Wieder ein ehrlicherer Artikel zu diesem Thema. Unsere Reaktionen sind oft naiv und voreingenommen: “Die armen Menschen, wer lässt die so leben? Warum hilft denen niemand?” Dass diese Leute ihren Müll nicht selbst wegräumen wollen und Ihre Einrichtung selbst zerstören und zerfallen lassen, können wir gar nicht glauben. “Die armen Kinder müssen arbeiten/stehlen, die armen Frauen anschaffen.” Dass sie von Familienmitgliedern dazu gezwungen werden, welche selbst nicht arbeiten, können wir uns nicht vorstellen. Geld allein hilft sicher nicht, noch wichtiger ist Anleitung/Hilfe zur Selbsthilfe, für Ausstiegswillige und Kinder Schutz vor dem eigenen Clan. Aufgrund der PFZ werden wir uns sicher besser informieren dürfen.
In meiner Jugend gab es am Anfang unserer Straße ein Asylentenheim für Flüchtlinge aus dem Jugoslawienkrieg in einer ehemaligen Gastwirtschaft. Einmal die Woche konnte die Polizei die besten Fahrräder der Nachbarschaft dort abholen (also jede Woche wieder). Geschenke von Menschen aus dem Viertel (Sofas, Betten und ich meine saubere Sachen) wurden nicht angenommen. Es war den Flüchtlingen nur auf Neuwaren angenehm zu sitzen und zu schlafen. Als ersten mussten wohl die Kupferkabelstränge in dem Gebäude dran glauben, ab und zu sah man Rauch aus einem der Fenster aufsteigen. Mädchen in Bussen wurden körperlich bedrängt, ohne überschneidende Sprachkenntnisse war wohl eine andere Annäherung nicht möglich. Ich meine, wenn in solchen Fällen eine kulturelle Erziehung hilft, dann würde es ja beiden Seiten nutzen. Was macht man, wenn nicht?
Komisch. Das sind doch alles Ärzte und Ingenieure und andere Fachkräfte.
Das ist leider absolut nichts neues. Man lese nur über die Versuche der damaligen kommunistischen Regierungen, die Roma in einen Arbeitsalltag zu integrieren, ihnen erträglichen Wohnraum zu stellen, ihre Kinder zu beschulen. Alles extrem mühsam, kaum von Erfolg gekrönt, und nachdem mit dem Kommunismus auch der Zwang wegfiel, waren in kürzester Zeit auch die kleinsten Fortschritte auf dem Weg zu unseren Lebensgewohnheiten verschwunden.
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