Hartmut Krauss, Gastautor / 17.02.2024 / 12:00 / Foto: Nevit Dilmen / 20 / Seite ausdrucken

Die deutschen Parteien auf dem Leuchttisch

Eine Übersicht der derzeitigen politischen Konstellationen in diesem Land. Der gegenwärtige Versuch das herrschende Ein-Drittel-Lager mit Aufmärschen zu zementieren wird scheitern.

Im Zusammenhang der gesamtgesellschaftlichen Krisenentwicklung der letzten Jahre hat sich Deutschland politisch-ideologisch in ein zunehmend regressiver und irrationaler gebärdendes Gemeinwesen mit zahlreichen verfeindeten Abteilungen verwandelt. Die überzogen hochgeputschten Aufmärsche gegen „Einheimisch-rechts“ bzw. die AfD sind als ein Symptom dieser Entwicklung zu lesen. „Im Land“, so die Einsicht des Experten für politische Psychologie, Prof. Dr. Michael Klein, „herrscht schon längst moralische Panik, die in wunderbarer Weise von den primären Problemen der Gegenwart ablenkt. Hypermoralische Politik wird zur Pseudoreligion und erzeugt auch international keine Freundschaften, sondern Unverständnis und Ablehnung.“

Ein kurzer Blick auf die gegenwärtige politische Konstellation zeigt folgendes Bild: Eine fortschrittlich-emanzipatorische Linke in Gestalt einer Partei, die kritisch-theoretisch und politisch-praktisch Kapitalismuskritik mit allgemeiner (kulturübergreifender) Herrschafts- und Religionskritik (heute insbesondere Islamkritik) verbindet, existiert nicht.

Das, was heute als „Linke“ bezeichnet wird, ist – neben poststalinistischen Restsekten – ein verwilderter „woker“ Haufen bizarrer (oftmals proislamistischer) Gruppen, vollgesogen mit postmoderner Ideologie, der objektiv als funktionaler „Pudel“ des globalkapitalistischen Herrschaftskartells fungiert. (Gewissermaßen als staatlich eingemeindete Straßengang der „Davos-Bourgeoisie“ gegen den oppositionellen nationalkonservativen Flügel des globalisierungsskeptischen Groß- und Kleinbürgertums.)

Vor diesem Hintergrund konnte sich eine paradoxe Verkehrung auf der klassischen Rechts-Links-Achse herausbilden, wonach – als herausragendes Beispiel – Islamkritik = rechts (fremdenfeindlich, gar „rassistisch“) sei und umgekehrt Islamapologetik = progressiv, humanistisch, weltoffen etc. Dabei ließ sich diese absurde Verkehrung, die massenmedial großflächig propagiert wurde, zunächst vorzüglich instrumentalisieren, um die globalkapitalistische Migrationsagenda (siehe UN-Migrationspakt und entsprechende EU-Vereinbarungen) scheinhumanistisch zu legitimieren und das Lager der naiven „Gutmenschen“ (zumeist grün-schwarzer Prägung) einzukassieren: „Wir schaffen das“.

Die selbstverliebte Ampel

Doch in dem Maße, wie die massenhafte Ansammlung islamisch geprägter und großenteils irregulär ins Land eingedrungener Migranten immer deutlicher gesellschaftsschädliche Auswirkungen zur Folge hatte (Anschwellen eines von sozialen Transfereinkommen lebenden migrantischen Subproletariats; überproportional hohe Kriminalitätsbelastung von „Flüchtlingen“; Überforderung des Bildungssystems und zunehmender Bildungsverfall; Wohnraummangel in städtischen sozialen Ballungsgebieten; Import von gewaltbereiter islamisch grundierter Judenfeindlichkeit, islamisch-patriarchalischer Frauenfeindlichkeit und schariaorientierter Homophobie; Festsetzung einer rückständigen grund- und menschenrechtsfeindlichen Normorientierung und Mentalität, die sich obendrein oftmals aggressiv-herrenmenschlich gegenüber den einheimischen „Ungläubigen“ aufspielt etc.), erodierte die Hegemonie dieses neu-bunten Herrschaftslagers des „postmigrantischen“ Spätkapitalismus: Immer mehr Lohnabhängige blieben den Wahlurnern fern, die Nichtwähler wurden zur stärksten Partei, während wie in allen europäischen Nachbarländern die „Rechtspopulisten“ mangels fehlender Alternativen verstärkt Zulauf erhielten.

Mit den aktuellen Aufmärschen gegen „Einheimisch-Rechts“ versucht das herrschende „Ein-Drittel-Lager“ nun seinen Hegemonieverlust zu stoppen. Doch dieses Manöver wird scheitern. Denn die zuvor genannten Probleme (noch angereichert mit den Effekten sozialschädlicher Klimapolitik und den posttraumatischen Auswirkungen des Corona-Regimes) werden sich weiter verschärfen, den Unmut noch steigern und nicht zuletzt auch das bisherige politische (Parteien-)System weiter destabilisieren.

So zeigt sich bereits aktuell, dass die Ampel mit Hilfe der Mobilisierung ihrer Anhängerschaft wohl selbstverliebte Bilder, aber keine Zugewinne erzeugen kann. Vielmehr wird sich die bisherige Parteienlandschaft voraussichtlich gravierend verändern: FDP (4 Prozent) und Linkspartei (3 Prozent) würden gegenwärtig aus dem Bundestag verschwinden. Zwar verliert die AfD (20 Prozent), bleibt aber immer noch deutlich vor der SPD (14 Prozent) und den Grünen (12 Prozent). Dafür liegt das BSW aus dem Stand bei 7 Prozent. Das heißt: AfD und BSW liegen aktuell vor Rot-Grün. Die CDU/CSU kommt auf 31 Prozent. (Der Streit um das Verhältnis zu den Grünen dürfte die Parteichristen demnächst aber ebenso Prozentpunkte kosten wie die „Parteiwerdung“ der Werteunion.)

Hartmut Krauss veröffentlichte unter anderem: Der Islam als grund-und menschenrechtswidrige Weltanschauung. Ein analytischer Leitfaden.

Foto: Nevit Dilmen CC BY-SA 3.0 via Wikimedia Commons

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Leserpost

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sybille eden / 17.02.2024

Der Parteienstaat ist wie ein totes Pferd welches trotzdem fanatisch geritten wird. Es gibt keine Zukunft für diese Konstrukt. Eine andere Form der gesellschaftlichen Organisation muss her. Nur welche ?  Friedrich A. von Hayek hat eine Antwort darauf.

Thomas Szabó / 17.02.2024

Die Postmodernen, die neuen Christen? Teil 2: Frei nach Nietzsche - dem Deutschen, dem Europäer, dem Weißen wird Stolz, Stärke, Schönheit, Selbstwert durch eine misanthrope, masochistische Ideologie madig gemacht. Alles was die westliche Zivilisation groß gemacht hat, ausmacht, repräsentiert, wird durch niedere & neidische Krüppel niedergemacht. Genauso wie die römischen Christen ihre alten Götter stürzten, sie als Götzen, Dämonen, Teufel diffamierten, diskreditiert die postmoderne Pest die westliche Zivilisation. Sie dekonstruiert selbst Aufklärung, Meinungsfreiheit, Demokratie. Die postmoderne Pest spielt Jesus: “Lasset die Krüppellein zu uns kommen!” und importiert kulturfremde, zivilisationsferne, toxische Barbaren, die sie der Zivilisation zum Hohn zynisch als eine “Bereicherung” aufbürdet. Die links-grün-woke Postmoderne ist eine Autoimmunerkrankung der westlichen Zivilisation und gehört mit allen Mitteln geheilt, sonst verläuft sie tödlich. Sie ist wie AIDS, aber heilbar.

W. Renner / 17.02.2024

„Die deutschen Parteien auf dem Leuchttisch“ Ausser jede Menge Armleuchter wird man da nichts finden.

Thomas Szabó / 17.02.2024

Die Postmodernen, die neuen Christen? Teil 1: Die postmoderne links-grün-woke Sekte erinnert mich an die Christen der Spätantike. Nietzsche: “...Art Zusammendrängung und Organisation der Kranken…” für die das Wort Kirche “der populärste Name” ist. “...hier wird ein Versuch gemacht, die Kraft zu gebrauchen, um die Quellen der Kraft zu verstopfen; hier richtet sich der Blick grün und hämisch gegen das physiologische Gedeihen selbst, insonderheit gegen dessen Ausdruck, die Schönheit, die Freude; während am Mißraten, Verkümmern, am Schmerz, am Unfall, am Häßlichen, an der willkürlichen Einbuße, an der Entselbstung, Selbstgeißelung, Selbstopferung ein Wohlgefallen empfunden und gesucht wird ... Sie wandeln unter uns herum als leibhafte Vorwürfe, als Warnungen an uns - wie als ob Gesundheit, Wohlgeratenheit, Stärke, Stolz, Machtgefühl an sich schon lasterhafte Dinge seien, für die man einst büßen, bitter büßen müsse: o wie sie im Grunde dazu selbst bereit sind, büßen zu machen, wie sie danach dürsten Henker zu sein…” Ist das nicht die Grüne Politik? Die autoaggressive Selbstdemontage Deutschlands? Die woke Selbstgeißelung des Westens? Wie die römischen Christen ihre 1000 Jährige Zivilisation zerstörten, überzieht heute der postmoderne Schimmel die westliche Zivilisation. Unsere Mißratenen verbünden sich mit den Mißratenen der Welt. Sie spielen Jesus Christus: “Lasset die Krüpplein zu mir kommen!” Sie bürden Deutschland das Kreuz der gesamten Welt auf: Klima, Migration, etc. Sünde, Buße, Askese, Selbstgeißelung, Sektierertum, Selbstzerfleischung, Apokalyptik, Erbsünde, Erlösungsmystik. Kann es sein, dass die postmoderne Pestilenz eine Art pseudo-religiöse Erweckungsbewegung ist, die an die Stelle des verblichenen Christentum tritt? Sie löst auch die Europäische Aufklärung ab und führt in ein zweites finsteres Mittelalter.

Heiko Engel / 17.02.2024

In diesem Land herrscht eine vom US - Establishment, CIA und deutscher Industrie ( soweit überhaupt noch deutsch ! ) gestützte Parteiendiktatur. Wir sind wieder soweit: Ein Einparteistaat; genau genommen. Über 70 % bürgerliche Mehrheit, die diesen Kommunismus ablehnt und paradoxerweise parlamentarisch nicht vertreten wird. Das ist absolut einmalig in Deutschland. Sonniges Wochenende !

Volker Kleinophorst / 17.02.2024

Das Problem des demokratischer Prozess ist, das er sich nie vom klassischen Modell Griechenland gelöst hat. Dort galt die Demokratie auch nur für Bürger, Arbeit machten Sklaven. Das überzeugt immer weniger, darum muss Oben und Unten endgültig festgeschrieben werden. Technisch wäre man so weit und Menschen braucht man nicht mehr so viele, wenn Krieg mehr mit Drohnen… geführt und Roboter die Waffen am Fließband zusammenschrauben. Frei nach J. M. Simmel: Demokratie ist nur ein Wort.

Rainer Althoff / 17.02.2024

WU + AfD > 50 %. Zuerst in Thüringen

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