Nachtrag: Next-Generation-Schrauber, im Bereitschaftsdienst ein junger Maschinenbau-Ingenieur, der eine monströlse Zecke ca, 1,5mm, nicht vom Bauchnabel mit einer Pinzette hat entfernen können. Ich möchte nihct wissen, wie und was er arbeitet?
“Die Schrauber” bauen Länder auf, beseitigen Schutt, stabilisieren die Wirtschaft und haben Lösungen. “Der Schrauber” kann auch in einem Büro sitzen und auch die Trümmerfrauen waren “Schrauber”. Anpacker, nicht Pseudegequatsche. Derzeit ist “Der Schrauber” jedoch nur als “Wir brauchen Fachkräfte”-Schlagwort bekannt. Die Zeit der Schrauber wird wieder kommen, denn klimahüpfend schafft und repariert man nichts. “Wir brauchen Fachkräfte” ist das Modewort derjenigen die allein nicht für ihren Lebensunterhalt sorgen können und sich oft, nach beruflichem Schiffbruch, in die Politik retteten. Sie rufen nach Jenen, die das erwirtschen können, was sie zum Leben brauchen, da sonst ihre Existenz physisch gefährdet ist. Von Auswärts, denn heimische “Schrauber” wurden bereits verprellt. Der Bäcker kann ein Brot backen, der Schwafler doziert über das Biokorn und begreift nicht, dass das Ernähren von rund 7,5 Mrd. Menschen anders zu organisieren ist, als ein Ausflug in einen Bioladen, der z.B. Hirse aus China importiert, da das heimische Produkt politisch kontaminiert ist und er es - arbeitsplatzgefährdent - aus dem Sortiment nahm - .—- @Bernhard Freiling: “Mäßige Schulbildung”? Nun, diese “Bildung” haben derzeit wohl fast alle Schüler wie “PISA” zeigt. Für ein Pseudostudium mag es reichen, für eine Ausbildung eher nicht.
Herr Geißler, eine wichtige Rand- oder sogar Tiefenbetrachtung. Als Abiturient, war ich nun wirklich kein Schrauber. Aber durch den LKW FS und militärische Verwendung plötzlich stolzer Besitzer zweier MAN LKWs mit Ladekran, 4- achsig. Genau Ihre beschriebenen Erfahrungen habe ich gemacht. Mein Grundverständnis für Automobiltechnik verdanke ich dieser Zeit mit Landmaschinentechnikern, Postboten, Schornsteingfegern, Elektrikern, manchem lustigen Berufssoldaten mit Trickkiste für alles..! Zum Schrauber bin dadurch zwar nicht geworden, aber immerhin war ich 15 Monate ein schraubender Pfuscher. Ausgestattet mit den Fähigkeiten der normalen Gerätewartung. Ging ohne Schrauber, das lesen der Handbücher reichte. Bei Defekten auf freier Strecke, Gelände war dies nie ausreichend. Viele kleine Tricks, wie das kurzzeitige Überbrücken einer durchgebrannten Sicherung, mittels Alufolie. (Wir mußten damals die Alufolie einer, rein zufällig im Führerhaus gefundenen, Bierflasche nehmen! Die Frage des HFW Inst. nach der Herkunft der Folie wurde entsprechend Wahrscheinlichkeitstheoretisch begründet.) EinigeTricks für den Weg zur nächsten Reparaturgelegenheit, sind haften geblieben. An dieser Stelle auch mal ein Dank an die Fahrlehrer der Bundeswehr, die mich vorbereitet haben, auf ein nahezu unfallfreies Autofahrerleben. Bei einem schweren Unfall würde ich sogar eine schwere Blutung mit Stacheldraht abbinden, wie jeder Militärarzt und ohne Hilfe bei mir selbst. (“die beste Option Verbandsmaterial für Notfälle aufzusparen”, O- Ton Sanitäter/ Ausbilder, Schrauber?). Automechaniker, Elektriker, Bauarbeiter, Feuerwehr u.v.a, habe Respekt, wie vor Ärtzten. Die fachliche Diagnosefähigkeit sehe ich identisch. Danke allen Schraubern! Freue mich auf die Fortsetzung.
Hoffentlich gelangt der Artikel auf möglichst viele Berliner Polit-Monitore. Treffende Analyse - zudem erfrischend dargeboten. Danke!
Respekt! Das hätte ich von einem Lehrer so nicht erwartet!Letztendlich läuft es immer wieder auf das Problem hinaus, daß eben nicht wahr und auch nicht richtig ist, daß alles , was aus betrieblicher Sicht richtig, gut und wünschenswert ist ,auch gleichzeitig volkswirtschaftlich richtig, gut und wünschenswert sein muß. Die sträfliche Vernachlässigung der Volkswirtschaftslehre zu Gunsten einer auf kurzfristigen Gewinn durch Einsparung erzielten Vorteil ist gesamtgesellschaftlicher Wahnsinn. Leider ist dies nicht der Mainstream der heutigen sog. Neokonservativen, die sich ausschließlich nach Quartalszahlen (zur Not sogar manipuliert durch Bilanzspielereien und Bilanzfälschungen), nach Jahresgewinn-Vergleichen, nach Legislaturperioden und sonstigem wahl- und börsenrelevanten Daten richten, die Langfrist-Auswirkungen aber komplett übersehen , übersehen wollen oder ganz und gar negieren. Die Auslagerung bestimmter betrieblicher Abläufe und Teilsysteme mag zwar kurzfristig für den Betrieb positiv sein , weil durch Einsparung ein Gewinn gemacht wird, der aber nur ein Scheingewinn ist , denn die langfristigen Auswirkungen sind viel, viel teurer, allerdings eben in Quartalszahlen nicht sichtbar. Und auch die Bilanz wird ja nur zum Jahresende gemacht und nicht nach zehn Jahren. Das alles wollen oder können die viel bejubelten Neo-Konservativen , die “richtigen und wahren Marktreformer” nicht sehen , weil sie blind für Langfrist-Folgen sind. Das beste Beispiel ist doch die Industriemacht Nr. 1 , die aus betrieblichen Effektivitätsgründen jeden Scheiß , der sich outsourcen läßt, auch outgesourct hat. Nicht die Chinesen haben etwas gestohlen, nein die Amis haben outgesourct auf Deibel komm raus! Betrieblich revolutionär, volkswirtschaftlich desaströs! Das passiert , wenn man an der Spitze nur noch Gläubige Sektenanhänger der neu erfundenen Ökonomie hat, auch Konzernen , auch in Deutschland und auch in der Bundeswehr ! Selbst gemachte Leiden ! Kritik ist aber tabu !
Ein “Z 2er” war kein Berufssoldat wie Sie schreiben sondern wir nannten es “Zeitsoldat” Nur eine Petitesse in einem; durchgehend die Wahrheit treffenden, Artikel. Danke!
Mit Ihrem Artikel eröffnen Sie für die SPD den Blick in eine Klasse von Menschen, mit denen diese Partei gebrochen hat und welche die SPD auch nicht mehr versteht. Der deutsche Facharbeiter war immer das Rückrat der deutschen Industrie und er war auch, zu Recht, immer stolz auf seine Leistungen. Gut ausgebildet, mit dem Blick für das Wesentliche und dabei immer zielgerichtete Arbeit vollbringend. Heutzutage sind diese Leute händeringend gesucht, aber wenige Firmen leisten sich derart lange firmeninterne Ausbildungen und schätzen ihre Mitarbeiter dann auch entsprechend. Der Bund war für Viele zusätzliche Ausbildung, vor Allem in Sachen Lebenserfahrung. Heutzutage meint jeder kleine Azubi, dass er jedes Thema mit seinem Meister oder Altgesellen diskutieren kann, obwohl er von der Materie so gut wie Nichts versteht. Sagt der Vorgesetzte irgendwann genervt “Schnauze halten und machen, was ich sage!”, dann ist der liebe Azubi sofort am nächsten Tag beim Arzt um sich erstmal eine Auszeit zu nehmen. Bundeswehr und Krankenhaus (ich war ZDLer) waren immer der Ort wo die Leute genormt wurden “Schnauze halten und machen!” galt da umso mehr, wenn man Frischling war. Erst, wenn man eine gewisse Erfahrung gesammelt hatte, durfte man auch mal seinen Senf dazu sagen. Sprüche wie “Melden macht frei” oder die “preußische Militärordnung sagt: erstmal drüber schlafen” regelten auch den Umgang miteinander. Heutzutage dagegen pocht jeder 18Jährige sofort auf seine Menschenrechte, wenn er mal die “Schnauze halten und machen soll!”
Die schrauberlose Bundeswehr ist eine pazifistische Revolution. Junge Männer, die nicht mal richtig rechnen, schreiben und lesen können, schwallen den Feinden die Ohren weg, oder korrekter: ihren Nachfolgern. Sie labern eben für ihr Leben gern, so wie sie es im Elternhaus gelernt haben.
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