@Frank Box Ich bin Ihrer Meinung aber ich merke eine andere Meinung in der Deutschen Politik und Medien und finde die Situation amüsant.
@Horst Scharn Die Briten in Afghanistan bis 1919 ist eine andere Geschichte und hängt mit Indien und The Raj zusammen. Aber was Biden betrifft ist einfach dies: Trump hat einen “Deal” gehabt bis 01.05.2021 alle Truppen rauszuziehen und Taliban wird keine Problematik verursachen. Biden hat diesen “Deal” zerrissen und wollte 11.09.2021 Truppen rausziehen und 9/11 als Sieg feiern. Dann musste er 31/08 als Zweite Wahl hinnehmen. Taliban hat Wortbruch - ein US Problem heutzutage - wohl bemerkt und Bidens Pläne durchkreuzt. Die Deutschen haben keinen Grund zu meckern. Die wollten Biden und waren so verliebt in ihm als er eine “Zusammenarbeit” versprach - aber bisjetzt hat er mit keinen Regierungschef in einem anderen Land darüber telefoniert. Es ist nicht unüblich fur die Vereinigten Staaten eigenmächtig zu agieren - aber die Deutschen haben das an Trump angelastet statt es bei Anderen zu befürchten.
@Johann Santi: So sehr ich, bester Herr Santi, auch Ihre Kritik an den europäischen und speziell deutschen Gegenwartsverhältnissen respektiere, ja in mancherlei Hinsicht sogar teile: Versuchen Sie doch bitte, die Dinge in historischer Perspektive zu betrachten. Die mühsam errungenen Werte der europäischen Aufklärung, die u.a. aus blutigen Konfessionskriegen schließlich gewonnene religiöse Toleranz, die Idee allgemeingültiger Menschenrechte oder auch das Ideal vorurteilsfreien Strebens nach wissenschaftlicher Erkenntnis sind ja nicht aus der Welt, weil man sie derzeit mit Füßen tritt: Das haben im 20. Jahrhundert neben anderen auch der Postkartenmaler Schicklgruber oder der abgebrochene Priesterseminarist Dschughaschwili nebst Anhang fleißig betrieben – mit den bekannten Ergebnissen. Rückschläge sind also - leider Gottes! - Teil historischer Abläufe. Vergleichen Sie aber den seit mehr als zweieinhalb Jahrtausenden brodelnden Hexenkessel am Hindukusch, wo seit Mitte der 1990er Jahre mit den wesentlich durch die Lehren der Dar ul-‘Ulum Deoband (wikidingsbums) geprägten Taliban eine der giftigsten islamischen Terrorbewegungen ans Ruder gekommen ist, bitte nicht einmal ansatzweise mit dem, was man – alle systemischen Fehler einrechnend - mit dem Begriff „westlicher Zivilisation“ umschreiben könnte. Die „Suchenden“ am Hindukusch repräsentieren nämlich tatsächlich islamische Steinzeit, durchmischt mit einem kräftigen Schuss vorislamischer Sitten und Gebräuche der unappetitlichsten Sorte!
In einer Maischberger-Sendung im Jahr 2012, Thema:” Die Salafisten kommen: Gehört der Islam wirklich zu Deutschland?“ fragte Michel Friedmann den Salafisten Hassan Dabbagh (genannt: der “Imam von Sachsen”): “Stellen Sie den Koran über das Grundgesetz?”——Dabbagh antwortete: “So lange wir in der Minderheit sind, achten wir das Grundgesetz.”
Idiotenlogik: Islamisierung Afghanistans (eh schon zu nahezu 100 % islamisch) furchtbar: Islamisierung Europas (noch nicht zu 100 % islamisch) super. Vielfalt. Toleranz und die paar Toten.
Jeder verwurstet doch das, was ihm die Situation bietet und gelegen kommt: der politisch-militärisch-industrielle Komplex der Chinesen die afghanischen Rohstoffe, die weit in die jeweiligen Parteinomenklaturen hineinragende europäische Asylindustrie die afghanischen “Flüchtlinge” und der Deep State die Möglichkeit, den “Westen” genannten, ehemals demokratischen Block weiter zu destabilisieren. Es läge hier aber auch die Konstellation eines Freud’schen Witzes—nach welcher mindestens drei Personen zur Performanz eines Witzes notwendig sind: der Erzähler, der Zuhörer und der ausgeschlossene Dritte, über den gelacht wird—in klassischer Ausprägung vor: voll funktionierend, auch wenn der jeweils Dritte gar nicht zu erkennen vermag, dass er ausgeschlossen ist——wenn das Ganze nicht viel eher ein unwürdiges, beschämendes Trauerspiel wäre.
Mr. Greenwood, Sir, erlauben Sie! Dass POTUS Biden sich aus Afghanistan zurückzieht, finden “wir Deutschen"ja okay. Nur die Art und Weise, wie dies geschieht, ist kein Ruhmesblatt, und ist es auch nicht für jene Menschen, die die aktuellen deutschen Regierungsposten besetzen. Es ist militärisch und auch humanitär ein vermeidbares Desaster. Und sind Sie nicht auch der Meinung, dass man schon damals die Mudschaheddin und die Paschtunen ihre Streitereien hätte alleine austragen lassen sollen? Nun gut, die gleiche Frage hätte ich auch Gasbodin Towarischtsch Putin (bzw. Breschnjew) stellen können, da haben Sie Recht. Denn was (zum Scheitan) geht uns diese Region an? Was (zum Scheitan) soll dieses unselige “Nationbuilding”, so etwas sollten die betroffenen Stämme dort selber entscheiden und nicht die Dame Clinton oder welcher Ausländer auch immer! Und wie so oft: der ganze Ärger fing mal wieder mit den Briten an (Durand-Linie, der Aufwiegler Lawrence von Arabien, sowie diverse “Forscher” wie gewisse Archäologen, in Wirklichkeit Diversanten fremder Mächte). Das ist es, was uns “hysterisch” macht, nicht ihr petrifizierter POTUS. Über den lächeln wir nur, den ignorieren wir nicht einmal. With kindest regards and nothing for ungut (wie “wir Deutschen” zu sagen pflegen).
@Fritz kolb : Dann haben die Puppenspieler auch schon Trump bespielt , denn der hatte richtigerweise endlich die Reißleine gezogen . Einerlei , Hauptsache die Politik ist die richtige . Und das ist hier der Fall .
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