@ Nate Green: Super Beitrag, toll formuliert! Genau so sehe ich die Situation hier auch.
Georges Clemenceau meinte einst, der Krieg sei zu wichtig um ihn den Generälen zu überlassen. Das ist natürlich richtig. Ergänzend muss man hinzufügen er ist auch zu wichtig, um ihn den Politikern und Journalisten zu überlassen. Als Militärhistoriker (a rare breed inded) freue ich mich darüber, wie blutige Amateure in Politik und Medien aus dem Sessel heraus den “Endsieg” in der Ukraine jeden Tag aufs Neue aus dem Ärmel schütteln. Dass deutsche Medien sich seit Kriegsbeginn nur noch als Propagandaschleudern für die Ukrainer betätigen bietet in Kombination mit der dezidierten deutschen Ahnungslosigkeit in militärischen Fragen einen nie versiegenden Quell unfreiwilliger Komik. Natürlich braucht man eine gehörige Portion schwarzen Humor (Zynismus?) um derlei zu goutieren, aber who cares? Der kriegsgeile, blutrünstige Idiot, der glaubt Krieg sei ein Spiel (und ein berechenbares obendrein), braucht mir keine Moralpredigten zu halten. Und von dieser Sorte gibt es wieder erstaunlich viele. Europa hat seit Beginn der Neuzeit in jedem Jahrhundert mindestens ein Desaster von kontinentalen oder gar globalen Dimensionen vom Zaun gebrochen. Und es ist offenbar gerade dabei, das nächste auf den Weg zu bringen. Ob der Krieg in der Ukraine oder doch erst der um Taiwan sich zu Big 3 auswächst, sei dahingestellt. Vielleicht ist es auch ein völlig banaler, von niemandem erwarteter Konflikt/Anlass, der irgendwann in naher Zukunft den Anlass liefert. Was zählt ist dass Politik und Medien im Westen und ein kleinerer Teil der Bevölkerung konsequent auf Krawall gebürstet sind und ihre blutrünstigen Ambitionen erst dann beenden werden, wenn diese sich tatsächlich in einem echten Krieg ausgebrannt haben. Der Westen hechelt gerade mit dem selben Tempo auf einen globalen Konflikt zu, wie vor über 100 Jahren die “Schlafwandler” die in Big 1 “geschlittert” sind. Die nächsten 30 Jahre werden einiges an deja vus bringen.
@Bernd Michalski: “Ich bin nur lieber solidarisch mit dem amerikanischen Volk als mit den kriminellen Landesverrätern an der Spitze.” Dem schließe ich mich ohne Einschränkung an. Darüber hinaus bin ich überzeugt, dass das amerikanische Volk, im Gegensatz zum deutschen, mit diesen Verrätern abrechnen wird. Auch eine noch so gigantische Wahlfälschung wird diesmal daran nichts ändern.
Kori N. Schake the Director of Foreign and Defense Policy at the American Enterprise Institute “For 5% of the American defense budget and zero American military casualties, the Ukrainians military is destroying the Russian military, and that is absolutely in American interests.” Original (Englisch) übersetzt von „Für 5 % des amerikanischen Verteidigungsbudgets und null amerikanische Militäropfer zerstört das ukrainische Militär das russische Militär, und das liegt absolut im amerikanischen Interesse.“ ich würde mal sagen. Optimales Geschäft für die Amis.
‘Die russischen Verluste in Bachmut’. Wieder werden nur die Zahlen der russische Verluste genannt. Auf ukrainischer Seite scheinen nur Zivilisten im Bombenkrieg zu sterben; niemals werden Zahlen über gefallene Soldaten veröffentlicht. Aber inzwischen wissen wir, daß die Ukraine ihre (neuen) Soldaten zwangsrekrutieren muß. Im Netz fand sich neulich die Zahl von ungefähr 50.000 gefallenen Soldaten (ca. 30.000 auf russischer, ca. 20.000 auf ukrainischer Seite). Leider finde ich aktuell die Quelle | den Beleg nicht mehr. Ich reiche die Quelle ggf. nach. Ansonsten möchte ich den Beitrag des Autors wie folgt ergänzen: (1) Präsident Selenskij hat Vermittlungsbemühungen von Papst Franziskus brüsk abgelehnt. ‘Wir brauchen keinen Vermittler zwischen der Ukraine und einem Angreifer-Staat. Mit Putin kann man nicht verhandeln’ wird Selenskij in der katholischen ‘TagesPost’ zitiert. Der Papst wolle und werde aber nicht zum ‘Kaplan Kiews’ werden. (2) Auf exxpress.de kann man die erregten Debatten in Österreich nachverfolgen. Präsident van der Bellen (Grüne) hat dort gefordert, daß Soldaten des österreichischen Bundesheeres in der Ukraine als Minensucher eingesetzt werden. Es ist fraglich, ob dieseForderung mit dem Status der ‘immerwährenden Neutralität’ Österreichs (Gesetz vom 26. Oktober 1955) vereinbar ist. Es ist fraglich, ob der ‘überparteiliche Bundespräsident’ - am zuständigen Paralament und der Regierung vorbei - solche Forderungen erheben darf. Während die Kriegsmutwilligen bei Gruenen und NEOs van der Bellen ‘in Treue fest’ unterstützen, fordern Blogger auf exxpress.at die Amtsenthebung van der Bellens und dessen Aburteilung wegen Verfassungsbruchs. exxpress.de prangert unterdessen die regelmäßigen Waffen- und Panzertransporte über das Gebiet des neutralen Österreichs an. Dabei kam heraus, daß die NATO es nicht für nötig hält, die Ösis über solche Transporte vorab zu informieren, weil es sich rein technisch um sogenannte ‘Stückgut-Transport ohne Soldaten’ handelt!
Die Wahrheit stirbt im Krieg zuerst. Während einseitig Berichterstattende erst jüngst eine “Frühjahrsoffensive” der Ukraine herbeireden wollen, muss man nun den finalen Fall Bachmuts eingestehen. Erschreckend, wie sehr die Kriegsberichterstattung mancherorts an düsterste Kapitel deutscher Historie erinnert. Auch damals hohle Propaganda, fernab der Wirklichkeit und auf Kosten der Kämpfenden beider Seiten. Dazugelernt? Nullkommanichts. Gewinnen kann die Ukraine ohnehin nicht, egal wie man zu Russlands Vorgehen steht. Und jeder zusätzliche Schuss Munition vergrössert und verlängert das Leid derjenigen, die sich nicht den Kämpfen entziehen konnten. Gefragt sind Verhandlungen, nicht Waffenlieferungen - aber womöglich sind es eben jene, die gewünscht waren - nicht seitens der ukrainischen Bevölkerung (die ohnehin nicht gefragt war), sondern seitens der Waffenfabrikanten und -händler.
Weshalb so pessimistisch, Herr Osthold? In den Qualitätsmedien ist Bachmut plötzlich vollkommen unwichtig oder noch in ukrainischer Hand. Die beste Propaganda lautete allerdings, man habe die Russen nun in eine Falle gelockt und die Stadt aufgegeben, um “etwas viel Größeres” zu realisieren. Eigentlich hatte ich erwartet, dass Sie ins selbe Horn stoßen. Das die Russen die eigentlichen Verlierer sind, weil die Ukraine nur ein Fünftel der Verluste hatte, versteht sich von selbst. Im Laufe der Woche haben sie wohl noch an Soldaten hinzu gewonnen. Mich erschüttert jedenfalls die Süffisanz und Kälte, mit der solche Berichte mittlerweile in die Welt gesetzt werden. Aber Stimmen, die dazu aufrufen, sich endlich um Verhandlungen und ein Ende dieser Gräuel zu bemühen, sind schließlich auf Putins Seite. Da bleibt wohl nur sich zu wundern und abzuwarten, welche Eskalation wohl als nächstes auf uns wartet.
Wenn man Städte verteidigt wie Stalingrad sehen sie auch aus wie Stalingrad nach der Befreiung. Geht man vor wie in Paris 1914 oder 1944 sehen sie aus wie Paris nach der Schlacht. Zitat: Es geht nicht darum Städte zu verteidigen sondern darum die feindliche Armee zu schlagen. Franz. General. Schlacht an der Marne 1914 auf den Einwand: Aber was ist mit Paris? Sinn gemäß zitiert. Die Franzosen hatten damals gewonnen. Man sollte aus der Verteidigung von Städten mit ihren vielen Zivilisten keine nationalen Symbole machen. Der Grund ist einfach: Moderne Artillerie und das galt schon im ersten Weltkrieg.
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