Manfred Haferburg / 12.11.2022 / 14:00 / Foto: Pixabay / 77 / Seite ausdrucken

Der Ausstieg der Abgeordneten

375 Bundestagsabgeordnete haben gestern für ein Atomgesetz gestimmt, das Deutschlands Ausstieg aus der Atomenergie auf den 15. April 2023 datiert. Und dann? Ist dann die Energiekrise einfach so vorbei? Nein, aber das interessiert die Energiewender nicht.

Ich werde an diesem Tag meine Kinder und meine Frau umarmen und mit einem Glas Sekt anstoßen.“ Der SPD-Abgeordnete Carsten Träger sagte dies am Freitag im Deutschen Bundestag mit Blick auf den 15. April 2023.

Was ist am 15. April los, dass der SPD Mann Träger seine Familie umarmt und Sekt trinkt? Was gibt es zu feiern?

Das ist los: Es bleibt beim Atomausstieg.

Am 15. April 2023 erklärt die Regierung der Bundesrepublik Deutschland die Energiekrise für beendet. Am 15. April steigt Deutschland „endgültig“ aus einer der drei weltweit vorhandenen Energiequellen aus, der Kernenergie. Damit steigt Deutschland auch „endgültig“ aus einer Technologie aus, in der Deutschland vor 20 Jahren noch weltweit führend war. Damit steigt Deutschland auch „endgültig“ aus der Forschung auf dem Gebiet der Kernenergie aus.

Dann können Sie von der Unionsfraktion sich auf den Kopf stellen, mit den Füßen wackeln, dann ist Schluss, ein für alle Mal.“ ruft SPD-Hinterbänkler Carsten Träger unter Beifall in einen Saal, über dessen Eingang steht: „Dem deutschen Volke“. Ein-für-allemal-Carsten Träger ist von seiner Ausbildung her Kommunikationswirt, war schon mal Mitglied im Sportausschuss. Er kennt sich also offenbar bestens mit Energiesystemen aus, um energiepolitische Entscheidungen von solcher Tragweite beurteilen zu können.

Politiker, die mit dem Wort „ein für alle Mal“ und „endgültig“ um sich werfen, sind gefährliche Leute, weil sie glauben, die Zukunft nicht nur zu kennen, sondern sogar bestimmen zu können. Dafür müssen eben ein paar Opfer gebracht werden, natürlich von Anderen.

Der Preis der Eiskugel

Heute glauben die Mehrzahl der Politiker an den Endsieg der Energiewende ohne fossile Energie, ohne Kernenergie und ohne industrielle Speichertechnologie. In namentlicher Abstimmung hatten 375 Abgeordnete für die Änderung des Atomgesetzes votiert, dagegen haben 216 gestimmt, 70 enthielten sich. 661 Stimmen wurden abgegeben.

Politik und  Medien verkaufen diesen Beschluss als „Laufzeitverlängerung“, ein Witz mit einer Pointe von dreieinhalb Monaten. Während dieser Zeit müssen die Kernkraftwerke ihre Leistung jeden Tag ein bisschen mehr herunterfahren, da sie keinen Brennstoff mehr haben und auch keinen kaufen dürfen. „Siehste“, werden die Grünen sagen, „das haben wir doch gleich gesagt, sie leisten keinen Beitrag.“

Der frühere Umweltminister Jürgen Eiskugel-Trittin – wir verdanken ihm das Dosenpfand – findet sogar die wenigen Monate Streckbetrieb falsch. „Ich habe gegen die Laufzeitverlängerung gestimmt“, sagte der Grünen-Politiker. „Sie ist energiewirtschaftlich nicht geboten, und die beiden Stresstests haben deutlich gemacht, dass es sie auch nicht braucht.“ Nach Auffassung des in Berlin wohnenden Trittin kann es angesichts der Energiekrise zwar Probleme mit der Netzstabilität im Süden Deutschlands geben – die drei Atomkraftwerke könnten jedoch „so gut wie keinen Beitrag zur Lösung des Problems leisten“. Herr Trittin weiß das so sicher, wie er im Jahre 2004 schon wusste, dass sich die familiären Energiewendekosten einer Familie in Höhe von einer Kugel Eis pro Monat bewegen. Damals kostete eine Kugel Eis 50 Cent.

Anfrage an den Sender Jerewan: „Stimmt es, dass die Energiewende eine Familie nicht mehr kostet, als eine Kugel Eis?“ Antwort: „Im Prinzip ja. Nur koste die Kugel Eis der Energiewende dies nicht pro Monat, sondern pro Kilowattstunde. Und dies gilt auch nur dann, wenn es überhaupt noch Strom gibt“.

Foto: Pixabay

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Leserpost

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Ralf.Michael / 12.11.2022

Herr Haferburg : Gott sei Dank bleibt mir mein Strom-Direktlieferant ” Kashiwazaki ”  als grösste Nuklearanlage der Welt weiterhin erhalten. Ihr tut mir Alle sehr leid…...

Bernd Büter / 12.11.2022

Volksnichtvertreter heißen diese Listenwahlparteisoldaten.

Dieter Fuchs / 12.11.2022

“Ein für alle Mal”, diese Redewendung gab es doch schon vor Jahrzehnten im Dritten Reich. Und ? Ohne Erfolg. Und ich hoffe, dass es auch dieses Mal Menschen MIT Verstand nicht so weit kommen lassen.

Rainer Gebhardt / 12.11.2022

Sarah!! Bring endlich Deine Vernunftspartei an den Start! Es wird höchste Zeit. Die anderen sind, bis auf eine, völlig verblödet.

Dirk Jungnickel / 12.11.2022

Der Eiskugel - Dosen -Trittin ist für mich ein Brechmittel; ich weiß, das sagt und schreibt man nicht. Aber seine Physiognomie wirkt auf mich dermaßen abstoßend, dass er den Eindruck erweckt permanent zu lügen. Er hat ja seinerzeit dem Massenmörder Mao gehuldigt ... da erübrigt sich alles Weitere… Ich gehe jede Wette ein, dass der Ausstieg nicht zum Termin stattfindet, es sei denn ein Meiler richtet Schaden an oder “man”  schadet ihm. Die Klima - Sekte macht’s ja vor…. “Seid ihr nicht willig, dann braucht’s Gewalt ! “     Nicht, dass ich auf die Vernunft der Obrigkeit setzte ! NEIN ! - Die Laufzeit wird peu a peu verlängert, womöglich weil der “Atomstrom” aus dem Ausland immer teurer wird oder weil Trittin und Genossen…na ja… der Leser möge das selbst ergänzen…..    

Wolfgang Richter / 12.11.2022

“Politiker, die mit dem Wort „ein für alle Mal“ und „endgültig“ um sich werfen, sind gefährliche Leute, ” Entsprechend hat die “Bärgeiss” ja verkündet, daß mit “diesem” Rußland politisch und wirtschaftlich nichts mehr geht, quasi alle Brücken abgebrochen sind. So viel zur Weitsicht der uns betreuend durchs Leben Geleitenden. Deren Nasenspitze ist weiter vom Resthirn entfernt als die unktionsfähigkeit desselben.

S. Marek / 12.11.2022

Scinexx 31.03.2005   -  Ursache für das Ende von Eiszeiten entdeckt -  Neigung der Erdachse Schrittmacher für Klimawechsel   ++  Eiszeiten enden dann, wenn die Neigung der Erdachse besonders groß ist. Diesen Zusammenhang haben jetzt Forscher des ozeanografischen Instituts in Woods Hole und des Technologischen Instituts in Massachusetts entdeckt.  Wir haben herausgefunden, daß die Neigung der Erdachse zum Ende einer Eiszeit hin jedes Mal besonders groß war“, sagt dazu Peter Huybers vom ozeanografischen Institut in Woods Hole. Der Winkel der Erdachse variiert im Laufe von 41.000 Jahren zwischen 22,5 und 24 Grad. Mit zunehmendem Winkel trifft mehr Sonnenlicht im Durchschnitt auf nördlichere Breitengrade. Das sind genau die Bedingungen, die laut Huybers und seiner Kollegen jeweils das Ende der letzten Eiszeiten ausgelöst haben.  Im Moment hat die Erdachse einen Neigungswinkel von 23,5 Grad und der nimmt weiter ab. „Zwar sind wir uns sicher, daß die Neigung der Erdachse den 100.000 Jahresrhythmus von Eiszeiten bestimmt, aber wir konnten bisher noch nicht ermitteln, ob auch die Präzession den Zeitpunkt, an dem eine Eiszeit endet, beeinflußt“, sagt Huybers. Damit ist die Rücklaufbewegung des Schnittpunktes zwischen Himmelsäquator und Ekliptik gemeint, die durch eine Kreiselbewegung der Erdachse verursacht wird. Bisher war dies die favorisierte Theorie der Wissenschaftler für Beginn und Ende von Eiszeiten. —->>  D.H. daß wir in den letzten Jahren wegen der größeren Neigung der Erdachse, zusätzlich verursacht durch den Chile Erdbeben von 2010, mehr Sonnenlicht im Durchschnitt auf unsere nördlichen Breitengraden haben die w.g. der abnehmenden Tendenz uns langsam wieder weniger Sonnenlichteinstrahlung im Laufe von 41.000 Jahren bringend wird, also neue Eiszeit !

Sam Lowry / 12.11.2022

p.s.: Meine finanzielle Situation habe ich dem Gericht geschildert. Auf Raten unter 70 Euro hat man sich nicht einlassen wollen.

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