Wenn Gauck findet, dass Merkels Formulierung von der Staatsräson gegenüber Israels Sicherheit überzogen ist, dann kann er vielleicht in Deutschland mit einer vorsichtig tastenden und abwägenden Rede eine Debatte über das deutsch-israelische Verhältnis anregen. Was aber gar nicht geht ist, wenn das deutsche Staatsoberhaupt im Ausland auf offiziellem Staatsbesuch öffentlich und direkt die eigene Kanzlerin in den Senkel stellt. Bei aller geistigen Unabhängigkeit: Wer sich um das Amt des Bundespräsidenten bewirbt, muss auch den Rahmen akzeptieren, in dem sich dieses Amt bewegt. Was Gauck sich da in Israel geleistet hat, ist nichts weniger als ein verfassungsmäßiger Eklat. http://flatworld.welt.de/2012/05/30/gauck-sucht-in-israel-den-konflikt-mit-der-kanzlerin/#more-1090