Peter Grimm / 07.07.2018 / 06:06 / 9 / Seite ausdrucken

Hamed Abdel-Samad: Integration? Wie?

In seinem Buch "Integration – Protokoll eines Scheiterns" beklagt Hamed Abdel-Samad nicht nur die Missstände im Umgang mit bestimmten Zuwanderergruppen. Mag vieles auch noch so hoffnungslos klingen, es gibt Lösungen. Einige seiner Vorschläge kann Hamed Abdel-Samad auch hier im Gespräch ganz klar und kurz formulieren. Doch wenn es möglich ist, tatsächlich wirkungsvoll etwas für eine Integration der Zuwanderer zu tun, warum geschieht es dann nicht? Wahrscheinlich, weil man neben Geld auch die Bereitschaft braucht, Verantwortung zu übernehmen und sein Anliegen – nicht sein persönliches Fortkommen – gegen Widerstände durchzusetzen. Das steht in Kreisen vieler Berufspolitiker nicht gerade hoch im Kurs. Deshalb sollten die Bürger die hier geäußerten Gedanken kennen und vielleicht in eigene Forderungen ummünzen.

Vor allem darf die Debatte nicht immer wieder im Frühstadium abgewürgt werden. Es ist ein Irrsinn, vor dem Aussprechen einer Beobachtung oder eines Gedankens erst zu fragen, ob er nicht „den Falschen“ nützt. Die Probleme und auch ihr Verharmlosen sind älter als die AfD, die ja mit „den Falschen“ meist gemeint ist. Diese Probleme verschärfen sich rasant. Verschweigen und Schönreden können das nicht ändern. Wer durch Diskursverweigerung schon den ersten Schritt zur Diskussion von Lösungsvorschlägen blockiert, der nützt „den Falschen“, und zwar Falschen ganz unterschiedlicher Couleur.

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Peter Seidler / 07.07.2018

ich kann nicht verstehen, wie man Parteien wählen kann, deren Politiker mit der Begründung, notwendiges Handeln würde “den Falschen” nützen, sich der Lösung der drängendsten Probleme wie der Migration oder Integration verweigern. Das ist pure Arbeitsverweigerung, wie auch immer oder ideologisch begründet. Fakt ist: “Die Falschen” werden wahrscheinlich sogar noch mehr davon profitieren, wenn die Problemlösung verweigert wird. Das hat Sebastian Kurz von der ÖVP in Österreich bereits vor Jahren erkannt und ist entsprechend Deutschland weit voraus. Die CSU hat gerade damit begonnen und spürt, wie schwer es ist gegen die sich gegen diese Problemlösung stemmenden Politiker aus der eigenen Fraktion und die Medien durchzusetzen.

B.Kröger / 07.07.2018

Bravo Herr Abdel-Samad!  Ich fürchte nur, diejenigen, die Ihre Texte dringend lesen sollten, werden das nicht tun, bzw. wenn sie es tun, den Inhalt aus ideologischem Gründen nicht begreifen wollen.

Mike Loewe / 07.07.2018

“Integration - wie?” Die Antwort lautet: so wie Hamed Abdel-Samad! Gebildet, intelligent, engagiert - so sieht ein hervorragendes Beispiel für gelungene Integration aus.

Paul J. Meier / 07.07.2018

Dieser vermaledeite Abdel-Samad macht es den Hyperhumanisten nun wirklich schwer! Weder Rassismus, noch fehlende Sachkenntnis oder wenigstens Islamophobie können ihm vorgeworfen werden! Aber ist dieser Bursche nicht ein “Schon-länger-hier-lebender”? Das müsste man schon einmal analysieren, wie sich der Aufenthalt in dieser dekadent-degenerierten Gesellschaft kontaminierend auf Zuwanderer auswirkt! Und gleichzeitig könnte man ein prophylaktisches Zusatzseminar zu Integrationskursen anbieten, welches die Leute vor Integration schützt!

Thomas Raffelsieper / 07.07.2018

Im Nachdenken über Ex-Bischöfin Käßmanns Satz,“die IS Kämpfer sind Abbilder Gottes” stieß ich auf Hans Meiser, Direktor des evangelischen P-Seminars in Nürnberg und ab 1933 erster evangelischer Landesbischof Bayerns und sein „Gutachten“ mit dem Titel „Die evangelischen Gemeinden und die Judenfrage“ von 1926. Er schreibt u.a.in seinem Gutachten: „Mag die Moral vieler Juden nichts anderes sein als stinkende Unmoral“, und er fordert durch einige konkrete Maßnahmen „ein Zurückdrängen des jüdischen Geistes im öffentlichen Leben“ und die „Reinhaltung des deutschen Blutes“.—-—- Das Deutsche Pfarrerblatt veröffentlicht am 11.11.1930 einen Grundsatzbeitrag über das Verhältnis von NSDAP und Kirche. Der Autor, Pfarrer Friedrich Wienecke, erklärt es zu den Aufgaben der Männer der Kirche, in die „Tiefe der nationalsozialistischen Gedankenwelt“ zu schauen und sich nicht durch „äußere Schönheitsfehler“ wie Härte, Rohheit und Rachsucht abschrecken zu lassen. Unter der „rauen Schale“ keime möglicherweise sogar „das beste Leben, das je aus der alten deutschen Eiche herauswuchs.“ Pfarrer Wienecke verweist in diesem Zusammenhang auf Hitlers Mein Kampf, wo Hitler den Deutschen die Hochachtung vor den Amtskirchen zur Pflicht macht. Die von Gott gewollte Aufgabe für die deutsche Politik sei nach Wienecke die Förderung des „arisch-germanischen Menschen.“ Die Aufgabe von Theologie und Pfarrerschaft sei es, zu helfen, dass die Nazi-Bewegung nicht verrausche, sondern dass sie, „erfüllt von göttlicher Kraft unserem Volk Gesundung bringe“. Frage 1: Sind auch Juden “Abbilder Gottes?” Frage 2: Wann wurde die Mitschuld der EKD am Holocaust der Juden im 3. Reich durch eine unabhängige Historikerkommission aufgearbeitet?  Frage 3: Gibt es einen Zusammenhang zwischen Ihrer NS Unterstützung von damals und “IS Verkündigung” von heute? Frage 4: Führt die EKD noch heute Ihren Kulturkampf gegen alles jüdische und katholische in Deutschland?

Werner Arning / 07.07.2018

Gäbe es die AfD nicht, sie müsste von den Politikern der etablierten Parteien erfunden werden. Jegliche Debatte über die Probleme, die aus der Massenzuwanderung entstehen, wird mit dem Hinweis auf die AfD und einen „rechten Rand“ abgewürgt. Argumente können noch so richtig und stichhaltig sein. Sie werden nicht akzeptiert, weil das Aussprechen dieser Argumente angeblich der AfD nützen würde. Diese Argumentation ist an Absurdität nicht zu überbieten. Es geht folgerichtig nicht darum, ein Problem zu benennen, mit dem Ziel es zu lösen, es geht einzig darum, eine bestimmte Partei nicht größer werden zu lassen. Wie will man auf diese Weise auf Vernunft basierende Politik machen? Um diese scheint es den AfD-Verhinderern auch gar ernstlich zu gehen. Ihr Blick ist wie der, des von der Schlange hypnotisierten Kaninchens, auf die Schlange gerichtet. Dass sie bei diesem Tunnelblick die eigentlich viel gefährlichere Schlange, die von der Seite kommt, übersehen, fällt ihnen nicht auf. Es wird ein Scheinproblem mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln bekämpft, während das dringend zu lösende Problem links liegenbleibt. Zugegeben, es ist das mit dem schwereren, unangenehmeren Lösungsansatz. Dann doch lieber vermeintliche Rechte bekämpfen. Macht bedeutend mehr Spaß, ist absolut ungefährlich, bringt eine Menge Anerkennung und Schulterklopfen mit sich und es nimmt dermaßen in Anspruch, dass für das unangenehme und schwierig zu lösende Problem der Integration keine Zeit und Mittel übrig bleiben. Also Scheuklappen auf und weiter im Kampf gegen Rechts. Auf zur nächsten Demo.

U. Unger / 07.07.2018

Danke Herr Abdel- Samad, für die 4 tollen Videobeiträge. Analytisch, sachlich mit Herz ins Herz. Es tritt jetzt in den Vordergrund, was die feigen Hypermoralisten im Hintergrund unserer wohlständigen Mehrheitsgesellschaft an privaten Gegengesellschaften hier aufgebaut haben. Meine einzige Sorge ist, dass sollte mal die Möglichkeit für diese dauerhaften Sozialtransfers teilweise wegbrechen, die verschobene Gewaltexplosion stattfindet. Anders als von Grünlinken behauptet erkenne ich auch in der christlichen Tradition kein Gebot Menschen länger als nötig zu helfen. St. Martin teilte den Mantel, ja, aber er ritt weiter. Zur Eigenverantwortung gehört für mich beides. Zu helfen und trotzdem den eigenen Weg unbeirrt fortzusetzen. Vor diesem einfachen Hintergrund halte ich unsere Migrations- und Asylpolitik für den schlimmsten aller Irrwege. Wer freiwillig handeln will, muss diesen Handlungsspielraum verteidigen! Daher schließe ich mich Ihrer Forderung mit no go aereas aufzuräumen, rigoros an. Schon die bloße Ankündigung dieser harten Maßnahmen dürfte helfen, dieses Problem ein wenig zu verringern. Aus purer Feigheit ihre Fehler einzugestehen, wird dies von links jedoch vehement verweigert. Aus meiner Sicht, ist das Gebell gegen die vernünftigen Forderungen der AFD ein Gradmesser des Scheiterns. Selbstverständlich ist über unvernünftige Vorschläge der AFD nach sachlicher Diskussion genauso zu befinden, wie bei anderem Blödsinn. Als ehemaliges FDP Mitglied sehe ich in vielen Forderungen der AFD in erster Linie die ökonomische Logik inklusive der, in dieser Logik vorhandenen Moral meiner früheren Partei. Eine der moralischen Grundfragen lautet doch, wieviel soll der Tüchtige abgeben, damit andere leistungsfrei profitieren können? Diese Frage ist und wird nie gelöst werden, und muss zu jeder Zeit möglichst vernünftig im Wege des Interessenausgleiches politisch gelöst werden. Mir egal woher die Lösung kommt, wer die beste Antwort gibt, der kriegt meine Stimme.

Wilfried Cremer / 07.07.2018

Der Islam ist der außerchristliche Protestantismus. Deshalb gilt in protestantischen Kulturen Islamkritik als Hatespeach.

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