrid-Präsenz um locker das 14- bis 33-Fache. Da hört sogar bei der „taz“ der Spaß auf. Und der „Spiegel“ müsste sich nach eigenen journalistischen Maßstäben längst öffentlich Gedanken über die geistige Gesundheit Luisa Neubauers und Greta Thunbergs machen.

Egal. Was bleibt, ist: So. Wenige. Menschen. Keine Power!

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Leserpost

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Kristina Laudan / 20.12.2019

Das zeigt nur wieder: es kommt nicht auf die Fakten an, sondern auf die Personen, die “alternative Fakten” verbreiten. Heutzutage geht es um Haltung, darum, das “Richtige” zu machen - korrekte Zahlen stehen da nur im Weg.

Heiko Engel / 20.12.2019

Höhöhö ! Werter Herr Loewenstern, nachdem ich häufig nicht gänzlich Ihnen zuzustimmen bereit bin, danke ich Ihnen diesmal für einen schönen Beitrag. Wichtig ist immer SPIEGEL Klatsche inklusive. Das dieses alberne Machwerk, die Rasierklinge der Nation, möge ihre Redaktion davon auch durchaus einmal betroffen sein, mal wieder, hier wie dort,  erneut daneben liegt, ist doch ein Hochgenuss. Verweise auch gerne auf die Kritik an dieser „Bildzeitung für Pseudointellektuelle“ seitens Herman Weidelener aus den 1950 und 1960 -ger Jahren ( !!!! ). „Quality prevails.“ Nur nicht an der Hamburger Ericusspitze. Aber ein Gebäude nutzen die dort, dass Albert Speer sicher gefallen hätte. Und zu Psycho - Greta und Klein - Luischen lohnt es nicht mehr auch nur einen Satz zu entgegnen. Das Klimathema erledigt sich zwangsläufig für jeden reflektierenden und gesunden Menschenverstand und ist damit tot. Nur noch Neonazis und linksfaschistoide Systemprofiteure reiten tote Pferde. Ihnen wünsche ich ein geruhsames Wochenende zum 4. Advent.

Albert Pflüger / 20.12.2019

Diese Zahlenangaben sind ein ständiges Ärgernis. Sie sind leider auf allen Seiten üblich, aber das Ausmaß der Übertreibung schwankt dramatisch. Warum gibt es keine unabhängigen, zertifizierten Anbieter von Zähllösungen, die mit Hilfe von Drohnen und Bildauswertung halbwegs genaue Zählungen mit einem jeweils anzugebenden Fehlerbereich erstellen und damit den interessierten Lügnern in die Suppe spucken? Ich kann mir nicht vorstellen, daß es dafür kein Geschäftsmodell gibt. Daß die technischen Möglichkeiten (Drohnen, Kameras, Bildauswertung) bereits existieren, weiß ich. Die Kosten für eine solche Zählung dürften nicht sonderlich ins Gewicht fallen und in der Nähe der Kosten einer live- Berichterstattung liegen.

Thomas Hechinger / 20.12.2019

Tja, der Herr Trump ist halt ein dreifach verlogener Mensch und Frau Neubauer ein dreiunddreißigfacher.

Wilfried Cremer / 20.12.2019

Zahlen sind was Eigenartiges. Der Schöpfer schuf die Welt nach Maß, Zahl und Gewicht. Zahlen gehören also nicht zur Schöpfung. Sie sind göttlich, genauso wie sich jene fühlen, die ihre Lügen auf sie gründen.

Rainer Hanisch / 20.12.2019

Um die geistige Gesundheit aller Grünlinge und “Klimaretter” sollte man sich in der Tat Sorgen machen. Wie sie selbst damit klar kommen, ist weniger interessant. Ein geistig Verwirrter kriegt das sowieso nicht mit. Anders sieht es bezüglich der Auswirkungen auf andere aus. Wer bildungsmäßig nicht gerade helle ist, kann leicht manipuliert werden. Gut, ich muss tagsüber arbeiten (so richtig, wertschöpfend - keine Genderfaseleien). Aber in meinem Wohnort ist mir noch nie eine Klimademo aufgefallen. Und bei 4500 EW und 2 örtlichen Schulen spräche sich so etwas schnell herum! Die Begeisterung für’s Klimaretten hält sich wohl doch eher in sehr engen Grenzen, vor allem, wenn es um praktikable Umsetzung der grünen Phantasien geht. Technisch ist das meiste ohnehin nicht machbar. Momentan läuft wieder mal eine Kampagne gegen Prof. Sinn in den Nürnberger Nachrichten. Gut, geschenkt; etwas Neues ist nicht zu lesen. Aber was diverse Kommentatorne da für einen Quatsch loslassen, ist für ein BL, das sich immer so viel auf sein “hervorragendes” Bildungssystem einbildet, mehr als haarsträubend! Ein(e) “Sunny2” meint, In 10 Jahren könnte Deutschland jedenfalls auch ohne Atomkraft klimaneutral sein, wenn wie jetzt entschieden agieren, den Kurs radikal ändern hin zu klimafreundlicher Lebens- und Wirtschaftsweise!” Dagegen ist der “Franke mit Auto und Rad” ein knallharter Realist:”...die Dogmen der Grünen vehement zu verteidigen deutet daraufhin, daß geträumter Idealismus besoffen macht.” Dem stimmten hoffnungsvolle 20 Leser zu, gegenüber 5 für das sonnige Gemüt des vorhergehenden Kommentators. Ganz so verfahren ist die Kiste wohl doch noch nicht, allein, die träumenden Idealisten sind immer noch an den Hebeln der Macht. Das ist das Übel! Da werden dann schon gern mal maßlose Übertreibungen gemacht, um aus der eigenen Bedeutungslosigkeit heraus zu kommen. Und ein Deutscher kann schlecht nachprüfen, wie viele tatsächlich in Madrid “demonstriert” haben. Vielleicht war auch nur WSV?

Dr. Gerhard Giesemann / 20.12.2019

Ich denke auch, der Hype lässt nach. Bei der letzten Klima-Demo auf dem Königsplatz in München herrschte zwar ein großes Gedränge, ein paar Lehrerinnen indoktrinierten ihre Kinder, als die Einpeitscherin per Riesenlautsprecher (mindestens 100 PS e) zum Hüpfen aufrief gegen Kohle, hat das kaum Jemanden bewegt, ein paar Väter, die ihr Kindchen auf der Schulter hoppeln ließen, dann ein paar Schwarzafrikaner, die es heftig gegen “Rassismus” hatten - fühlten sich wohl nicht ausreichend alimentiert, hat auch Niemanden interessiert. Dass in Madrid nichts rauskam, zeigt doch: Jeder weiß, das Klima ist gegessen, es bleibt nur die Angst vor der Invasion der Hyperfertilen. Genau das lässt sich aber immer weniger unterdrücken, selbst durch Verschweigen der Weltbevölkerungskonferenz in Nairobi Anfang November nicht. Dort wurde auch zaghaft Kritik an viel zu frühen Schwangerschaften bei viel zu jungen Mädchen geübt - ein ungeheurer Schub für die Überbevölkerung, allein schon durch die Verkürzung der Generationenfolge auf 15/16 Jahre durch diese Kinder"ehen”. Aber erwartet man denn, wenn die stellv. UN-Generalsekretärin Amina Mohammed heißt ... . Und die Kids merken immer mehr, was wirklich bedrohlich ist für ihre Zukunft - das muss man verstärken, sodass endlich das Signal nach draußen, an die Hyperfertilen, die demographischen Eroberer geht: Wir sind nicht an euch interessiert, bleibt fort, denkt selber nach, wie ihr leben wollt, geht zu Allah oder gleich zum Scheitan, ist uns egal. Hier habt ihr nichts verloren, basta. Der Norden muss sich formieren, um die islamisch-afrikanische Zumutung ab zu wehren. Vielleicht wird das so langsam erkannt, Inshallah.

Franck Royale / 20.12.2019

Über die Anzahl der in einer „Demo-Zelle“ eingebuchten Mobiltelefone sollte man doch gerade bei sendungsbewussten „Aktivisten“ recht genaue Teilnehmerzahlen erhalten, inkl. Nationalität. Wobei man das nicht zu laut sagen darf, sonst fährt die älteste Schülerin Deutschlands LKW-weise Mobiltelefone nach Madrid und behauptet: ich bin viele!

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