Ich war damals Grundwehrdienstleistender bei der NVA. Für mich war damals besonders schlimm, dass in unserer Kaserne die Fernwärmeversorgung zusammengebrochen war und dann noch die Rohre einfroren und zerstört wurden. Über Wochen hatten wir Minusgrade in den Unterkünften. Der Temperaturabfall war so stark, dass Diesel und Benzinmotoren u.a. auch Notromaggregate nicht mehr ansprangen. Nachmittag waren es noch Plusgrade, abends zweistellige Minusgrade. Dann fiel großräumig der Strom aus. Erst ein offenes Holzfeuer unter einem Aggregat brachte das Erste zum laufen.
Teil II Dem zufällig auf dem Flur, mit Taschenlampe bewaffnet, anwesenden Hotelmanager gelang es , wie auch immer, die Tür zu öffnen. Am nächsten Morgen verließen wir ungewaschen und mit Gepäck das Zimmer. Aus angrenzenden Fluren, in denen auch Toiletten lagen, kam uns schon ein unverkennbarer Geruch entgegen. Die Spülung funktionierte nicht mehr, Tolietten waren schon lange verstopft. Der Bustransfer zum Flughafen las uns schließlich vor dem Hotel auf und deutete an uns nur gegen cash mitzunehmen. Nach einem kurzen Wortwechsel war auch das geklärt. Wir fuhren durch ein wie entvölkertes New York. Am Flughafen drängten sich die Massen. Meinem Nachfragen unseres Fluges begegnete man mit einem freundlichen aber müden Lächeln. Ich schaltete langsam auf Notfallmodus uns suchte nach einem Plätzchen für meinen Sohn und mich zum übernachten. Auch hier gab es nichts eßbares zu kaufen. Irgendwie, , erfuhr ich durch zufälliges Nachfrage vom boarding unseres Fluges. An langen Schlangen vorbei checkten wir ein. Ich hatte den Eindruck unser Flug war der einzige der an diesem Tag abgefertigt wurde, lag da aber sicherlich falsch. Nach ca. 3 Std. konnten wir in das Flugzeug, nachdem ein rollbarer Zustieg, wie vor Jahrzehnten üblich, organisiert worden war, einsteigen. Unseren Hunger konnten wir mit halbaufgetauten Sandwiches stillen, da die Bordcrew über keinerlei Zubereitungsmöglichkeit mehr verfügte. Sieben Std. später waren wir in Frankfurt. Wir haben gerade mal 24 Std. Stromausfall erlebt und dabei noch eine Menge Masel , wie wir als Kinder sagten, gehabt. Meine Wissens brauchte es ca. 10 Tage, um die Stromversorgung wieder zu 100% hochzufahren.
Vielen Dank für die umfassende und präzise Aufklärung. Ich freue mich auf Teil 2. Da hatte ich selbst ja Glück! Ich hatte gerade Urlaub von der Armee bekommen. Bei Plustemperaturen in Halberstadt am 31.12.78 abgefahren, in Magdeburg setzte Eisregen ein. Offenbar fuhren aber noch Diesel-Loks. Auch von Potsdam, heute Pirschheide bis Falkensee alles ohne Probleme, erst auf dem Bahnsteig spiegelglatt. Zu Hause und dort, wo wir Silvester feierten, gab es Ofenheizung und Gasherde und batteriebetriebene Radios. Als ch abreisen musste, fuhren die Züge wieder, wenn auch mit Verspätung. Auch drückte die Militärstreife beide Augen zu, obwohl ich verbotswidrig als Soldat in Uniform einen sog. Interzonenzug bestieg. So richtig hohe Schneeverwehungen, wie im Norden, gab es auf dieser Strecke zum Glück nicht.
Wenn die Unfähigsten ein Volk führen (regieren), muss es untergehen.
Sommer 2003, NewYork, gerade von einem Museumsbesuch ins Hotel zurück gekehrt, beschwert sich mein 15jähriger Sohn über den nicht funktionierenden Fernseher. Nach dem Hinweis dies sei sicher nur vorübergehend, registriere ich am Hotelfenster kurze Zeit später ein völliges Verkehrschaos. (Was ich zu diesem Zeitpunkt nicht wußte: Wir erlebten gerade den Begin eines der größten Strom Blackoutes der USA ,von dem, meiner Erinnerung nach, mehr al 20 Millionen Menschen betroffen waren, wie ich später erfuhr). Nicht ahnend was das alles bedeutet verließen wir das Hotel. Zu tausenden befanden sich Menschen auf der Straße, um nach Haus oder wohin auch immer zu Fuß zu gelangen. Da unsere Abreise am nächsten Morgen anstand, wollten wir noch etwas einkaufen. Wir fanden, nachdem wir uns durch größere Menschenmassen gewunden hattten, fast nur noch nicht verkaufsfähige Geschäfte vor, da bargeldloses zahlen nicht mehr möglich war. Wenigstens essen wollten wir. In einem Snack-Bistro bekamen wir schließlich noch eine halbe halbwarme Pizza. Die Verkäuferin schloß daraufhin die Verkaufstheke, da alles ausverkauft war. Erst jetzt bemerkte ich, daß wir ohne Absicht an der wartenden Schlange entlanggelaufen waren und die “letzte Mahlzeit” ergattert hatten. An die immer noch freundlichen Blicke der Wartenden kann ich mich noch bei meinem “Gang nach Canossa” aus dem Bistro erinnern. Den Abend verbrachten wir mitTausenden auf den Straßen ( Ausfall Klimaanlage ) Die Rückkehr ins Hotel war für mich ein besonderes Erlebnis. Die im inneren des Hotels totale Finsternis, erzeugte in mir zum ersten mal in meinem Leben leichte Panik. Ich verlor die Orientierung. Ich bat meinem Sohn mir seine Hand zu geben, da er besser mit der Situation umgehen konnte und der Weg zum Hotelzimmer gefunden wurde. Ich wäre hoffnunglos aufgeschmissen gewesen. (Obwohl in den 50/60ern im Kohlenpott aufgewachsen) Das Zimmer war mit dem elektronischen Schlüssel nicht mehr zu öffenen. (Fortsetzung im weiteren Leserbrief)
Wir haben einen neuntägigen (!) Stromausfall durch einen Tornado letztes Jahr im Sommer in der Kaschubei (Gegend südlich von Danzig) erlebt. Der wahre Horror, wie in Wikipedia beschrieben.
Dialysepatienten und kriminelle Plünderer - interessiert doch keinen. Auch die Trottel, die ihren Diesel an der Tanke auffüllen wollen und nicht können sind doch selbst schuld, sollen sie halt E-Autos fahren…ähm, ups…. Erst wenn Facebook und Whatsapp nicht mehr funktionieren, dann bricht die Panik aus. Erinnern sollte man auch an das “Münsterländer Schneechaos” von 2005, als wetterbedingt die Strommasten umknickten, da sie teilweise vor 1940 errichtet worden waren und die damals verwendeten Stahlsorten nicht mehr den aktuellen Ansprüchen genügten. Auch 2005 gab es tagelange Stromausfälle, wurde seitdem bundesweit in die Infrastruktur investiert?
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