Jesko Matthes / 16.03.2019 / 12:00 / Foto: Martin St-Amant / 54 / Seite ausdrucken

Industriestandort Deutschland – die Misere hat begonnen

Vorhang auf! Während Bundesregierung und linksgrüne Trendsetter noch mit der Weltrettung beschäftigt sind, beginnt längst die Misere der deutschen Schlüsselindustrie, richten sich praktisch alle in Deutschland produzierenden Fahrzeughersteller auf den zu erwartenden großen Umbruch ein, der ein Einbruch sein wird. Volkswagen  will 7000 Stellen einsparen. Ford plant, 5000 Arbeiter und Angestellte zu entlassen. Die Erzrivalen Daimler-Benz und BMW rücken zusammen. Das wird wegen der Synergien im Zulieferbereich dort zu weiteren Stelleneinsparungen führen. Nur Porsche  meldet hehre Ziele, unter anderem die (Teil-)Elektrifizierung seiner Modelle bis 2025, also in sechs Jahren.

Porsche mahnt allerdings süffisant, diese Unternehmenspolitik spare nur dann Kohlendioxid, wenn gleichzeitig die Kohleverstromung beendet würde. Nur Porsche spricht also davon, dass Elektromobilität und das Gelingen der Energiewende aufs Engste zusammenhängen. Ebenso pikant erwähnt Porsche die Absatzmärkte im Ausland, allen voran von China und den USA. Wer zwischen den Zeilen lesen kann, wird das genauso als ein kaum verhohlenes Armutszeugnis, ja, sogar als eine Drohung für den Industrie- und Absatzmarkt-Standort Deutschland werten wie den Stellenabbau und das Zusammenrücken der Mitbewerber.

Von der Sicherstellung der Grundlast bei Ausfall der volatilen erneuerbaren Energien, zum Beispiel durch die ansonsten so gern beschworenen Naturkastastrophen im Rahmen des Klimawandels, aber auch schon allein durch das angeordnete Herunterfahren aller grundlastfähigen Energien, spricht allerdings niemand aus dem Konzernmanagement. Nur die Stelleneinsparungen sind bereits ausgemachte Sache. Die Kosten für den Steuerzahler und den Verbraucher durch steigende Preise für Fahrzeuge und Energie erwähnt ebenfalls keiner der Bosse. Für Großkonzerne ist das alles, neben viel aufgesetzter Öko-Korrektheit, nicht viel mehr als die natürliche Reaktion auf eine heimische Politik, die nicht nur ihnen unerfüllbare Phantasie-Vorgaben macht. 

Dass die Zeche für dieses von ganz oben angeordnete Missmanagement schon lange vorab die Arbeitnehmer bezahlen, ist die Ironie jener linksgrünen Politik, die ihr eigenes, arbeitendes Klientel bereitwillig ihren kruden Weltrettungsphantasien opfert. Satt sitzt der vereinigte linksgrüne Block noch eine Weile auf dem Ast, an dem er so fleißig sägt. Oder kriecht die echte Linke doch noch zurück auf den stammnahen Teil des Asts und lässt die neue natürliche linksgrüne Allianz aus Grünen und CDU-CSU hinter ihrer öko-arroganten, akademisch reinen Weltrettungs-Sollbruchstelle allein ins Nichts stürzen?

Gegen zehntausende von offizieller Stelle bestärkte Schulschwänzer auf Kinderkreuzzug wird sie es nicht wagen. Noch drängt sie eine kleine Weile eine ganz andere Not als die der Wahlurne, die geistige Not der Feigheit vor dem Unsinn der selbsternannten Pseudo-Mehrheit und ihrer Fürsprecher aus den eigenen Reihen.

Wie dem auch sei, was auch immer Politiker zu spät einsehen und entscheiden mögen: Angesichts unausgegorener, breit propagandistisch flankierter Konzepte von Elektromobilität und Energiewende bringt jedes Konzernmanagent schon jetzt seine Schäfchen ins Trockene. Eines hat es bei Lenin gelernt: Kommunismus ist Elektrifizierung plus Mainstream-Macht.

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Leserpost

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Paul J. Meier / 16.03.2019

Immerhin erwägt AKK schon frühzeitig, in Anbetracht zu erwartender “konjunktureller Turbulenzen”, die Koalitionsfrage zu stellen. Jedes noch so permanente Schönfärben muss sich irgendwann der Realität stellen. Die “Grünen” wären in dieser Hinsicht wohl der ideale Partner, um ganze Arbeit zu leisten.

Rex Schneider / 16.03.2019

Der Witz ist doch der, dass Politiker sich einbilden wir setzen mal schnell Stromerzeuger und Netzbetreiber unter Druck und schon geht’s in die gewünschte Richtung. Welches Unternehmen soll da investieren wenn die Politik, für den Industriestandort Deutschland,  immer unberechenbarer wird?

beat schaller / 16.03.2019

geehrter herr matthes, gibt es denn in ihrer branche noch keine wirksamen medikamente gegen solch grasierende krankeiten? alles auf den punkt gebracht und ich kaufe schon lange keine deutschen autos mehr, nicht wegen qualität, sondern wegen dem ganzen getue! passt irgendwie auch zu folmel 1 inkl. spitzenplatz und sonstigen motorsportarten.  ich bin oder war schon mal ein grosser verfolger dieser sportarten um die beste technik. aber zu dieser heutigen grundeinstellung zeugt das nur von der verlogenheit dieser darsteller. b.schaller

Michael Markwardt / 16.03.2019

“Industriestandort Deutschland – die Misere hat begonnen” Find ich gut. Geliefert wie bestellt! #lernendurchschmerz

Heiko Stadler / 16.03.2019

Jede Diktatur hat ihr besonderes Auto. Die erste deutsche Diktatur hatte den KdF-Wagen, die zweite Diktatur hatte den Trabant und die dritte Diktatur hat das E-Auto. Nach dem Zusammenbruch der jeweiligen Diktatur waren bzw. sind die Fahrzeuge fast nichts mehr wert. Dem beuge ich vor, indem ich beim sparsamen, sauberen und resourcenschondenden Diesel bleibe.

Hjalmar Kreutzer / 16.03.2019

Aufgrund der hohen Kosten der Lebenshaltung und der hohen Preise für elektrifizierte Automobile wird damit ein Auto wieder das Statussymbol der verdient oder unverdient höher Bezahlten und der ohnehin mit dem Privileg des Dienstwagens Ausgestatteten. Aufgrund der Deindustrialisierung wird auch ein an den Schichtwechsel von Großbetrieben angepasster ÖPNV nicht mehr notwendig sein und das schlechte Angebot der Bahn auf Kurzstrecken in der Fläche kann getrost noch weiter reduziert werden. Das Leben in den Mietwohnungen richtet sich dann nach vollendeter Energiewende nach dem Rhythmus der Stromsperre. Also mit dem Sonnenuntergang Pudelmütze auf, dicken Trainingsanzug an und ab unter die Bettdecke. Schöne neue Welt!

Franz Mlynek / 16.03.2019

Das teuerste an diesem Wahn werden die vielen Arbeitslosen sein! Diese Zahl kann man heute noch nicht festlegen. Die SPD nahen Gewerkschaften heulen jetzt schon um die Arbeitsplätze, die sie selber mit abgeschafft hat! Alles eine feige und dümmliche Brut.

Hartmut Laun / 16.03.2019

Merkel, die SPD und die Grünen schreiten voran den Morgenthauplan umzusetzen. Es ist mehr als auffällig wie alles was Merkel anfasst und das was sie nicht anfasst, was aber angefasst werden muss, das alles verwandelt sich unter ihren Händen zu Dreck. Fängt an bei der Nationalmannschaft als weiches Problem an, setzt sich aber bei harten Entscheidungen mit schwersten Folgen fort:  Atomkraftwerke Kohleausstieg, Griechenlandrettung, Flüchtlinge, ein wichtiger Grund warum die Engländer weg wollen. Klima e.t.c. Und oft am Parlament vorbei und bei der EU ohne die anderen Mitglieder zu fragen.

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