indubio / 05.02.2023 / 06:15 / Foto: Achgut.com / 79 / Seite ausdrucken

Indubio Folge 262 – Über Frauen, Männer und FLINTA*

Seit einiger Zeit geistert der Begriff FLINTA* durch die Medien. Damit sind Frauen, Lesben, intergeschlechtliche, nichtbinäre, trans und agender Personen gemeint. Was passiert, wenn dieser Begriff das Wort „Frau“ verdrängt? Ist es andererseits zeitgemäß, dass Frauen heute immer noch als benachteiligt gelten? Ist die Tatsache, dass Frauen seltener Führungspostionen bekleiden, wirklich ein Problem? Gerd Buurmann führte darüber eine lebhafte Debatte mit der Zweiten Vorsitzenden der Frauenrechtsorganisation TERRE DES FEMMES, Inge Bell, der Literaurwissenschaftlerin und Krimi-Autorin Isabel Rohner und der Journalistin und Achgut-Autorin Ulrike Stockmann.

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Winfried Kellmann / 05.02.2023

Gute Gesprächsführung, Herr Buurmann! Und die Frauen von terre des femmes haben fair diskutiert. Doch: Wenn Frauen so qualifiziert sind und gleichzeitig so benachteiligt werden, wenn sie Führungspositionen erstreben und in start-ups benachteiligt werden:  Ja warum gründen sie nicht Frauen-Start-Ups, die sich am Markt bewähren? Weil die Männer das Geld nicht rausrücken? Echt? Wenn Investoren Kohle wittern, dann fließt das Geld, garantiert. Besonders wenn es Frauen-Unternehmen sind, die in diesen Zeiten einen riesigen emotionalen Startvorteil haben. Wo bleiben sie denn? Die Hälfte der BWL-Studenten sind Frauen? Ja wo laufen sie denn (Loriot)? Oder sind die Unternehmen, die den 150% Einsatz wünschen, doch erfolgreicher? Oder können Männer vielleicht doch, neben aller Konkurrenz, auch sehr gut kooperieren? Warum hatte Deutschland in der Vergangenheit denn so einen Erfolg? Mittlerweile leben wir im konsolidierten Feminat. Es steht mitten in seiner Bewährungsprobe. Ob das gut geht? Die Wettbewerbsfähikeit der deutschen Wirtschaft erodiert zusehends. Aber die Frauen werden es reißen. Besonders wenn sie Führungspositionen innehaben. In der Politik sind sie längst tonangebend, d.h. sie haben effektiv die Leitung der Politik und damit Weisungsbefugnis an die Wirtschaft.  Haben sie, die Elite-Frauen, auch Verantwortungsgefühl jenseits vom Teilhabe-Geschrei? Haben Sie Selbstdistanz?  Nö, bisher nicht. Sie haben immer recht, denn sie sind ja so unendlich betroffen und benachteiligt . Nur, die Geister, die sie riefen, werden sie nimmer los. Die Dynmaik im Benachteiligungs-, Gerechtigkeits- und Teilhabe-Geschrei führt zu immer radikaleren und absurderen Forderungen. Die sich sicher fühlen, weil sie mitgeschrien haben, gewärtigen, daß sie untendurch sind, wenn sie nicht dem neuestem Geschrei zustimmen. Und sie stimmen jeder noch verrückteren Steigerung zu, um oben zu bleiben. Jetzt also FLINTAS. (Das erinnert übrigens an die imaginierten Flintenweiber der Konterrevolution.)

Andre Marschall / 05.02.2023

Es erstaunt mich immer wieder, wie klassische Feministen (heutzutage in ihrer eigenen ideologischen Suppe “TERF” genannt) sich darüber echauffieren, dass sie aus ihrem eigenen Club herausgeworfen wurden. Der Feminismus ist eng verwandt mit dem Marxismus und wurde unter Anleitung der unsäglichen Kritischen Theorie in die moderne Welt geschissen. Die 68er Bewegung entstand unter Umständen nur, weil wegen der neuerdings verfügbaren Pille die Frauen nun in die Universitäten strömten statt Familien zu gründen und sich das Klima dort innerhalb kürzester Zeit radikal veränderte. Die ganzen 68er lebten in einer vom Charakter her extrem weiblichen Friede-Freude-Eierkuchen-Idealvorstellung der Realität, die mit selbiger eher wenig zu tun hatte. Dieser Typus von Mensch hat für Jahrzehnte den gesamten gesellschaftlichen Diskurs gekapert, sich selbst die Interpretationshoheit zugeschachert und was diese zwei feministischen Papageien über Männer da teilweise von sich absondern ist ein Beispiel für die weltfremde Blase, die sie sich selbst geschaffen haben. Kritische Rassentheorie, ups, nun sind auch weiße Frauen die Unterdrücker in der marxistischen Klassendialektik, ist blöd für euch. Ups, die hofierte LGB-Szene wurde durch die inkohärente Duldung der Ts und Qs (“queer” ist politisch und hat mit dem Rest mal gar nichts zu tun!) zerschossen und die radikalen Elemente haben jetzt das Sagen, wie konnte das nur passieren? Repressive Toleranz ist passiert, das mittlerweile in Fleisch und Blut übergegangene Aktivismusschema, bei dem alles was nicht ausgesprochen links ist automatisch rechts rechts Nazi sein muss. Deswegen kann keiner eure lachhafte Ideologie mehr ernstnehmen, sei es nun klassischer Feminismus oder die abgedrehtere Mutante die heutzutage kursiert, sie sind Parodien von sich selbst, bei denen man nie weiß ob jemand das ernst meint oder ob sich da ein Schelm einen Scherz erlaubt hat.

Helmut Bachmann / 05.02.2023

Ich fand die Damen, die in „patriarchalisch“, herablassender Art Frau Stockmann angingen, letztlich schwer aushaltbar. Nein, eigentlich nicht aushaltbar. Eine selbstbewusste, moderne Frau wird also von den althergebrachten Feministinnen nicht ausgehalten. Frau Stockmann, ihre Position war erfrischend klar und cool.

Karl-Heinz Boehnke / 05.02.2023

Solange Frau und Mann als möglichst ähnlich betrachtet werden, ist die Auseinandersetzung mit Feminismus und Gleichberechtigung erschwert. Es wird einfacher, wenn die Wirklichkeit zum tragen kommt, in der beide nämlich höchst unterschiedlich sind. Frauen können gebären, Männer nur befruchten, was evolutionär zu jeweils völlig anderen Fähigkeiten geführt hat. Ausgehend von der gleichgeschlechtlichen Vermehrung der Lebewesen hat sich die zweigeschlechtliche durchgesetzt, weil die dadurch variierenden Nachkommen zum einen für angreifende Mikroben schwerer zu befallen sind, zum anderen eine ständige Selektierung hin zu besserer Ausführung erfolgte. Dabei war der männliche Teil nur als Hoden auf Beinen notwendig, was die Vielfalt steigerte, aber auch mittels des Platzhirschsyndroms eine Optimierung ergab hin zu Stärke des Körpers wie des Geistes. Der nämlich war zwischendurch frei für die tiefsten Gedanken, die kühnsten Ideen und die leichtsinnigsten Flausen. Die Mütter jedoch, praktizierend oder potenziell, müssen Verantwortung tragen für die Nachkommen, das Weiterleben der Gene. So gehen die Geschlechter auf eine eigene Weise ans Leben. Der Mann hat also eine andere Fehlerkultur, denn er kann sich einen Bock erlauben, weil dann eben nur einen Tag gehungert wird. Die Frau jedoch riskiert mit den in ihrer Obhut befindlichen Kindern weit mehr. Deshalb denken Frauen in der Regel eher ganzheitsbezogen, Männer allerdings teilsbezogen. Wenn Frau einkauft, geht es um Versorgung, bei Mann erst einmal ums Einparken, weshalb er einen detaillierten Einkaufszettel benötigt für die nächsten Schritte. Frauen sind die grauen Eminenzen ihrer Männer. In einer arbeitsteiligen Wirtschaft - die Voraussetzung für Wohlstand - sollte jeder möglichst dort wirken, wo er den größten Wert für sich und die Mitmenschen erzeugt. Das Wagnis der Männer und die Vorsicht der Frauen gehören an jeweils andere Wirkungsstätten. Follow the reality!

Hjalmar Kreutzer / 05.02.2023

Hut ab, Frau Stockmann, Sie schlagen sich mit Leidenschaft und Verstand wacker gegen zwei Damen, die dem Patriarchat und den bösen alten Männern die Schuld für alles Elend der Welt geben. Die Kritik am Moderator, er hätte zugesehen, wie Frau Stockmann von zwei Seiten unter Feuer genommen wurde, kann ich anhand des Geprächsverlaufs nicht nachvollziehen.

Jan Häretikus / 05.02.2023

Meinen Respekt den Frauen, die so engagiert diskutierten. Meine Lebensrealität: Meinen Sie wirklich, im ländlichen Bereich, indem ich lebe, interessieren sich viele Frauen oder Männer für einen Begriff wie Flinta? Diese Menschen müssen sich mit den Widrigkeiten des Alltags, die seit der Wirkungen einer Ampelpolitik noch widriger geworden sind, auseinander setzten. Für akademische Diskussionen wie gehört, haben diese Menschen keine Zeit, keine Kraft und kein Interesse! Was in den Gewächshäusern linker, städtischer Intellektualität so prächtig blühen mag, muß auf den nüchternen Böden des Landes nicht zwangsläufig Früchte tragen. Lebensgewohnheiten, Traditionen, gesellschaftliche Grundbedingungen ändern sich nur langsam, sie sind zäh; lasst den Menschen Zeit. Macht sie mit Eurer großstädtischen Hybris nicht verrückt. Frauen setzen sich auch heute dort durch, wo sie in ihrem Beruf, in ihrer Funktion, auf Grund ihrer Intelligenz, ihrer spezifischen Fähigkeiten besser sind als Männer.

Barbara Krause / 05.02.2023

Hallo Grosser Respekt vor Ulrike Stockmann, ich hätte ein so langes feministisches Gequatsche, in dem nur finanzierte Studien vorgetragen wurden, nicht ausgehalten und hätte mich ausgeklinkt. In welcher theoretischen Blase leben denn diese zwei Feministinnen. Lasst die Menschen doch entlich so sein wie es für jeden einelnen passt. Aber wenn nicht dauernd künstliche Probleme herbeigeredet werden, gäbe es auch die gut finanzierten Posten in jeder Menge NGO nicht mehr. Sollten wir in diesem Land nicht endlich die wirklichen Probleme anpacken und zwar Frauen und Männer zusammen.

Friedrich Richter / 05.02.2023

Danke Frau Stockmann. Es erweitert den Horizont doch ungemein, wenn man sich nicht nur in seiner Blase, sondern auch im wirklichen Leben bewegt. Ausserdem schont es die Zehennägel, die sich nicht ständig nach oben krempeln…

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