Dieses Photo ist schlimmster Kitsch und billigste Propaganda. Auch in den Nachrichten unseres semistaatlichen Fernsehens wird mit solchen Klischees – greinende Kinder – bevorzugt manipuliert. Dabei stellt sich mir immer wieder die Frage: gibt es tatsächlich einen rationalen Grund, warum das Leiden von Kindern schlimmer sein soll als das von Erwachsenen, das Leben von Kindern wertvoller als das von 30-, 40-, 50- oder 70-Jährigen?
Das Bild des toten Daniel H. auf dem Bürgersteig in Chemnitz hätte keine Chance auf einen Preis.
Als ich das erste Mal das Foto sah u. erfuhr, dass es prämiert wurde, war mein erster Gedanke, auf was für ein tiefes Niveau doch inzwischen die Migrationspropaganda gefallen ist. Tatsächlich könnte man wahrscheinl. an jedem kontrollierten Grenzübergang der Welt an einem Tag gleich mehrere übermüdete u. weinende Kinder fotografieren. Um erst gar nicht von entsprechenden Szenen an Supermarktkassen zu reden. Dies Foto ist nicht einmal aus fototechnischer Sicht in irgendeiner Weise bemerkenswert u. die Absicht dahinter so offensichtlich, dass es schon weh tut. Der Zeigefinger ist auf den Betrachter gerichtet und sagt ihm: Hast du kein Mitleid mit dem greinenden Kind, bist du ein Monster. Und somit wird der Betrachter des Fotos in moralische Geiselhaft genommen. Dass das trotz seiner Primitivität wirkt, liegt daran, dass der Emotionalisierung der Politik jahrelang der Boden bereitet wurde. In einer Welt, in der bereits ein hartes Wort zu seelischer Grausamkeit u. Hassrede deklariert wird, die im Zeichen polit. Korrektheit u. postmodernen Relativismus mit physischer Grausamkeit gleichgesetzt wird, wurde das Publikum in einen Zustand dauerhafter Betroffenheit versetzt, in steter Angst, als herzlos zu gelten. Der Zweck ist offensichtlich: die Verweigerung des Rechts auf Migration, die alleinige Abweisung des Anspruchs sich das Land seiner Wahl auszusuchen wird bereits zum Gewaltakt u. als eine Verletzung der Menschenwürde deklariert. (Der Migrationspakt lässt grüßen.) Ganz im Sinne des verkürzenden Spruchs: kein Mensch ist illegal, wonach die Erklärung der Handlung=unerlaubter Grenzübertritt als illegal, dem Menschen insgesamt als illegal erklärt und ihm somit die Würde abspricht. Noch entfaltet diese moral- Erpressung in einer saturierten u. weitgehend sicheren u. friedlichen Gesellschaft ihre Wirkung, aber wenn erst einmal zunehmend harte Realitäten ins Leben Eingang findet, wird sich diese Manipulation noch als Bumerang erweisen.
Erinnert sich einer an das Bild mit den verzweifelt um ihr Leben kämpfenden “Flüchtlingen” deren Boot untergegangen war, und die Typen, die im Hintergrund im knietiefen Wasser standen, weil sie die Regieanweisungen nicht mitbekommen haben? Der Teddybär, der nachträglich in die Trümmer in Syrien gelegt wurde? Der Herr Relotius? Das einzige, was man daraus lernt, ist, dass der Gutmensch sich für nichts zu schade ist.
Überraschend einzigartig wäre das Foto gewesen, wenn das kleine Mädchen ein lebendes Eisbärjunges auf dem Arm gehabt hätte!
45 Millionen Amerikaner sind nicht krankenversichert. 32% sind Hispanics. Wem nützt die Einwanderung wirklich? - Und 10000 Mäuse für dieses Foto ist doch ein wenig “happig “, oder? ” Fühlt man Absicht, ist man verstimmt. “ Schiller oder Goethe? Pennälerfragespiel, als ich so jung war wie Sie.
MW. schippert auch so´n Kutter im Mittelmeer mit dem Namen eines ertrunkenen Kindes -war auch “Bild des Jahres”- das von seinem Vater -mW seit 2012(!) in der Türkei lebend- aus der Sicherheit heraus auf ein seeuntüchtiges Boot in tückische Gewässer gesetzt wurde, wohl nur um über Griechenland direkt als “Asylsuchende” in die €U einzureisen. In der Türkei, bestand mW eine real bestehende Möglichkeit bei einer €uropäischen Botschaft ein Einreisevisum zu beantragen. Framing at it`s best.
,,Ein Foto sagt mehr als tausend Worte. Nicht mal ein Kommentar ist notwendig.” Das ist vollkommen falsch, auch wenn es immer und immer wieder wiederholt wird. Erst durch begleitende Worte erhält ein Foto seine Aussage! Oder hat schon mal jemand Urlaubsfotos von Freunden ohne deren Kommentar betrachten und entschlüsseln können? Porträts, Hochzeits- oder Familienfotos sind ohne Antworten auf die Fragen: Wer ist das? Wann war das? Wo war das? nur rätselhafte Fotos. Das Weltpresse-Foto lässt sich auch so überschreiben: Razzia im Drogenmilieu oder Prostituierte unter Verdacht oder Polizei rettet entführtes Kind. Nichts kann man besser manipulieren als ein Foto durch Worte. Fotobearbeitung nicht notwendig.— Frau David, die World-Press-Jury ist kein Lehrmeister, von dem man abschreiben sollte: Die ,,psychologische Gewalt” ist nur ,,psychische Gewalt”.
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