Dirk Maxeiner / 11.07.2021 / 06:15 / Foto: Pixabay / 59 / Seite ausdrucken

Der Sonntagsfahrer: Die schönsten Impfprämien!

Nachdem allenthalben über materielle Belohnungen für den „Piks“ nachgedacht wird, wartet der erfahrene Schnäppchenjäger erstmal ab. Und dann heißt es: „Wer bietet mehr, wer will nochmal, wer hat noch nicht?".

In jener fossilen Periode, als vom Homo sapiens noch auf Papier gelesen wurde, war die Werbeprämie für das Abonnement einer Zeitschrift ein fester Bestandteil der Wohlstandsvermehrung im Lande. Niemand, der halbwegs bei Trost war, schloss ein Abonnement ab, ohne die entsprechende Werbeprämie zu kassieren. Man brauchte nur einen Strohmann oder eine Strohfrau, der dies für einen erledigte. Lesen wurde prämiert. So wie jetzt das Impfen prämiert werden soll. Aber dazu gleich.

Unser Hausstand bestand während der Hochblüte dieser Menschheitsperiode zu einem großen Teil aus Utensilien, die auf diesem Wege erworben wurden. Unter anderem ein Fahrrad (Zehngang-Schaltung), ein Topfset (Edelstahl), ein Schalenkoffer, ein Radiowecker und ein chinesischer Wok. Einziger Nachteil: Neben „Essen & Trinken", „Brigitte" und „Das Tier" musste ich auch noch das „Manager-Magazin" lesen. Die universale Bildung meiner Generation, da bin ich mir ganz si­cher, kam in erster Linie durch die Erfindung der Zeit­schriften-Werbeprämie zustande. 

Als Chefredakteur einer weit verbreiteten Umweltzeitschrift konnte ich das Phänomen darüber hinaus von beiden Seiten betrachten. Und ich kann daher zuverlässig berichten: Die Auflage hing in erster Linie von der Wertigkeit der Prämie ab und nicht etwa von der des Geschriebenen. Das machte die Sache einerseits überschaubar, andererseits war es ein wenig kränkend für die Journalisten-Seele.  

„Ich bin doch nicht blöd“

Und nun zur Impf-Prämie. Nachdem allenthalben über materielle Belohnungen für den „Piks“ nachgedacht wird, kommt zur Skepsis über deren Nebenwirkungen nun noch das Warten auf die Prämie. Man nennt das Mitnahme-Effekt. Als vor einiger Zeit hohe Prämien für Elektro-Autos angekündigt wurden, hätte das den entsprechenden Autohändlern beinahe den Funken ausgeblasen, weil der E-Mobil-Verkauf nach der Ankündigung sofort auf null sank. Alle warteten auf die Prämie. Als sie endlich ausgezahlt wurde, schoss der Verkauf in die Höhe wie ein Gasluftballon, den ein Kind von der Leine lässt. Deshalb, getreu dem MediaMarkt-Motto „Ich bin doch nicht blöd“: Jeder, der sich ohnehin impfen lassen will, wartet jetzt auf die Piks-Prämie. 

Und da ist ja allerhand in der Pipeline, wie der WDR in einer weltweiten Prämienübersicht berichtet: „Die Anreize reichen von Eiern über Gutscheine und Joints bis hin zu Waffen“. In Griechenland gibt’s 150 Euro, „der Betrag kann eingelöst werden für Flug-, Schiffs- und Bahntickets, Mietwagen, Hotels oder Campingplätze. Auch Theater-, Konzert- oder Kinotickets gibt es dafür“.

In den USA gibt’s regelrechte Prämien-Lotterien, schreibt der WDR, „die Apothekenkette CVS verlost 100 Kreuzfahrten in der Karibik oder in Europa. Bei der Fluggesellschaft United konnte man kostenlose Flüge gewinnen, im ländlichen West Virgina standen schon ganze Pick-up-Trucks, Jagdscheine oder Gewehre als Belohnung in Aussicht. Mehrere Bundesstaaten verlosen Stipendien für öffentliche Universitäten unter Jugendlichen, die sich impfen lassen. In Supermärkten gibt es Rabatte für Geimpfte, die Taxi-Konkurrenten Uber und Lyft bieten kostenlose Fahrten zur Impfung an“.

„Lothar verstarb an und mit Bardame“

Als Sofort-Maßnahme schlage ich daher vor, die Lottoschein-Annahme auf kostenlos umzustellen und mit einer Sofort-Impfung zu kombinieren. Große Teile der Bevölkerung würden sich dann womöglich sogar wöchentlich impfen lassen, sodass wir einer Impfquote von über 1.000 Prozent entgegensehen, außerdem einer großen Anzahl von frischen Lotto-Millionären, sofern sie nicht von irgendwelchen Nebenfolgen dahingerafft werden.

Problematische Nebenfolgen sind ja grundsätzlich nicht nur beim Impfen, sondern auch bei Lottospielen möglich. Ich denke beispielsweise an Lotto-Lothar (53). Der arbeitslose Teppichleger erhielt 3,9 Millionen Mark für sechs Richtige. Die Nebenwirkungen beschrieb Bild.de so: „Er kaufte sich einen weißen Lamborghini, dazu eine „LLL“-Goldkette, die für Lotto, Lothar, Lamborghini stand, machte Luxusferien mit Poolpartys im Ausland. Doch der Mann verfiel dem Alkohol, trank Wodka, starb an Leberzirrhose, vermachte sein Restvermögen einer Bardame“. Vielleicht hatte der Arzt, der den Totenschein ausstellte, ja Humor: „Lothar verstarb an und mit Bardame.“

Sehr gut gefallen hat mir auch der Vorschlag (im Radio gehört), Impfwillige mit einem E-Bike zu belohnen, besonders in der Gruppe Ü-60. Die dann doppelt ertüchtigten Senioren werden aber nicht alle dem Fluch der guten Tat entgehen, denn immerhin 142 E-Biker starben 2020 an und mit E-Bike, je älter, desto größer das Risiko. Die Kombination von Impfung und elektrischem Fahrrad ist somit geeignet, das sozialverträgliche Frühableben der entsprechenden Zielgruppe statistisch signifikant zu erhöhen. Wer die Impfung übersteht, hat gesteigerte Chancen, mit einem Beckenbruch auf Intensiv zu landen. „Sofern die Infektionsschutzbestimmungen es zulassen, soll dazu unter anderem ein bundesweiter Aktionstag veranstaltet werden“, hat die deutsche Verkehrswacht bereits angekündigt. Es kann doch wohl nicht sein, dass wir alten Menschen, denen wir durch eine Impfung gleichsam das ewige Leben geschenkt haben, dieses schnöde mit ihrer E-Bike-Prämie verrödeln. Da hilft nur ein Fahrrad-Lockdown. Und einer für Bardamen.

 

Von Dirk Maxeiner ist in der Achgut-Edition erschienen: „Hilfe, mein Hund überholt mich rechts. Bekenntnisse eines Sonntagsfahrers.“ Ideal für Schwarze, Weiße, Rote, Grüne, Gelbe, Blaue, sämtliche Geschlechtsidentitäten sowie Hundebesitzer und Katzenliebhaber, als Zündkerze für jeden Anlass(er). Portofrei zu beziehen hier.

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Marcus Hohn / 11.07.2021

LIebe Achse-Lehser, folgende Gesetzesnovilierung wurde vor der Sommerpause durchgewunken: GESETZ zur VERHÜTUNG von Infektionskrankheiten beim Menschen/ § 21 IMPFSTOFFE: Bei einer auf Grund dieses Gesetzes angeordneten oder einer von der obersten Landesgesundheitsbehörde öffentlich empfohlenen Schutzimpfung oder einer Impfung nach § 17a Absatz 2 des Soldatengesetzes dürfen Impfstoffe verwendet werden, die Mikroorganismen enthalten, welche von den Geimpften ausgeschieden und von anderen Personen aufgenommen werden können. Das Grundgesetz der körperlichen Unversehrtheit ( Art. 2 Abs.1 GGSz) wird insoweit eingeschränkt. Das bedeutet , die Politik weiß genau was sie da tut und nimmt bewußt in Kauf, daß nicht geimpfte durch geimpfte verletzt werden können. Das heißt auch, daß diese Leute nicht nur um die Risiken der sog. Genstoffe weiß, sondern auch daß damit andere in Mittleidenschaft kommen. Das ist angesichts des Drucks , der auf die Bevölkerung ausgeübt wird nicht nur Nötigung und bewußte Köperverletzung, sondern auch biolog. Kriegsführung mit dem Nebenefekt, der gesell. Spaltung! Wieso geht die Presse und alle Gerichtsbarkeiten hiergegen nicht vor?  Das gehört wie die best. Meldung der unbrauchbaren PCR-Tests sowie der Bericht des Bundesrechnungshofes bzgl. Falschangaben in den Intensivstationen und der finanz. Vorteilsnahme durch die Presse an die Öffentlichkeit. Wir müssen uns wehren, sonst erwachen wir nach den finanziellen Crash in einer Horrorwelt ohne Verantwortliche !

Reinhold Schmidt / 11.07.2021

Wie komme ich jetzt an ein kostenloses Ticket von United Airlines für eine Flug nach West-Virginia? Also den Jagdschein brauche ich jetzt nicht unbedingt.

Dirk Jungnickel / 11.07.2021

Nicht zu vergessen: Impffolge - oder Nebenwirkungen fielen ab Dritt- Viert- oder Fünftimpfung unter großzügigen Versicherungsschutz. Die Auszahlung der Entschädigung soll unmittelbar nach der Erkrankung unbürokratisch erfolgen.  Im Sterbefall werden die Begräbniskosten übernommen, wenn die Angehörigen in einer Schweigeverpflichtung bestätigen, dass der oder die Verstorbene nicht m i t sondern o h n e   Corona - Impfung verblichen sei.

Claudius Pappe / 11.07.2021

Mein erster Werkzeugkoffer ( Teile davon habe ich immer noch ) und die Bohrmaschine verdanke ich der Auto-Zeitung und Auto Motor und Sport. Seitdem ich vor Jahren das Abo meiner Tageszeitung ( Ruhr Nachrichten ) wegen einseitiger Berichterstattung gekündigt habe überhäuften die mich mit Terroranrufen. Wenn ich mein statistisches Lebensalter erreicht habe, lasse ich mich in 14 Jahren nur impfen, wenn die Zuteilung des e-Trabbi gleichzeitig erfolgt.

Werner Geiselhart / 11.07.2021

Köstlich: Lothar verstarb an und mit Bardame. Hier noch einer: Die CDU starb an und mit Merkel. Allerdings eher an.

giesemann gerhard / 11.07.2021

Lothar gefällt mir (war das nicht auch mal ein Wirbelsturm ...?): Er hat die ständige Werbung vorweg genommen, die da lautet: Stirb mit 0 Euro.

Bernd Schreller / 11.07.2021

Wer s noch nicht kennt: bei youtube “de blasio” und “burger” eingeben (nicht eingedeutschte Version). Wahnsinn

J. Schneider / 11.07.2021

Meine Parteigruppe hier in Stalinstadt-Süd ist schon vor Wochen gemeinsam zum Impfzentrum marschiert. Und jeder bekam ein Jahresabo der SZ. So geht Motivation! Nach der Drittimpfung können wir wählen, ob es obendrauf noch ein Buch von Soros, Schwab oder Baerbock geben soll. Schönen Sonntag allen, ich gehe jetzt Masken bügeln.

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