Ein 2017 im Tablet Magazine erschienenes, immer noch sehr lesenswertes Interview mit der amerikanischen Kunst- und Kulturhistorikerin Camille Paglia:
„Eine Hauptkritik, die ich an der Ideologie der Feminismus der zweiten Welle in all ihren Erscheinungsformen geäußert habe, ist ihre bittere, widerwillige Haltung gegenüber Männern, die als Quelle aller Übel im Universum dämonisiert werden. In meiner Jugend Anfang der 1960er Jahre entdeckte ich die große Zeit der 1920er und 30er Jahre, kurz nachdem amerikanische Frauen das Wahlrecht erlangt hatten, als es einen enormen Aufschwung an ehrgeizigen, talentierten Frauen wie Amelia Earhart, Lillian Hellman, Dorothy Thompson und Katharine Hepburn gab, die einfach nur beweisen wollten, dass Frauen auf dem gleichen Niveau wie Männer erfolgreich sein können. Sie haben Männer nicht verachtet. Im Gegenteil, sie bewunderten offen, was Männer geschafft hatten, und forderten lediglich Chancengleichheit für Frauen.
Das ist meine Philosophie: Ich bin eine Fairness-Feministin („equity“). Und auf derselben Grundlage lehne ich alle besonderen Schutzmaßnahmen für Frauen ab, die ich für kontraproduktiv und infantilisierend halte. Recht und Gesellschaft müssen die Geschlechter genau gleich behandeln, außer in seltenen Fällen, in denen die Biologie die Frauen benachteiligt.“
Auf Achgut.com kam sie hier zu Wort.
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