Reinhard Mohr, Gastautor / 15.09.2023 / 06:15 / Foto: Krd / 119 / Seite ausdrucken

Frau Miosga, Abboud, Illner, Will, Herr Zamperoni – wir hätten da mal eine Frage!

Hallo Anne Will, lieber Ingo Zamperoni, Grüß Gott Frau Maischberger und Bon Jour Frau Miosga! Wir hören so gar nichts von Ihnen. Und das, obwohl Sie doch unentwegt reden und talken, was das Zeug hält. Schweigen im Walde. Das war schon nach dem Torten-Attentat auf Ihren lieben Kollegen Constantin Schreiber so.

Jetzt aber wird das Schweigen dröhnend laut. Deshalb die Frage: Wollt Ihr nicht Eurem Tagesschau-Kollegen beispringen, Solidarität üben, Protest formulieren?? Ihr seid doch sonst immer für "Gesicht zeigen", Zivilcourage und Zusammenhalt! Oder gilt das nur, wenn es gratismutig gegen „rechts“ geht? Bei Antifa, Linksautonomen und Islamfaschisten bleibt Ihr lieber stumm. Ist das wirklich so? Und was wird aus der Meinungsfreiheit, Euerm Geschäftsmodell? 

Wir werden Constantin Schreiber noch oft auf dem Bildschirm sehen, bei „Tagesschau“ und „Tagesthemen“. Aber er wird ab sofort nichts mehr sagen. Jedenfalls nichts mehr über den Islam. Schon gar nichts Kritisches. „Ich werde mich zu allem, was mit dem Islam auch nur im Entferntesten zu tun hat, nicht mehr äußern“, sagte er der ZEIT. „Ich habe nicht damit gerechnet, dass ich irgendwann in Diskussionen hineingezogen werde, die so toxisch sind, dass sie dann auch ins wirkliche Leben schwappen.“ 

So hatte ihn nach einer Nachtschicht ein Taxifahrer, der die ganze Fahrt über eisern geschwiegen hatte, zu Hause abgesetzt und drohend gesagt: "Jetzt weiß ich, wo du wohnst!" Unbekannte hätten angekündigt, ein Seminar mit ihm in die Luft zu jagen. Zuletzt, Ende August, drückte ihm ein Linksextremist unter dem Ruf „Keine Bühne für Rassisten!“ bei einer Lesung in Jena eine Torte ins Gesicht. Sowohl der Moderator des Gesprächs als auch die Mitveranstalter von Universität und Thalia-Buchhandlungskette hatten sich feige weggedrückt, von praktischer Solidarität zu schweigen.

Auch die Feigheit ist ein Meister aus Deutschland. 

Doch was war noch mal das Vergehen von Constantin Schreiber, der fließend arabisch spricht, für die Deutsche Welle in Dubai war, im ägyptischen Fernsehen eine Wissenschaftssendung moderierte, das Auswärtige Amt beriet und einige Bücher über den Islam veröffentlichte? Er übte schlicht jene Religionskritik, die ein Kernelement der europäischen Aufklärung war, von den Humanisten bis Voltaire und Diderot. 

Sie galt, sein Fehler, allerdings nicht dem Christentum und der katholischen Kirche, sondern dem Islam, also einer gefährlichen Tabuzone, die zur Todeszone werden kann, wie zuletzt der französische Lehrer Samuel Paty erfuhr, der im Schulunterricht Mohammed-Karikaturen behandelt hatte. Danach wurde er vom muslimischen Vater eines Schülers abgeschlachtet.

Wer schweigt, macht sich mitschuldig, heißt es ja stets, wenn von rechter Gewalt, genauer: rechtsextremistischer Gewalt die Rede ist. Im Fall von Constantin Schreiber ist es genauso. So jedenfalls stirbt die Freiheit einen ganz langsamen, stillen Tod, Stück für Stück.

 

Buchhinweis: Von Reinhard Mohr und Henryk M. Broder ist soeben erschienen: 

Durchs irre Germanistan: Notizen aus der Ampel-Republik.

Die beiden Autoren resümieren mit viel Humor, was in diesem merkwürdigen Land vorgeht und viele ratlos oder wütend zurücklässt: einen größenwahnsinnigen Moralismus, realitätsferne Illusionen, Angst vor der Freiheit, dazu eine Vollkasko-Mentalität mit einer kräftigen Portion Geschichtsvergessenheit, die sich als „Lehre aus der Geschichte“ tarnt. Das Buch am besten direkt hier im Achgut.Shop bestellen, damit unterstützen Sie auch Achgut.com

Printausgabe ISBN 978-3-95890-593-1 Europa Verlag, 20,00 €

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U. Unger / 15.09.2023

Ich stelle mir nur eine Frage. Was machen o.g. Personen wohl, wenn Ihre Seifenblase geplatzt ist? Daher: Weg mit der GEZ Kopfsteuer! Weg mit all diesen SheriffInnen von Nothingham!

Stefan Michael / 15.09.2023

Richtig. Am schlimmsten an diesem Vorgang ist die ausbleibende Unterstützung für Schreiber aus der sich selbst so nennenden „Zivilgesellschaft“. Ich kann Schreibers Reaktion gut verstehen: Wer sich auf die Unterstützung solcher Journalisten, Universitäts-Angestellten und Buchhändler verließe, wäre total verlassen. Sie sind eben Opportunisten und/oder Feiglinge - wie die meisten der heutigen Linken und Linksliberalen.

Hans Bendix / 15.09.2023

Nun, der Islam ist - das zeigt sich immer wieder und immer deutlicher - keine Religion, sondern eine totalitäre Ideologie zur politischen Marginalisierung von Minderheiten, Andersdenkenden und ganzen gesellschaftlichen Gruppen. Dies ist dem Islam seit seiner Erfindung durch einen analphabetischen pädophilen Kameltreiber wesensmäßig. Eine - besonders von politischen Sumpfdotterblumen so gerne angestellte - Unterscheidung zwischen “Islam” (“gut”) und “Islamismus (“schlecht”) geht ins Leere, weil die arabischen Worte des Korans - nach eigenem Verständnis - selbst das unmittelbar geoffenbarte Wort Gottes sind. Wer das glaubt kann diese Schrift nur ganz und ungeteilt und unkritisiert als konkrete Handlungsanweisung verstehen. Einen Unterschied zwischen Islam und Islamismus gibt es nicht.

Tobias Meier / 15.09.2023

Die Tage lief eine Vorschau für eine “,Dokumentation” in der ARD, für die Zamperoni nach Italien reist, um zu schauen, wie die “Postfaschisten” (sic!) das Land verändert hätten. Ich habe dann versucht, mich zu erinnern ob bzw wann das letzte Mal “die Linke” bei den Öffis als “Postkommunisten” bezeichnet worden wären. Und das ist halt auch im vorliegenden Fall das Problem: Gegen Rächts wären sie alle aufgestanden, hätten sich empört, ein Zeichen gesetzt gegen “Hass und Hetze”. Auch Nancys Staatsschutz hätte nimmermüde Überstunden geschoben. Aber Islamismus gibt es eigentlich gar nicht, dass sind alles nur verwirrte Einzeltäter, die die “Religion des Friedens” nicht verstanden haben. Und die Linksradikalen gehören doch eigentlich zu den Guten. Die werden den Kollegen Schreiber schon nicht grundlos angehen.

Heino Mursi / 15.09.2023

Die von Ihnen in der Überschrift genannten Personen stehen nicht für Meinungsfreiheit, Toleranz, Aufklärung oder gar demokratische Grundwerte. Sie stehen für politisch links-tendenziösen Flachwasser-Journalismus. Wie sehr das zutrifft, erkennt man nun erneut am beredtem Schweigen.

S.Schleizer / 15.09.2023

Oh nein, Herr Mohr. Die Freiheit stirbt keinen stillen Tod. Sie geht zugrunde unter donnernden Applaus. Hören Sie nur einmal genau hin.

Jörg Haerter / 15.09.2023

Ist das das, was KGE meinte, als sie sagte, unser Land verändere sich, und sie freut sich drauf? Oder war das nicht so gemeint und das sind alles (tausende) Einzelfälle? Ist der Sturz des Merkel-Monuments aus Beton ein Menetekel? Also alles doch nicht so goldstückig? Was macht eigentlich Goldstück Schulz?

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