Bernard-Henri Lévy : Je n’ose y croire. Je ne peux y croire. Cette femme n’a rien fait. Elle n’est coupable de rien. Son dossier judiciaire, tout le monde le sait, est vide ou trafiqué. Son exécution serait donc juste une façon, pour les autorités iraniennes, de faire un bras d’honneur aux occidentaux, de prouver leur propre puissance. Et cela n’est pas concevable. Je n’arrive pas à le concevoir. http://laregledujeu.org/2010/11/02/3231/bhl-ne-veut-pas-croire-a-lexecution-imminente-de-sakineh-et-lance-un-nouvel-appel/
Elle: Das Internationale Komitee gegen die Steinigung wird die internationale Gemeinschaft über die nach ihren Informationen mögliche Hinrichtung von Sakineh morgen im Iran in Kenntnis setzen. Was ist Ihre Reaktion auf diese Ankündigung?
Bernard-Henri Lévy: Ich wage nicht, daran zu glauben. Ich kann es einfach nicht glauben. Diese Frau hat nichts getan. Ihre Gerichtsakte, das weiß alle Welt, ist leer bzw. manipuliert. Ihre Hinrichtung wäre somit für die iranischen Autoritäten lediglich ein Weg, ihre Ehre vor dem Westen zu beweisen, eine reine Machtgeste. Und das ist nicht vorstellbar. Ich kann das so nicht glauben.
Elle: Andererseits hat es den Anschein, dass der zweite Rechtsanwalt von Sakineh, Houtan Kian, wie auch ihr Sohn Sajjad (die beide alles mobilisiert haben, um Sakineh zu retten)im Gefängnis gefoltert worden sind. Sie selbst haben Kontakt zu den beiden gehabt, haben Sie weitere Informationen über ihr Schicksal? Sind sie auch über sie in Sorge?
BHL: Ich habe vor allem diesen ekelhaften Artikel des ultrakonservativen Websites Raja News gelesen, der über die angeblichen “Geständnisse” von Sajjid berichtet. Das ist verwerflich. Einen Jungen so zu behandeln, derartig zu erniedrigen, der seinerseits ebenfalls nicht das Geringste getan hat als die Unschuld seiner Mutter zu verteidigen, ihn zum Beispiel zu der Erklärung zu zwingen, er wäre vom Anwalt seiner Mutter manipuliert worden, hätte von nichts anderem geträumt, als sich einen Namen zu machen, um dann in den Westen zu fliehen, indem er sich der Sache seiner Mutter bedient, das alles ist abstoßend. Der Text liegt vor. Wir haben ihn übersetzen lassen und auf Règle du Jeu veröffentlicht. Ihre Leserinnen und Leser können ihn lesen. Eine ähnliche rhetorische Schande hat es seit den stalinistischen und poststalinistischen Prozessen nicht mehr gegeben.
Elle: Sie setzen sich seit mehreren Wochen dafür ein, Sakineh zu retten. Wie fühlen Sie sich heute dabei?
BHL: Verzweifelt. Wütend. Aber auch ungläubig. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Iran diese Barbarei in einem so sensiblen Fall wie Sakineh bis zum Ende weitertreibt. Die Mobilisation dagegen war zu stark. Die Reaktionen von Ekel bis Wut werden zu stark sein und, wie ich glaube, generalisiert. Aber gleichzeitig wissen wir das nicht so genau. Ich habe Angst. Ich weiß, dass ich heute Nacht nicht schlafen werde, sondern ich werde warten. ich weiß, wir werden zahlreich sein in der Welt, die die Nacht wartend verbringen, eine schweigende Andacht, ein Gebet, wenn wir beten können, auch noch Wut, Vorsicht, Hoffnung. Denn ich hoffe von ganzem Herzen, ja, ich hoffe, dass die schrecklichen Informationen, die wir erhalten, falscher Alarm sind oder eine Methode, uns zu testen, und dass die iranischen Behörden am Ende den Appel hören, den die Welt an sie richtet.