“Dicke Bohnen” gehörten in den 1960-/70-ziger Jahren zu meiner absoluten Lieblingsspeise (natürlich auch “Rosenkohl” und “rote Beete”)! Zubereitet mit Bohnenkraut und Speck (von meiner Mutter) einfach herrlich! Dafür hätte ich jedes Spargelgericht stehen lassen! Wichtig war, dass die Bohnen frisch und in der Schale nicht all zu groß waren! Später habe ich sie auch aus (Konserven) Gläsern gegessen. Wo bekommt man heute noch preiswert dicke Bohnen? Werden die überhaupt noch angebaut? Ich sehe auf den Feldern nur noch Raps-, Mais- und Getreide-Monokulturen! In den oben genannte Jahren waren die Bohne noch sehr preiswert zu kaufen, teilweise in ganzen Säcken!
Hallo Frau Schulze ist ab und an nicht mal das Übelste,von einigen Gerichten nur noch homöopatische Dosierungen geniessen zu können :) Ich habe damals die Birnen-Variante im Bremer Parkhotel kochen gelernt,war wirklich eine leckere Geschichte. Hausmannskost(nicht veredelt wie bei Siebeck,dem Creme fraiche Fanatiker) gut gekocht,würde heute manchen “hippen” Veganer konvertieren lassen, da würde ich jede Wette eingehen. Es ist überhaupt ein grundsätzlicher Verlust,das im Zuge des Doppelverdiener-Zwangs(modisch auch Emanzipation genannt) eben hausfrauliches Wissen von Generationen unwiderbringbar verloren geht und durch “Fast-Food” und Bringdienste-Futter ersetzt wird. Wie soll eine Jugend so die Bandbreite der eigenen Küche kennen lernen?
Nur der Fairness halber: manche Dinge werden zu Recht gecancelt. Aber es gibt noch viel Schlimmeres: sauer eingelegte Bohnen. Immer, wenn Oma das Fass mit ihnen aufmachte, roch es im ganzen Haus so, als hätte sich soeben eine Horde besoffener Russen darin erbrochen. Ohne vorherige Triggerwarnung. Keine Ahnung, wie ich das als Kind überlebt hatte.
“Dicke Bohnen”, kenne ich nicht. Ja, ich habe sie zwar mal gesehen, aber nie gegessen. Ich kenne nur weiße Bohnen (als Eintopf) und grüne Bohnen, die ebenfalls als Eintopf mit Rindfleisch, manchmal leicht angedickt mit Mehlschwitze (aber nicht so das der Löffel drin stehen bleibt!), manchmal ohne Mehlschwitze. Beide Varianten sind lecker. Auch als Beilage sind grüne Bohnen bei mir sehr beliebt. “Speckbohnen”, schön gebraten und natürlich nicht zu vergessen den Bohnensalat. Das alles habe ich schon seit meiner Kindheit gemocht, bis heute. Ja, da sind noch die roten Bohnen, die sind allerdings nicht so mein Fall. Wenn man früher im Osten der Meinung war die DDR, bei Nacht und Nebel, in Richtung Westen verlassen zu müssen, dann flogen einem auch schon mal ein paar “blaue Bohnen” um die Ohren. Die DDR-Grenzer hat eine Menge davon in der Tasche. Alle garantiert ungenießbar! Was gibt es gegen Leber einzuwenden? Ich mag Leber, am Liebsten Geflügelleber. Kartoffelpüree, Leber, kross gebratene Zwiebelringe und braune Butter darüber, finde ich super. Gibt es bei uns alle paar Wochen. Nur ich vermeide es Rindsleber zu essen. Die ist nicht nur trocken und fest, die hat auch die Angewohnheit den ganzen Tag lang unangenehm aufzustoßen. Wer will schon den ganzen Tag lang den Geschmack von aufgestoßener Leber im Mund haben? Was ich überhaupt nicht brauche ist Sushi. Ich esse keinen rohen Fisch und da er ständig frisch beschafft werden muss, tut das sicher auch extrem zur Überfischung der Meere beitragen. Zumal dann das was übrig bleibt immer weggeschmissen wird. Schade um den Fisch. Sushi ist, glaube ich, ein traditionelles japanisches Gericht und da sollte es auch bleiben. Warum jetzt auf einmal die halbe Welt meint auch Sushi essen zu müssen ist mir ein Rätsel. In jedem Supermarkt gibt es heutzutage einen Sushi-Stand, oft gleich im Eingangsbereich. Das geht mir auf den Sack. Was für eine blöde Marotte. Einheimische und europäische Küche ist auch sehr gut.
@Christian Feider - extrem lecker ist auch die Kombination grüne Bohnen mit Apfelmus. Dicke Bohnen - gabe ich immer gemocht, heute nur noch in Kleinstportionen verträglich, wie so manches, schade. Alter ist nicht nur nichts für Feiglinge, sondern auch für Gernleckeresser.
Ich, Jahrgang ‘46 , habe für mein Leben gern Berliner Kotlett gegessen, Meine Mutter kochte dafür einen Kuheuter in Salzwasser schön fest um ihn danach in ca.15 mm dicke Scheiben zu schneiden. Danach das ganze durch 1-2 aufgsclagene Eier ziehen, in frich geriebene Semmel wälzen und dann je nach Geschmack in aufgelöster Margarine braten. Hab ich für mein Leben gern gegessen, aber Euter gibt’s heute nicht mehr, wird heute ausschliesslich zu Hundefutter verarbeitet. Angeblich gibts hier in Berlin noch ein Restaurant welches genanntes Gericht noch anbietet, weis nur leider nicht wo. Sollte aber dieses Gericht bekannt vorkommen, möchte ich auch noch an die gekochten Schweineohren erinnern,wo der Knorpel dieser Ohren so herrlich beim kauen geknackt hat, Übrigen: Beide Gerichte erzeugten nur von hörensagen bei meiner Tochter für Brechreiz, hab ich nie verstanden, war schließlich ein prima Nachkriegsessen.
@Ulrich Ziller: Ihre “gille Schnirre’ ist mir, 8 Jahre jünger und im Ostwestfälischen beheimatet, als “arme Ritter” geläufig. Habe ich als Kind eigentlich recht gern gegessen, zumal mal es unter Zugabe von Zucker, Marmelade oder ähnlichem als süße Variante verspeisen konnte.
Auch ich habe als Kind Dicke Bohnen gehasst. Sie erinnerten mich geschmacklich und geruchsmäßig an Schweißfüße (nicht, dass ich gewusst hätte, wie Schweißfüße schmecken…). Allerdings puhlte ich sie, wenn meine Mutter oder Oma damit vom Markt kamen, gerne aus ihren Schalen, die innen samtig weich waren. Sie essen hingegen - igitt. Aber was versteht ein Kind schon vom Essen. Ich hätte damals vermutlich auch Austern, Kaviar oder Fettammern stehen lassen und lieber Rotbäckchen als einen Laphroaig Quarter Cask getrunken. +++ Erstickt man dicke Bohnen nicht in einer Mehlschwitze und serviert dazu die oben genannten Würstchen oder Speck oder saure Nierchen, hat man ein traditionelles Gericht vor sich, das Nachschlag verlangt. +++ In Bezug auf Hülsenfrüchte kann ich noch die in Frankreich allgegenwärtigen (zum Beispiel in Fernfahrerrestaurants der Kette “Relais Routiers” oft servierten) “Flageolets” empfehlen, sehr kleine, weißgrüne, zarte, unmehlige Böhnchen, zu denen ich notfalls gar keine weitere Zutat brauche, von etwas Bohnenkraut und Speckwürfeln und einem Kanten Baguette vielleicht abgesehen. Sie passen zu allem, ob Kotelett, ob Andouillette (ein mit Därmen gefüllter Darm in Wurstform), ob Rochenflügel, ob Lamm. Sowohl die Flageolets, als auch Andouillettes sind allerdings in Deutschland nur schwer zu bekommen. Und in Frankreich inzwischen nur mit Impfnachweis.
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