Lieber Air Tuerkis, hervorragend gedacht und rhetorisch die Antwort eingekapselt in die Frage. Es blieb Herrn Steinmeier zu schweigen. Aber wir wissen, wer schweigt, scheint zuzustimmen ( “qui tacet consentire videtur”) Dr.Kathleen Hengstenberg
“Der neue Sozialismus ...” sehr gut umrissen und ins Format gestellt lieber Herr Tuerkis. So sollte junger Journalismus gerne öfter sein.
Als West-Berliner kann ich mich noch gut an den Tag der Maueröffnung und an die Massen erinnern, die in Volksfeststimmung über die Grenze gekommen sind und ihre Hundert Mark Begrüßungsgeld voller Freude in westliche Güter “investiert” haben. Jedem war unmittelbar klar: der westliche Kapitalismus steht für Wohlstand, persönliche Freiheit und ist dem Sozialismus haushoch überlegen. Undenkbar wäre es gewesen, dass die SED wenige Jahre später in deutschen Parlamenten sitzt und man heute nur den Fernseher einschalten muss, um von sozialistischem Gedankengut beleidigt zu werden. Eine Fähigkeit der Linken ist es, die Realität auf den Kopf zu stellen: was gestern noch falsch war, wird heute für das einzig Wahre erklärt. Das geht dann so weit, dass der Präsident der BRD den Jahrestag des Mauerbaus zum Anlass nimmt, den deutschen Bürger mit seinen abstoßenden Phrasen über die fantasierte Bedrohung von Rechts zu verblöden. Diese dreiste Realitätsverdrehung kann man in Orwells “Farm der Tiere” und “1984” nachlesen. Gleichzeitig erinnert das Gefasel von Steinmeier auch an die Satiren von Kishon, in denen der Wahnsinn plötzlich zur Normalität wird. Trotzdem schöner Artikel.
Lieber Air Tuerkis, der Video-Aftritt war hervorragend. Ihr Mut - bemerkenswert - und nicht selbstverständlich. Meine höchste Anerkennung. Ich bin davon überzeugt, dass “dieser” Bundespräsident mit “Ihnen” eingeschlafen ist. Freundliche Grüße Alois Werner
Sehr geehrter Herr Tuerkis, vielen Dank für Ihre Beiträge auf dieser Seite und für Ihre Frage. – Picasso wird zugeschrieben, daß Computer dumm seien, weil sie keine Fragen stellen können. Bleiben Sie also klug und stellen Sie weiter Fragen. – Sebastian Haffner und Gerhard Schürer sind Ihnen bereits als Lektüre empfohlen. Bei Sebastian Haffner sekundiere ich und erlaube mir den Hinweis, wie er, der deutsche Patriot mit dem bürgerlichen Namen Raimund Pretzel, zu seinem Pseudonym kam: Sebastian nach Bach und Haffner nach Mozarts 35. Symphonie. Als weitere Lektüre möchte ich Ihnen Victor Klemperers “LTI” und – vielleicht etwas später – Karl Poppers “Die offene Gesellschaft und ihre Feinde” ans Herz legen. Weitere Empfehlungen gern auf Nachfrage. – Hans Schneiders Leserbrief sei dahingehend ergänzt, daß “Sozialdemokratismus” vor allem in den frühen Ulbricht-Jahren ein beliebter, geläufiger und auch existenzvernichtender Vorwurf gegenüber “nicht linientreuen” SED-Mitgliedern war. – Nochmals vielen Dank an Sie, Herr Tuerkis, und meine besten Wünsche, Jakob Mendel
Lieber Ais Türkis, großartig! Du hast so recht, daß man rechter kaum haben kann. Du hast vielleicht keine Antwort bekommen, weil 1. keiner daran dachte, daß jemand - noch dazu ein so junger Mensch - das inhaltlose Gequatsche durchschauen wird; 2. ein mit Ideologie - sei es rechts, sei es links - zugestopfter Kopf nicht denken, nicht reagieren kann. Gerade weil du recht hast, paß bitte gut auf auf dich! Denn du bist von nun an sicher “Feind”. Nicht daß diese Begebenheit deine Zukunft auf eine ungute Weise beeinflußt. Verzeih mir bitte, daß ich dich duze, daß ich mir deinetwegen Sorgen mache. Das ist, weil ich dem Alter nach deine Urgroßmutter, wenn nicht Ururgroßmutter sein könnte und du mein Ur- oder Ururenkel. (Du bist 16, ich bin in meinem 89sten). Und ich habe immer junge Menschen geschätzt, die ihren Kopf richtig gebrauchen konnten. lg, und viel Glück! alma Ruth
Ganz knapp: wir wollten Demokratie und bekamen die BRD. So mein Fazit von einem, der ‘89 auf die Straße ging.
Sie geben mir Hoffnung ,danke dafür. Alles Andere wäre nur Wiederholung .
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