Meines Erachtens wird Carlos Santana im Allgemeinen weit überschätzt, seit 50 Jahren “Evil Ways” in verschiedenen Variationen. Wenn wem im Zusammenhang mit Woodstock auf ACHGUT eine Ehrung gebührt, so doch Max Yasgur, dem Republikaner und Unterstützer des Kriegs gegen die Kommunisten in Vietnam, der den Hippies auf seinem Farmgelände eine Lehre in freedom of speech erteilte und mit auf den Weg gab. Leider haben die Hippies und ihre Nachkommen Yasgurs gelebtes Beispiel des Einsatzes für die Meinungsfreiheit Andersdenkender und seine Rede in Woodstock nur in ihrem Sinne verstanden, was wohl just an LSD oder Meskalin lag bzw. bis heute liegt.
THE MAMAS UND PAPAS und natürlich CHICAGO. Alles Musiker mit einer klassischen Musikausbildung (KLASSIK!) entsprechend genial war und ist ihre Musik! Zeitlos und noch in 100 Jahren hörbar. Ansonsten 98% Zeitgeist, den heute keiner mehr versteht, begreift und natürlich verklärt.
Aus dem Nähkästchen oder Entmythologisierungsstrategien eines älteren Herren: Ja, das erste erworbene Vinyl, das Dreifachalbum existiert noch, und ca. einmal im Jahr unter dem Einfluß einer melancholisch anmutenden Stimmung, holt man es hervor und legt auf: Santana als eigenes persönliches Intro, eines längeren nostalgisch u. richtungslos dahinplätschernden Abends…..in Analogie zur damaligen Befindlichkeit..Schön war die Jugend… Um adolszent-retrospektiven Gespinsten erfolgreich zu begegnen, dreht sich zum Schluß: “We`re only in it for the money” (1968). Textauszug “Flower Punk”: I’m goin’ to the love-in to sit & play my bongos in the dirt Yes, I’m goin’ to the love-in to sit & play my bongos in the dirt Hey Punk, where you goin’ with that hair on your head? I’m goin’ to the dance to get some action, then I’m goin’ home to bed Das tut der Musik von Carlos S. nicht den geringsten Abbruch…
Heute kann man auf YouTube Girlis hören und sehen, da kommt einem das Spiel von Santana oder Alvin Lee wie verkalkte Erinnerungen vor. Aber danke, dass Sie hier offiziell bestätigen: Das Leben eines Künstlers besteht mindestens zur Hälfte aus Orgien. Das Leben der Möchtegern-Künstler besteht zur Hälfte aus Wünschen, nicht unbedingt frommen. Das Einzige, das wirklich bleibt, sind bei beiden Spezies die Erinnerungen an Mathematikprüfungen. Welcher Komiker hat sich das ausgedacht. Die Frage wäre: Wie unpolitisch war Woodstock? Und warum hat man Hippies in der DDR nicht gefeiert?
Hoppla! Wir sind viel, wir sind laut (besonders mit den WHO im Nacken). Unser Stammtisch diskutierte letzte Woche mal wieder ergebnislos darüber, wer den nu’ der Beste war. Alvin Lee?Hendrix? Cocker? Landjosef mit seinem kindischen Gimmie-F- Gedöns jedenfalls nicht, und Melanie…na ja….
@ W. Fichtenberg Wieviele Töne muss Santana spielen, bis jeder weiß, kann nur Santana sein? Und wieviel Töne die wahrhaft virtuose Orianthi? @ A. W. Bechlenberg Niemand musste mit Bee Gees, die wirklich groß waren und später ja noch mal richtig abräumten (Mal im Netz ein Livekonzert ansehen und staunen.), draußen bleiben. Solch kulturmarxistische Anwandlungen auch das immer wieder von der Presse belebte “Beatles oder Stones” (selbst die Stones waren Beatles-Fans) fanden vielleicht bei der SDAJ-Party statt, ansonsten wurde doch gehört, was Spaß machte (Und manchmal was die Mädchen hören wollten.). Elton, Zep, CCR, Status Quo, Joe Dassin, Lindenberg (war ja mal gut) auch Klassik oder Reinhard Mey und Instersburg und Co (“Diese Scheibe ist ein Hit, wann kriegt ihr das endlich mit, diese Scheibe müsst ihr koofen, ist ´ne Scheibe für die Doofen”.). Wieso auch nicht. Noch heute bei mir ganz vorn die mittlerweile ziemlich metallischen King Crimson. Ich mag aber auch Mondkuss von Rosenstolz? Muss ich jetzt zur Umerziehung wegen meines musikalischen Klassenstandpunkts? Nicht so dogmatisch. Mehr Demokratie wagen. Ausgrenzen ist nicht cool. ;)
Habe grade vor 2 Monaten mir nochmal den Santana Auftritt angesehen und gegoogelt, wer der Schlagzeuger war. Mike Shrieve war der Hammer! Mitte der 80er war ich dann auf einem Santana Konzert in Bremen und musste feststellen, dass das so ziemlich das langweiligste Konzert meines Lebens war. Ok, mit Iron Maiden und Motorhead darf man Carlos einfach nicht vergleichen. :o)
@Heinrich Moser: Sie hätten vermutlich auch Heinoplatten mitgebracht. Und niemanden “ausgegrenzt”, der mit “Schwarzbraun ist die Haselnuss” gekommen wäre.
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