Ko-Vorsitzender von „Memorial“ wurde wegen eines Artikels in französischen Medien verurteilt.
Ein Gericht in Moskau hat den bekannten Bürgerrechtler und Ko-Vorsitzenden der Menschenrechtsstiftung Memorial, Oleg Orlow, wegen Diskreditierung der Armee zu zwei Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt, meldet orf.at. Orlow habe einen Artikel in französischen Medien veröffentlicht, in dem er das „massenhafte“ Töten von Zivilisten in der Ukraine angeprangert hätte. Im vergangenen Jahr sei er deshalb wegen „Diskreditierung“ der russischen Armee mit einer Geldstrafe belegt worden. Im Dezember habe ein Gericht das Urteil annulliert und den Fall zurück an die Staatsanwaltschaft verwiesen, um einen neuen Prozess gegen den Kreml-Kritiker zu ermöglichen. Orlow habe einen Großteil seines Lebens damit verbracht, Rechtsverletzungen zu dokumentieren – bereits in der Sowjetunion und ebenso in jüngerer Zeit. Seit Beginn der russischen Offensive in der Ukraine vor zwei Jahren habe er diese mehrfach kritisiert.