Sehr geehrter Herr Letsch, den Aufruf von Renate Künast (und Dietmar Barsch) habe ich als Video gesehen, Reaktionen darauf nicht (weil ich die entsprechenden Medien nicht nutze). Vielleicht hilft es zum Verständnis des Widerspruchs (ausdrücklich nicht des Vokabulars und Stils), daß ich diese Aufrufe aufgrund zurückliegender Erfahrungen als kaum verhohlene Ermutigung zur Gewalt aufgefaßt habe. Nach dem Geschehen in Zella-Mehlis und nach eigenen hautnahen Erlebnissen habe ich mit Sorge auf die heutige Großdemonstration der AfD in Berlin geschaut. - Glücklicherweise scheinen meine Befürchtungen nicht eingetreten zu sein! Meiner tiefen Abneigung gegen Frau Künast und dergleichen dürfen Sie gewiß sein! N.B. Wie Sie zu der Auffassung gelangen, mit Argumenten bei diesen Leuten etwas zu bewirken, finde ich nach dem Verfolgen aktueller Bundestagsdebatten erstaunlich.
Sehr guter Artikel. Man sollte sich nicht unnötig provozieren lassen. Auch wenn es schwer fällt. Die andauernde Hatespeech gegen die AFD ist untrügliches Zeichen für den Niedergang der Altparteien, denn echte Argumente gegen unsere Argumente haben sie nicht mehr. Wir sind klar auf der Siegerstraße und man greift uns dankenswerterweise mittlerweile selbst aus dem Ausland unter die Arme. Jetzt ist die Zeit da, die eigene Reife und Kompetenz immer und immer wieder unter Beweis zu stellen. Sollte kein Problem sein.
Völlige Zustimmung zu Ihrem Text, Herr Letsch! Aber es gibt auf jeder Seite einen bestimmten Prozentsatz an Menschen, die sich nicht anders artikulieren können und/oder wollen. Dazu kommt ein zunehmender Anteil an Menschen, die sich artikulieren können, dies zum Teil jahrzehntelang auch getan haben, die aber jetzt keine Lust mehr haben, sich schön oder politisch korrekt zu äussern. Einfach, weil es ihnen langsam reicht, weil jetzt auch ausgeteilt wird, da die eigene Zukunft und die der eigenen Kinder auf dem Spiel steht. Andere sind gerade aufgewacht und sehen, es ist bereits 5 nach Zwölf, für schön anzusehende Diskussionen ist aus ihrer Sicht keine Zeit mehr. Und ein bestimmter Prozentsatz hat sich die Sprache des politischen Gegners zu eigen gemacht, wohl wissend um deren Wirkung und wissend, dass normale Diskussionen zu nichts führen. Mit anderen Worten: Die Zeit des Hinunterschluckens, des Schweigens und die des Intellekts ist vorbei - es geht ums Ganze. Die Emotionen haben jetzt auf jeder Seite die führende Rolle übernommen, es werden die Messer gewetzt, die Grauzonen verschwinden, die Zeit der Diplomatie ist vorbei - leider.
Ja, das ist wirklich ärgerlich, wobei man selbst so einen Shitstorm kaufen kann - aber ich will hier keine Verschwörungstheorie auftischen. Es ist vor allem deswegen so ärgerlich, weil Opposition im Allgemeinen, und Opposition zu den Grünsozialisten im Speziellen in der Geschichte der BRD noch nie so einfach war. Da steht mit den Grünen eine Gurkentruppe auf dem Feld, die kaum eine richtige Ausbildung hat, bestehende Regeln bricht, ständig neue Regeln erfindet, den Gegner ankeift, den Pfiff nicht hört, den Ball beschmiert, den Rasen kaputt macht, die Eckfahnen bricht, die Außenlinien ignoriert, sich zum Weltmeister hochjubelt, zahlende Zuschauer als Pack beschimpft. Mit ein bißchen Eloquenz und Disziplin könnte man sie des Spielfeldes verweisen. Kurz hat in Österreich gezeigt wie das geht.
Danke für diesen Artikel Herr Lesch, Sie sprechen mir aus der Seele. Ob man nun AfD Anhänger ist, teilweise sympathisiert oder auch nur die größtenteils berechtigten Anliegen, die diese Partei vorbringt unterstützt - solche unnötigen, unflätigen und schlicht dummen Äußerungen vermeintlicher Mitunterstützer ärgern einen. Das schadet der Opposition. Solche emotionalen Ausraster liefern den Politikern billige Gegenargumente ohne wirklich sachlich argumentieren zu müssen. Aus eigener Erfahrung weiß ich, daß es solche Äußerungen auch im Bekannten- und Kollegenkreis schwerer machen für die Opposition zu argumentieren, sobald der Hinweis auf die unsachlichen Beschimpfungen in Netzdiskussionen von angeblichen AfD Anhägern kommt. Hier fällt mir leider auch meist nicht mehr ein als ein “es sind nicht alle so…” und möglichst schnell wieder auf die Sache selbst zurückzukommen.
Ihrer Argumentation stimme ich uneingeschränkt zu. Allerdings bleibt bei mir eine Frage: Sind die Autoren der unappetitlichen bis ungehörigen Einlassungen immer sauber identifiziert?
Danke, Herr Letsch, für Ihre klaren und deutlichen Worte. Gerade wir Oppositionellen sollten den „edlen Seelen“ von der politisch-korrekten Seite ein Vorbild geben, daß Demokratie eben von gegenteiligen Meinungen und Standpunkten lebt, was viele der rötlich-grünen Mitbürger entweder vergessen oder überhaupt nicht begriffen haben. Im übrigen habe ich eine eher negative Meinung von den Leuten: viele, die nun so herzig gegen rechtes Gedankengut und „Faschismus“ (was auch immer sie darunter verstehen mögen) demonstrieren, ständen, wären die Zeiten andere, haargenau auf der Seite der jeweils politisch-korrekten Seite.
Sehr geehrter Herr Letsch, vielleicht verhält sich alles so, wie Sie es vermuten. Natürlich sind Argumente angesagt, keine Dreckschleudereien. Wenn ich allerdings lese, was Frau Kramp-Karrenbauer über die AfD behauptet (“Rattenfänger”, ,,Bedrohung für jüdisches Leben in Deutschland”), dann bin ich nur noch voller Misstrauen. Sind Sie sicher, dass die widerlichen Ergüsse des von Ihnen kritisierten Shitstorms nicht gezielt von AfD-Gegnern gepostet werden, um die AfD zu diffamieren?
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