Gegen die Pläne der Europäischen Kommission zur Verschärfung des Emissionshandels regt sich in der europäischen Stahlbranche Widerstand.
“Für die westeuropäische Stahlindustrie wäre die Pflicht zum Kauf der Emissionsrechte eine Katastrophe”, sagte der Chef des größten deutschen Stahlkochers ThyssenKrupp, Ekkehard Schulz, der “Frankfurter Allgemeinen Zeitung” (Donnerstag). Wenn die hiesigen Stahlproduzenten die daraus entstehenden Kosten tragen müssten, könnten sie nicht mehr mit Lieferanten aus Osteuropa, Amerika und Asien konkurrieren.
Am 21. Januar wollen ThyssenKrupp-Chef Schulz und andere Spitzenvertreter der Stahlindustrie Industriekommissar Günter Verheugen darlegen, dass die beabsichtigte Regelung mehr als 300.000 Arbeitsplätze in der Stahlbranche bedrohe.
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Die Reformpläne der EU-Kommission für den Handel mit CO2-Klimaschutzzertifikaten sind bei den Arbeitnehmern der Stahlindustrie auf Kritik gestoßen. Die Essener “Neue Ruhr/Neue Rhein Zeitung” (Freitagsausgabe) berichtete, deutsche und europäische Arbeitnehmervertreter sorgten sich um die Zukunft der Branche in Europa und befürchteten durch die EU-Klimaschutzpläne sogar Nachteile für die Umwelt.
Der Generalsekretär des Europäischen Metallgewerkschaftsbundes, Peter Scherrer, fordere in einem Brief an EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso, dass die Kommission bei ihren Bemühungen um den Klimaschutz auch sicherstelle, “dass Europa ein Standort industrieller Produktion mit nachhaltiger Beschäftigung bleibt.”