Hannes Stein / 17.02.2012 / 16:19 / 0 / Seite ausdrucken

Israelische Eltern, israelische Kinder

Grossartiger, uebrigens auch schoener und ergreifender, d.h. poetischer Blogeintrag von der Frau, die aus Israel ihre “Letters from Rungholt” bloggt.

“Die israelische Supernanny erzieht die Eltern zu mehr Verständnis für die Kinder, statt die Kinder zu disziplinieren (sie arbeitet nach dem Modell des Adler-Zentrums in Haifa). Die meisten Eltern, die ich kenne, erziehen fast ohne Strafen. Demütigung von Kindern wird vermieden, statt zu sagen “du garstiges kleines Monster” sagt man “hitbalbalta”, “du hast einen Fehler gemacht, du hast was durcheinandergebracht” (bilbul ist Verwirrung). Sprüche wie “Kinder die was wollen, die kriegen was auf die Bollen”, die es hoffentlich in Deutschland auch nicht mehr gibt, habe ich hier nie gehört. “Der böse Willen” oder “der Bock”, die ausgetrieben werden müssen, kennt man hier gar nicht. Vielleicht ist das in anderen Milieus anders, aber ich kenne doch inzwischen eine Menge Leute, und die allermeisten Kinder, die ich kenne, die wachsen ohne Druck und Furcht auf. Ja, sie werden manchmal frech und merken es selbst nicht, das stimmt.

Auf einmal, wenn die Kinder, die so aufgewachsen sind, geliebt, geborgen und mit der Freiheit um Krach-und-Dreck-machen, wenn die also 18 werden, dann müssen wir sie abgeben. Sie werden in Uniformen gesteckt und dürfen ihre Zeit nicht frei einteilen und lernen Dinge, die kaum einer wirklich gern lernt, wie im Dreck krabbeln, auf Ziele schießen und nachts wach bleiben. Die Pritschen im Zelt sind kalt, die Stiefel drücken, die Klos sind nicht einladend und die Eltern fern. Und die Bedrohung ist echt, die Einsätze sind echt. Und die Angst auch.”

Der ganze Eintrag hier.

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