Fundstück / 30.01.2014 / 23:45 / 4 / Seite ausdrucken

Andere Länder, andere Sitten - Schöner wohnen

Aus der europäischem Presseschau der Bundeszentrale für politische Bildung vom 29.01.2014

Roma zum ordentlichen Wohnen erziehen
Ein Wohnblock mit Sozialwohnungen, der in der Schwarzmeerstadt Warna errichtet werden soll, sorgt unter den Anwohnern für Aufregung. Mit einer Unterschriftensammlung und Straßenprotesten versuchen sie das Bauvorhaben zu stoppen, weil sie fürchten, dass Roma darin untergebracht werden. Die Tageszeitung Trud zeigt Verständnis: “Die bisherige Integrationspraxis zeigt, dass neue Wohnungen eine echte Herausforderung für Roma sind. Die Verlockung ist groß, Baumaterial und Einrichtungsgegenstände als Brennholz zu nutzen oder zu verkaufen. Im Handumdrehen verwandeln die zwangsweise in zivilisierte Wohnverhältnisse umgesiedelten Roma die Siedlung so in ein Ghetto. … Schauen wir nur auf die [2003 gebauten] Sozialwohnungen für Roma in Plovdiv, die heute völlig heruntergekommene Gerippe sind. Darum sollte die Behörden in Warna dafür sorgen, dass die Bewohner, bevor sie ihre neuen Wohnungen beziehen, auch die entsprechende kulturelle Erziehung bekommen. http://www.trud.bg/Article.asp?ArticleId=3079294

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Leserpost

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Marc Jenal / 31.01.2014

Wieder ein ehrlicherer Artikel zu diesem Thema. Unsere Reaktionen sind oft naiv und voreingenommen: “Die armen Menschen, wer lässt die so leben? Warum hilft denen niemand?” Dass diese Leute ihren Müll nicht selbst wegräumen wollen und Ihre Einrichtung selbst zerstören und zerfallen lassen, können wir gar nicht glauben. “Die armen Kinder müssen arbeiten/stehlen, die armen Frauen anschaffen.” Dass sie von Familienmitgliedern dazu gezwungen werden, welche selbst nicht arbeiten, können wir uns nicht vorstellen. Geld allein hilft sicher nicht, noch wichtiger ist Anleitung/Hilfe zur Selbsthilfe, für Ausstiegswillige und Kinder Schutz vor dem eigenen Clan. Aufgrund der PFZ werden wir uns sicher besser informieren dürfen.

Karl Helger / 31.01.2014

In meiner Jugend gab es am Anfang unserer Straße ein Asylentenheim für Flüchtlinge aus dem Jugoslawienkrieg in einer ehemaligen Gastwirtschaft. Einmal die Woche konnte die Polizei die besten Fahrräder der Nachbarschaft dort abholen (also jede Woche wieder). Geschenke von Menschen aus dem Viertel (Sofas, Betten und ich meine saubere Sachen) wurden nicht angenommen. Es war den Flüchtlingen nur auf Neuwaren angenehm zu sitzen und zu schlafen. Als ersten mussten wohl die Kupferkabelstränge in dem Gebäude dran glauben, ab und zu sah man Rauch aus einem der Fenster aufsteigen. Mädchen in Bussen wurden körperlich bedrängt, ohne überschneidende Sprachkenntnisse war wohl eine andere Annäherung nicht möglich. Ich meine, wenn in solchen Fällen eine kulturelle Erziehung hilft, dann würde es ja beiden Seiten nutzen. Was macht man, wenn nicht?

Michael May / 31.01.2014

Komisch. Das sind doch alles Ärzte und Ingenieure und andere Fachkräfte.

Maria-Anna Konietzko / 31.01.2014

Das ist leider absolut nichts neues. Man lese nur über die Versuche der damaligen kommunistischen Regierungen, die Roma in einen Arbeitsalltag zu integrieren, ihnen erträglichen Wohnraum zu stellen, ihre Kinder zu beschulen. Alles extrem mühsam, kaum von Erfolg gekrönt, und nachdem mit dem Kommunismus auch der Zwang wegfiel, waren in kürzester Zeit auch die kleinsten Fortschritte auf dem Weg zu unseren Lebensgewohnheiten verschwunden.

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