Johannes Eisleben / 24.03.2020 / 06:25 / Foto: Thesab / 85 / Seite ausdrucken

Corona kann man nicht einsperren

Wir wissen, dass stets 5 bis15 Prozent aller untersuchten Grippeviren Coronaviren sind. Nun haben wir einen PCR-Test gegen SARS-Cov2, mit dem wir einen sehr kleinen Teil der Infizierten (wahrscheinlich deutlich weniger als 1 Prozent) untersuchen. Doch wissen wir nicht, wie tödlich das Virus ist, da wir sein Letalität nur berechnen können, wenn wir erstens wissen, wie hoch der Anteil der Verstorbenen unter den Infizierten ist und wenn wir zweitens außerdem sicher sind, dass die Toten nicht an einem anderen Erreger gestorben sind – oft findet man mehrere in einer Person. Doch wir wissen gar nicht, wie viele Menschen sich bereits mit dem Virus infiziert haben.

In Italien sterben monatlich 50.000 Menschen (0,08 Prozent pro Monat, pro Jahr 1 Prozent der Bevölkerung), davon – wie in allen Industrieländern – mindestens etwa 1–2 Prozent an Pneumonie, also in 6 Wochen etwa 750 bis 1.500 Menschen. Dieser Anteil steigt durch die fortschreitende Überalterung der Bevölkerung in Italien stetig – an einer Virusgrippe zu sterben ist für alte Menschen neben Herzversagen eine der Hauptformen des natürlichen Sterbens aus Altersschwäche. 

Doch nun werden nach 6 bis 7 Wochen Corona-Verlauf  mehr als 5.000 Tote gemeldet (Stand Sonntag 22.03.2020), bei denen Corona nachgewiesen wurde, zuletzt 800 Tote an einem Tag. Zunächst einmal muss angemerkt werden, dass ein RNA-Nachweis von Coronaviren nicht bedeutet, dass diese Infektion auch die Todesursache war. Abgesehen davon sind 800 Tote am Tag zwischen 0 und 50 Prozent mehr, als sonst an einem Tag sterben – je nachdem wie groß die Schnittmenge dieser Gestorbenen mit den 1.600 erwarteten Toten pro Tag ist. Diese Zahlen schienen die große Angst, die viele Menschen vor dem Virus haben, zu bestätigen – doch wie schlimm ist die Lage wirklich? Wenn wir davon ausgehen, dass die Letalität des Virus in Norditalien drei- bis fünfmal höher als bei Influenza ist und 70 Prozent der Bevölkerung durchseucht werden, hätte Italien statt der üblichen 30 Tausend Grippeopfer pro Jahr 90 bis 120 Tausend zu erwarten. Wir müssen uns also auf noch höhere Zahlen einstellen – auf dem Höhepunkt der Neuinfektionen, wenn in Italien gleichzeitig 3 bis 4 Millionen Menschen infiziert sein werden, kann es zu bis zu 1.200 Toten am Tag kommen.  

Wie lässt sich die Überlastung der Krankenhäuser erklären?

Doch hätten wir es mit einem extrem gefährlichen Virus zu tun, müsste es signifikant mehr Pneumonie-Tote geben – läge die Letalität nicht, wie bei einer Grippe erwartet, bei 1 bis 5 Promille, sondern beispielsweise bei 5 Prozent wie bei einer verheerenden Pandemie, gäbe es in Italien auf dem Höhepunkt bis zu 12.000 Tote pro Tag. Die Toten müssten dann im Durchschnitt nicht 79,5 Jahre alt, sondern viel jünger sein. Und sie hätten nicht massive Vorerkrankungen wie die Menschen, die jetzt sterben, sondern wären deutlich gesünder. SARS-Cov2 ist – bis auf seltene Ausnahmen, die es immer gibt – vor allem für sehr kranke alte Menschen tödlich. 

Dass die Mortalität in Norditalien höher sein könnte als in anderen Gegenden, könnte unter anderem auch, wie der emeritierte Professor Dr. Sucharit Bhakdi, langjähriger Chef der Mikrobiologie der Uniklinik Mainz, in diesem Video erläutert, eine Folge der massiven Luftverschmutzung im Großraum Mailand sein, weil die Lungen alter Menschen dadurch deutlich mehr vorgeschädigt sind als in anderen Gegenden.

Wie lässt sich nun die berichtete Überlastung der Krankenhäuser erklären? Einerseits durch die etwas erhöhte Letalität, die in Italien zu mehr schweren Verläufen führt als Influenza. Aber wohl auch durch die Hospitalisierungspraxis. Aufgrund der allgemeinen Corona-Panik scheinen die Ärzte einfach mehr Patienten in die Krankenhäuser zu schicken, anstatt sie wie sonst in Ruhe im Altersheim oder zu Hause auf das Ende vorzubereiten. Deswegen kommen dort viele Patienten an, die man sonst nicht im Krankenhaus findet – dies führt zur der beschriebenen Bettenverknappung.

Andererseits sind in den letzten Wochen zwei sehr wichtige Untersuchungen erschienen, die zeigen, dass sämtliche Maßnahmen, die zur Eindämmung des Virus ergriffen werden, möglicherweise sinnlos sind.

Der Kampf war verloren, bevor er begonnen hatte

Kenji Mizumoto und Kollegen haben den Verlauf von COVID-19 auf dem unter Quarantäne gesetzten Schiff Diamond Princess untersucht. Ein besseres spontanes Experiment zur Erforschung der Eigenschaften des Virus in menschlichen Populationen kann man sich kaum ausdenken, da man alle Passagiere klinisch untersuchen und labordiagnostisch testen konnte, Einflüsse von außen ausgeschlossen sind und man daher auf natürliche Weise sehr gut kontrollierte Daten erhalten hat. Die Autoren haben anhand dieser Daten errechnet, dass das Virus eine Basisreproduktionszahl R von etwa 5 bis 7, auf engem Raum sogar bis zu 11, hat. Vor allen aber, dass etwa 50 Prozent der Infizierten asymptomatisch sind.

Das bedeutet, dass jeder zweite Infizierte nie wissen wird, dass er mit dem Virus infiziert war, aber im Verlauf seiner Infektion 5 bis 7 Menschen ansteckt, von denen wieder nur jeder zweite überhaupt merkt, dass er krank ist. Des Weiteren scheint nun klar zu sein, dass Viruspartikel auf Flächen bis zu 72 Stunden lang virulent bleiben können. Dass ein Virus mit solchen Eigenschaften durch Quarantäne und Fallverfolgung der Infektionskette nicht kontrollierbar ist, haben Joel Hellewell und Kollegen gezeigt: Wenn das Virus stark ansteckend ist (hoher R-Wert) und viele Patienten keine Symptome zeigen, hilft Einzelquarantäne der bekannten Fälle nichts. Wir wissen nun also, dass wir nur einen sehr kleinen Teil der Infizierten erfassen, weil die meisten keine oder kaum Symptome haben – wie bei jedem Grippevirus. Wir wissen auch, dass wir es nicht eindämmen können, weil es sich unbemerkt verbreitet.

Was bedeutet das für den “Kampf gegen das Virus”? Im Wesentlichen, dass der Kampf bereits "verloren" war, bevor er überhaupt begonnen hatte. Aufgrund seiner biologischen Eigenschaften verbreitet sich das Virus so lange in der Population, bis es 50 bis 70 Prozent aller Menschen durchseucht hat, dann entsteht Herdenimmunität, weil die R-Rate unter 1 sinkt – ein Infizierter steckt dann im Schnitt weniger als einen anderen Menschen an, weil sich nur noch selten Infizierte und nicht immune Menschen begegnen. Das Virus verschwindet, bis es mutiert ist und der Zyklus von neuem beginnt. Ohne die derzeit durchgeführten Maßnahmen wäre die Herdenimmunität in Deutschland höchstwahrscheinlich nach einigen Monaten erreicht, die Zahl der Neuerkrankungen würde spontan zurückgehen.

Kein Staat kann garantieren, dass sich niemand mehr trifft

Dass sich 50 bis 70 Prozent der Bevölkerung infizieren müssen, bis zur Herdenimmunität, wurde den Politikern erklärt. Die Maßnahmen zur Eindämmung der Krankheit durch Unterbindung von Begegnungen sollen das auch nicht verhindern, sondern die Ausbreitung des Virus derart verlangsamen, dass jederzeit genug Krankenhausbetten zur Behandlung der wenigen schweren Fälle vorhanden sind. Doch ist das überhaupt möglich? Auf dem Höhepunkt der Virusverbreitung würden wir in Deutschland schätzungsweise etwa 6 bis 8 Millionen gleichzeitig Infizierter haben.

Geht man davon aus, dass 1 Prozent der Infizierten "beatmungspflichtig" werden und deswegen auch hospitalisiert werden (was in normalen Zeiten gar nicht gemacht wird, siehe oben), hätten wir dann 60 bis 80 Tausend beatmungspflichtige Patienten bei etwa 40 Tausend Beatmungsplätzen, von denen aber nur ein Teil (schätzungsweise maximal 50 Prozent) frei sind, da es ja auch zahlreiche andere Gründe als COVID-19 gibt, um eine Beatmung zu brauchen. Um Kapazitäten und Bedarf in Übereinstimmung zu bringen, müssten wir den Erkrankungsgipfel also mindestens um den Faktor 3 bis 4 drücken. Das ist angesichts der oben geschilderten biologischen Eigenschaften des Virus jedoch nicht möglich.

Auch bei Ausgangssperre wird sich das Virus verbreiten, denn Menschen begegnen sich bei der Arbeit, beim Einkaufen und privat weiterhin. Kein Staat kann garantieren, dass sich niemand mehr trifft. Dafür gibt es einfach nicht genug Ordnungskräfte. Außerdem werden weiterhin Gegenstände ausgetauscht, an denen Viruspartikel haften können. Auch lässt sich eine generelle Quarantäne nicht allzu lange durchhalten, sonst kommt es in allen Güterkategorien zu massiven Versorgungsengpässen. Wenn die Quarantäne gelockert wird und dabei die Zieldurchseuchung noch nicht erreicht ist, steigen die Infektionszahlen wieder.

Des Weiteren muss man sich fragen, was eine Krankenhausbehandlung eigentlich bringt. Was geschieht in einem Patienten, der durch das Virus so schwer erkrankt, dass er Atemnot bekommt? Betrachten wir erst einmal den normalen Verlauf. Wenn man sich infiziert, beginnt sich das Virus im Nasen-Rachen-Raum zu vermehren, indem es Epithelzellen infiziert. Diese Zellen “drucken” dann zahlreiche neue Viren. Bei immunkompetenen Personen beginnt das Immunsystem schon bald, Zellen zu zerstören, die Viren produzieren. Dadurch wird der Vermehrungszyklus des Virus unterbunden; wenn es keine virusproduzierenden Zellen mehr gibt, ist die Krankheit ausgestanden, es bleibt Immunität gegen den Stamm des Virus bestehen, mit dem man sich infiziert hat. Bei Patienten hingegen, die an Viruspneumonie erkranken, ist das Immunsystem zu langsam, um das Virus schnell genug zu eliminieren, so dass es die Lunge befallen kann. Dort vermehrt es sich und führt durch Sekundärreaktionen in den Aveolen (Schleimbildung, Entzündungsreaktion) zu Störungen des Gasaustauschs in der Lunge. So kommt es zum Abfall der Sauerstoffkonzentration im Blut und zur Atemnot. 

Überschätzte Krankenhaus-Behandlung

Bei vielen Patienten bildet sich noch eine Sekundärinfektion mit Bakterien, von denen wir schon besiedelt sind, die uns aber im gesunden Zustand nicht schaden. Zusätzlich stecken sich Patienten, die im Krankenhaus behandelt werden, oftmals mit dort vorhandenen multiresistenten Keimen an, die mit Antibiotika nicht behandelbar sind. Dies geschieht besonders leicht bei einer Behandlung auf der Intensivstation mit Beatmung, weil es dort besonders viele multiresistente Keime gibt und Materialien wie der Beatmungstubus oder Venenkatheter in den Körper eingeführt werden müssen, was Infektionen nach sich ziehen kann.

Es ist als alter oder immuninkompetener Mensch unter solchen Umständen gar nicht so leicht, eine Intensivstationsbehandlung zu überleben: Zwar lassen sich immerhin antibiotikasensible Bakterien, die außerhalb des Krankenhauses erworben wurden, behandeln, doch sterben Patienten, deren Immunsystem es nicht schafft, das Virus zu eliminieren, trotzdem an der viralen Lungenentzündung oder an der bakteriellen Superinfektion mit multiresistenten Keimen. Diesen Patienten hilft auch keine Beatmung, diese kann die Immunreaktion nicht ersetzen.

Viele der Patienten, die jetzt auf Intensivstationen landen, warten in normalen Zeiten einfach im Altersheim auf das Ende. Insgesamt wird der therapeutische Nutzen einer Krankenhausbehandlung bei Viruspneumonie wahrscheinlich stark überschätzt: Der Nutzen dürfte bei jungen Patienten mit wenig Vorerkrankungen am größten sein, bei alten Patienten mit massiven Vorerkrankungen hingegen sehr gering bis nicht vorhanden.

Die wesentliche symptomatische Therapie, die Behandlung mit Antibiotika, bronchienerweiternden und entzündungshemmenden Inhalationsmedikamenten, kann auch außerhalb des Krankenhauses gegeben werden – denn ein wirksames Virostatikum gegen SARS-Cov2 gibt es nicht. Zu Hause gibt es auch keine multi-resistenten Keime. Dass ein Krankenhausaufenthalt bei Viruspneumonie mit Atemnot bei stark vorgeschädigten Patienten (das sind 99 Prozent der Toten) wirklich die Überlebenschancen steigert, wurde bei COVID-19 noch gar nicht belegt. Mit Sicherheit ist die Überlastung des Krankenhaussystems eine Folge irrationaler Nachfrage – Patienten drängen panisch in das Krankenhaus, obwohl ihnen dort gar nicht besser geholfen werden kann. Ich würde die Therapie zu Hause für mich immer dem Krankenhaus vorziehen.

Wenn wir den Kampf also nicht gewinnen können, was können wir dann tun? Erstens können wir die Krankenhausbetten für die bedürftigsten Patienten freihalten. Wir müssen dann auf dem Gipfel der Infektionshäufigkeit, wenn auf ein Bett mehrere echte Anwärter kommen, die Patienten nach Überlebenschancen triagieren, also die Patienten zur Behandlung zulassen, die die besten Chancen haben. Zweitens sollten wir Ärzten Anreize geben oder sie sogar gesetzlich verpflichten, Patienten zu Hause zu behandeln – dort, wo sie die besten Heilungschancen haben.

Inwiefern das geschehen wird, ist nicht abzusehen. Bis dahin geben wir nun erst einmal unserer Wirtschaft durch Quarantänemaßnahmen, die sich aufgrund der biologischen Eigenschaften von SARS-Cov2 medizinisch nicht auszahlen können, den Rest. Kollektives rationales Handeln in Krisen ist eben die Ausnahme.

Immerhin ist eins sicher: Die allermeisten von uns wird COVID-19 nicht umbringen, fast alle Infizierten werden nie wissen, dass sie es einmal waren.

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Leserpost

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B.Kröger / 24.03.2020

Was, oder wem nützt es, die gesamte Wirtschaft runter zu fahren? Wovon soll denn dann die medizinische Hilfe bezahlt werden? Welche kranken Menschen können auf diese Weise gerettet werden?  Ich bin selber schon älter, aber wegen mir braucht niemand dieses Land wirtschaftlich zu ruinieren. Ich denke, so empfindet auch die Mehrheit der älteren Menschen in diesem Land.  Wer schon älter ist und vielleicht auch noch krank, der muss mit dem Gedanken leben, das er irgendwann auch abtreten wird, mit oder ohne Corona.

Gudrun Dietzel / 24.03.2020

@Johannes Schuster, so einfach ist das. Punkt. Ich schließe mich vorbehaltlos Ihrer Meinung an. Alles andere Gelaber (überall) hält nur von der tatsächlich zu machenden Arbeit ab. Großartig. P.S., “machend” habe ich bewußt gewählt, es geht nur ums Machen, nicht ums Labern.

Rolf Lindner / 24.03.2020

1. Gibt es eine Statistik darüber, wie viele der angeblich am Coronavirus Verstorbenen vorher oder akut mit einer bei alterstypischen rheumatischen und anderen Autoimmunerkrankungen üblichen, jedoch stark immunsuppressiven Glukokortikoidtherapie behandelt wurden. 2. Es gehört zum Basiswissen der Medizin, dass die Immunreaktivität altersspezifisch wesentlich deshalb sinkt, weil die Produktion des endogenen Glukokortikoids Cortisol mit dem Alter steigt. Warum nutzt man nicht Medikamente zur Behandlung des Hyperkortisolismus in niedriger Dosierung, um die individuelle Immunreaktivität zu stärken, wenn keine Autoimmunerkrankung vorliegt. 3. Ich habe noch keine Meldung aus den Staats-TV-Medien über die Anwendung und Testung von Virostatika gehört, wie es in Japan und China seit einigen Wochen erfolgt. Informationen hierzu in einer aktuellen Mitteilung der vfa. Die forschenden Pharma-Unternehmen. 4. Ich habe auch noch nichts in den Staats-TV-Medien über Interferonderivate als starke Immunstimulanzen gehört, die in China und Kuba erfolgreich zur Coronavirustherapie angewendet werden.

Johannes Schuster / 24.03.2020

@HaJo Wolf: Die Sache ist Schrödinger pur über den tatsächlichen Zustand der Katze kann keiner was sagen. Die Welle der Machbarkeit der Klimarettung trifft auf eine Unbeherrschbarkeit. Jetzt ist die Frage, wie groß der Faktor dieser Unbeherrschbarkeit tatsächlich ist, denn die Differenz baut sich zum vorherigen Machbarkeitsglauben auf. Dazu kommt die Rezession als Scheinbestätigung der Gefahr. Aus diesem Dreieck ein tatsächliches Bild zu erkoppeln ist fast unmöglich (Aus drei Spannungen den ursprünglichen Wert der Einzelspannung zu ermitteln ohne die Teilspannungen genau zu kennen ist auch unmöglich). Nur eines dürfte klar sein, daß alle an die Sache herangegangen sind wie geköpfte Hühner, Drosten inkl.. Eine Quarantäne für Belastete und die Risikogruppe wäre natürlich besser als die Generalhysterie ohne Behandlungsziel. Nun ist es halt problematisch, wenn man in einem Staat nur Leute sitzen hat, die auf der Kommandoebene unfähiger sind als Stalins Putzfrau. Wir haben diese Legassows und Gorbatschows nicht, wir haben eine Krise- gut, wir haben aber auch ein erhebliches Personalproblem an gebildeten und lebenserfahrenen Leuten in den richtigen Positionen. Wir haben durch die Bank nur eitle Parteienkasper und diese sind nur im Wohlstand eine leidlich erträgliche Deko. Und zur Diktatur muß man ja auch nur greifen, wenn man ohne Macht keine Macht als Person hat. Der Westen hat eine Systemkrise, er hat es nur noch nicht ganz begriffen.

Gabriele Kremmel / 24.03.2020

@Hajo Wolf, ich habe es durchaus verstanden, vielleicht liegt der Denkfehler bei Ihnen selbst. Es werden genausoviele Jüngere (unter 60jährige) wie Alte krank, nur sterben sie nicht so leicht. Sie benötigen aber auch in nicht geringer Zahl Sauerstoff und Intensivbehandlung, wenn man das Virus laufen lässt und sehr viele gleichzeitig erkrankt sind. Dazu kommt die unbekannte Größenordnung der Gefährdeten, von denen vorher gar nicht bekannt ist, dass sie gefährdet sind. Die sind dann noch gefährdeter, angesteckt zu werden und benötigen dto. Intensivbetreung. Die Masse macht es, und dann bleiben die Alten auf der Strecke, das wissen Sie ganz genau. Einfach mal die Zahlen der Erkrankten nach Alterskohorten googlen. Im übrigen werden Sie Alte und Pflegebedürftige kaum adäquat abschotten können solange sie betreut und versorgt werden müssen.

R. Nicolaisen / 24.03.2020

Eben. Rationalität tut not bzw. täte not…

Bernd Michalski / 24.03.2020

Sehr interessant, aber nicht in jeder Hinsicht vollständig überzeugend. Es mag sein, dass das allgemeine “Social Distancing” die Verbreitungskurve des Virus nicht so stark abflacht, wie man es sich im Optimalfall wünschen würde, aber das heißt m.E. noch lange nicht, dass man von vornherein gar nichts unternimmt. Wenn ich beim Autofahren überrascht werde von einem auf die Straße rennenden Kind, dann bremse ich nicht nur in dem Fall, in dem ich ganz sicher bin, noch rechtzeitig zum Stehen zu kommen – und fahre andernfalls munter drauf los.

HaJo Wolf / 24.03.2020

@L. Hoffmann: “Eintrag in Wikipedia”... Wikipedia ist genau so glaubhaft wie Klebers oder Miosgas Gerede. | @Karl Eduard: vielleicht sind Sie ja schon infiziert…! Sie merken’s nur nicht, weil Sie, wie der größte Teil der gesunden Bevölkerung, keine oder nur leichte Symptome ausbildet.  - Aber einige der Kommentare zu diesem Beitrag (und anderen Corona-Artikeln) zeigen eindrucksvoll, wie die Panikmache funktioniert. Massenhysterie. Hat bei Adolf funktioniert (und in den Untergang geführt…) und funktioniert bei Angela auch. Anscheinend setzt Angst ebenso wie Hysterie bei vielen (der Mehrheit) diejenigen Teile des Gehirns außer Kraft, die für emotionsloses logisches Denken zuständig sind. Es kann nicht sein, was nicht sein darf. Es kann nicht sein, dass dieses SARS-Virus nicht gefährlicher ist als andere, dass jede Panikmache und jede unsinnige Maßnahme (andere, sinnvolle habe ich noch nicht feststellen können) schädlicher ist als das Virus. Und die Spezies, die solchermaßen reagiert, soll die Krone der Schöpfung sein?

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