Thilo Schneider / 26.07.2020 / 11:00 / Foto: Martin Kraft / 44 / Seite ausdrucken

Helge des Alltags 

Viele Menschen fragen sich ja: „Mensch, ich frage mich, was meine gewählten Abgeordneten so den ganzen Tag treiben.“ Helge Lindh, der filigrane Schöpfer des Wortes „Japperlammen“, gibt auf seiner Twitter-Seite den vielen Menschen und Menschinnen Antwort. „55 Strafanzeigen wegen Beleidigung, Bedrohung, Verleumdung erstattet. Das ist nur der Bruchteil eines Aufkommens von 1-2 Tagen. Danke an den Staatsschutz und die Wuppertaler Polizei für die Arbeit, die große Geduld und den Einsatz für meine Sicherheit.“

Ich finde das keinen schlechten Schnitt. Zumal Herr Lindh ja auch bei Linksextremen nicht ganz so beliebt ist. 

Nehmen wir an, Helge Lindh braucht pro Anzeige 10 Minuten (Screenshots fertigen, Absender eruieren, Anzeige formulieren etc.), dann hat Herr Lindh, oder, wie ihn seine Freunde nennen: „Herr Lindh“, satte 550 Minuten bezahlte Abgeordnetenarbeit damit verbracht, der Wuppertaler Polizei auf die geschnürsenkelten Polizeistiefel zu gehen. 550 Minuten. Das sind immerhin knapp neun Stunden, verteilt auf zwei Tage. Und das ist ja „nur der Bruchteil des Aufkommens von 1-2 Tagen“. Da stehen ja noch viel mehr Beleidigungen, Bedrohungen und Verleumdungen hintendran!

Das heißt, diese 55 Anzeigen sind quasi die Exegese, die Spitze des Beißzwergs! Das sind die 55, bei denen es Spaß macht, Polizei, MAD, VS, BND, Jusos und die sozialistische Feministinnenkegelgruppe Wuppertal in Marsch zu blasen. Da hängt ja eine unglaubliche Wühl- und Recherchearbeit hintendran. Gehen wir einmal von der vierfachen Menge (Herr Lindh verrät ja nicht, wie viel Bruchteil der Bruchteil ist) an Mails aus, dann hat sich Herr Lindh hier durch 220 Mails oder 36 Stunden oder rund 18 Stunden am Tag durch alle seine Beleidigungen, Bedrohungen und Verleumdungen gewühlt. So er für jede Verleidigung, Verrohung und Beleumdung auch wieder zehn Minuten braucht. 

Ein derartiges Arbeitspensum hat nicht einmal Kim Jong-un

Sofern Herr Lindh aber beim Lesen nicht die Lippen bewegt (ich weiß es nicht, ich bin ja beim E-Mail lesen nicht dabei), gestehe ich ihm pro nicht angezeigte Hassmail auch gerne fünf Minuten zu (man kriegt ja auch Routine, wo es sich lohnt, die GSG9 in Marsch zu setzen), dann haben wir hier immer noch etwa 165 E-Mails á fünf Minuten, ergo wieder 13 Stunden in zwei Tagen auf der Taschenuhr. 

Wir rechnen grob: 55 justiziable E-Mails mit neun Stunden plus 165 E-Mails mit 13 Stunden ergeben insgesamt mit Überwachung und Auswertung und Anzeige: 22 Stunden in zwei Tagen oder elf Stunden täglich.  

Da hat er aber zwischendurch noch nichts gegessen oder hat das gemacht, was jeder von uns wenigstens einmal täglich machen muss. Ein derartiges Arbeitspensum hat nicht einmal Kim Jong-un. Und der hat immerhin Atombomben. Ich sehe Herrn Lindh förmlich vor mir, wie er mit durch die Brille zusammengekniffenen Augen auf den Bildschirm starrt, rechts die Maus und links die halbe, kalte Pizza und so Dinge liest, wie meinetwegen: „Höhö, Lindh, alte Arschkrampe, ich weiß, wo Dein Auto wohnt“.

Vielleicht liest er auch „Wir kriegen Dich“ oder „Du hast hier künftig absolutes Halteverbot“ oder, ich kenn das ja aus meinem eigenen Postfach, „so wird Deinen Peniss bis zu fier Mahl so grosz“, man weiß es nicht. Immerhin scheint ihm das auch nicht so schlecht zu gefallen, denn eine anscheinend aus Facebook kopierte Beleidigung und Bedrohung veröffentlicht Herr Lindh unter dem Titel „Hate-Porn“ am 18. Juli.  Er möchte damit zeigen, „wie jeder Anstand untereinander, jedes Gefühl, was sich gehört, verloren gegangen ist“.

Wohlgemerkt, der gleiche Mann, der diese wunderbare und zu Lachtränen rührende Rede hielt. „Lest und denkt nach“ schreibt Herr Lindh. „So ist die buchstäbliche Banalität des Bösen vor unserer Haustür in ihrer nackten Hässlichkeit“, schreibt der Erfinder des „Hate-Porn“. Gut, mir persönlich sind da jetzt zu viel Porno und Nacktheit im Gespräch, aber für eine Grunddiät von 10.083,47 € brutto monatlich kann ich als Bürger jetzt auch kein literarisches Florett erwarten. Immerhin gab es dafür den „Japperlammen“. So ein Abgeordneter wie Herr Lindh hat schließlich auch noch anderes zu tun. 

Ich nehme künftig wieder das Flugzeug 

Beispielsweise Zug fahren: Und was passiert da dem Abgeordneten Lindh von der SPD? Er bleibt in der Zugeinstiegstür stecken. Abgesehen davon, dass ich gerne wüsste, wie er das hingekriegt hat (vielleicht aufs Handy geschaut und Hass-Mails gelesen?), will dafür ein Zugbegleiter von ihm „die Personalien“, weil er als Opfer seiner Unfähigkeit, richtig mit lokomotiven Zuzugszugangsvorrichtungen umzugehen, „für eine Verspätung gesorgt hat“. Und dafür „vielleicht eine Strafe zahlen muss“. Ich kann mir die Ansage im ICE gut vorstellen: „Sehr geehrte Damen und Herren, willkommen im ICE0815 Eva Braun von Wien über Kopenhagen und Amsterdam nach Wuppertal. Unsere Abfahrt verzögert sich um etwa 10 Minuten, da Herr Lindh von der SPD mal wieder aus der Eingangstür von Wagen 13 gestemmt werden muss.“ Das hätte mich auch geärgert.     

Aaaaber nicht mit Herrn Lindh! „Ich hab Jahre meines Lebens an Verspätungen der DB verloren“, beklagt er sich zu recht, denn er ist bereits 43 Jahre alt, was man ihm aber wegen der blöden Bahn nicht ansieht. Es ist aber auch doof, beim Kauf einer Flasche „Wuppertaler Schwebebahnglück“ immer noch den Ausweis vorlegen zu müssen. Wie auch vor dem armen Bahnbediensteten. Erschwerend kommt hinzu, dass selbst sein Engagement „15 Mrd+ für die Bahn“ „im Bundestag mitbeschlossen zu haben“, Herrn Lindh nicht dazu berechtigt, sich in Einstiegstüren einzuklemmen und unter helgenhaftem Einsatz des eigenen Körpers für Verspätungen zu sorgen. Sein Fazit: „Mir reicht’s“. Mir auch. Ich nehme künftig wieder das Flugzeug. Hoffentlich fliegt Herr Lindh nicht mit. 

(Weitere Hate-Porns des Autors auch unter www.politticker.de)  

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Frank Stricker / 26.07.2020

Lieber Herr Schneider, da haben Sie wieder einige herrliche Bonmots abgeliefert ; “ICE 0815 Eva Braun”, Nonstop von der Wolfsschanze nach Wuppertal, wenn sich da nicht wieder der kleine Helge in der Wagentür verheddert….......Mittlerweile ist ja in der SPD ein heißer Kampf der “Viererbande” entbrannt, wer der bekloppteste ist im ganzen Land. Noch führt “Pöbel-Ralle” knapp vor Stotter-Chebli, die uns gestenreich erklärt, warum die Bundeswehr eigentlich mit dem IS und Al Nusra in Syrien kämpft ( PK vom AA). Aber Antifa-Saskia holt schwer auf und sorgt in der SPD für das erhoffte “Wir-Gefühl”. “Wir” sind dann mal unter 5 %.........Und neu dabei der “kleine Helge”, immer für eine Anzeige gut und rund um Wuppertal so weltbekannt wie einst Tuffi, das Elefantenbaby, das aus der Schwebebahn fiel. Gut, wenn “klein Helge” noch ein bißchen übt, dann verheddert er sich demnächst noch in der Schwebebahn und muß dann aus der Wupper gerettet werden….....

Ilona Grimm / 26.07.2020

Gerade eben habe ich einem Kommentator zu Maxeiners Sonntagsfahrer geschrieben, Hass und Hetze gebe es auf der Achse nicht. Und nun das hier. Ich bin entsetzt. Und entzückt. Vielen Dank, lieber Herr Schneider! Lachen ist doch immer noch die beste Medizin. Ach, der Herr Lindh, dieser Untergeordnete, ohne den die Welt sich einfach stur weiterdrehen würde. Mit seinen läppischen 55 Anzeigen (die möchte ich sehen!) kann er gegen die derzeitige Rekordhalterin sowieso nicht anstinken. Da ist noch Luft nach oben.

Andi Nöhren / 26.07.2020

Um die unzähligen Anzeigen vorzubereiten, hat der Abgeordnete Lindh sicher einen Büroangestellten, notfalls zusätzlich auch noch einen Praktikant. Der Abgeordnete kann während dieser Zeit sein von uns alimentiertes Leben genießen. Um die Büromitarbeiter zu bezahlen, erhalten Abgeordnete - soweit mir bekannt ist - eine Mitarbeiterpauschale monatlich bis zu 22.436 Euro, die die steuerzahlenden Bürger finanzieren. Diese Mitarbeiter muss er ja auch irgendwie beschäftigen, wenn ihm keine sinnvolleren Tätigeiten für seine Mitarbeiter einfallen, dann eben auf diese Art. Dafür habe ich volles Verständnis. Also: Die ganze Angelegenheit belastet den Abgeordneten weder zeitlich noch finanziell. Da brauchen wir uns also keine Sorgen zu machen. Ihm bleibt genug Zeit, sein Leben zu genießen.

Sabine Lotus / 26.07.2020

Fazit; ‘Wir’ bezahlen mit unseren ‘zweidrittel vom Monat’ Steuern Abgeordnete, deren vorrangiger Sinn darin besteht, pausenlos die Altbevölkerung mit ihrem Twittergerotze zu beleidigen, zu diffamieren und zu provozieren und wenn sie dann Gegenwind bekommen, investieren die den Rest ihrer Arbeitszeit in Anzeigen, die wiederum unsere Gerichte blockieren um ihre Cancel Culture zu fröhlichen Urständen zu führen. Eine ganz neue Definition von ‘Party- und Eventszene’. Wie schön, daß Wuppertal keine anderen Sorgen hat.

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