Das Deutsche Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM) gilt als die führende sozialwissenschaftliche Institution für Integrationsfragen und Migrationsfragen. Ein Bericht über die dort herrschende Wokeness-Ideologie.
Von Niklas Brauer.
Das DeZIM (Deutsches Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung) gilt als die führende sozialwissenschaftliche Institution für Integrationsfragen und Migrationsfragen in Deutschland. Die Gründung des DeZIM geht auf die Initiative der Leiterin Prof. Naika Foroutan zurück. Inmitten der großen Migrationsströme im Jahr 2016 ergriff Foroutan die Initiative und forderte die Errichtung eines Instituts, das die drängenden Fragestellungen in Bezug auf Migration und Integration beantworten sollte. Die bisher vorhandene meist „prekär finanzierte Migrationsforschung“ sollte eine dauerhafte Förderung mit einem entsprechenden Netzwerkausbau erhalten. Damit griff sie eine politische Initiative der damaligen Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, Aydan Özoğuz, auf. Die Pläne zur Gründung des DeZIM wurden jedoch 2016 noch vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unter der CDU-Bildungsministerin Johanna Wanka abgelehnt. Deshalb wurde die Gründung vom SPD-geführten Familienministerium 2017 umgesetzt und aus dortigen Haushaltsmitteln finanziert. Die Forschungsschwerpunkte des DeZIM liegen auf den Themen Integration und Migration, gesellschaftlicher Teilhabe und Rassismus. Zur Legitimierung der politischen Agenda für die SPD kann das DeZIM die „passenden“ ideologisch geformten sozialwissenschaftlichen Studien als Forschungsergebnisse liefern. Den Wunsch nach Kontrolle über die politisch unbequeme gesellschaftliche Debatte zu Migration formulierte die damalige Familienministerin Katarina Barley (SPD) bei der Gründung des DeZIM:
„Es ist wichtig, dass wir Fakten und Erkenntnisse über Migration so aufbereiten, dass wir damit gesellschaftliche Debatten begleiten können. (…) Das DeZIM wird einzigartig in der deutschen Forschungslandschaft sein. Wir werden eine nachhaltige Forschungsinfrastruktur aufbauen. Die benötigen wir, um Forschungslücken zu schließen und Integration aktiv zu gestalten. Falschinformationen und Mutmaßungen müssen wir Fakten entgegensetzen!“
Auf der Agenda des DeZIM steht „evidenzbasierte Politikberatung“ sowie die Einflussnahme auf die Diskurse in der Öffentlichkeit sowie in der Zivilgesellschaft. Ein Ziel von Foroutan sei es Integration und Einwanderung „narrativ und politisch als Erfolgsgeschichte zu erzählen“. Migration werde leider „von Teilen der Bevölkerung als Bedrohung wahrgenommen, so dass Konflikte und Polarisierungen entstehen, die Integrationsprozesse gesamtgesellschaftlich eher hemmen“.
Aus Sichtweise von Foroutan existieren keine realen Konflikte, welche die Ablehnung von Migration erklären würden, sondern umgekehrt erzeugt die Ablehnung von Migration erst die Konflikte und Integrationsprobleme. Über weitere Beispiele von realitätsfremden deutschen Migrationsforschern mit „exzellenten Haltungsnoten“ berichtete Wolfgang Meins auf Achgut.com bereits 2018.
Ausgerechnet am DeZIM soll auf Grundlage des Kabinettsausschusses gegen Rechtsextremismus die Erforschung von Rassismus für Deutschland durchgeführt werden und die Integrationspolitik in Deutschland evaluiert werden. Der Kampf gegen Rassismus soll in Deutschland durch die (strukturelle) Rassismusforschung des DeZIM geleitet werden.
Woker „Anti-Rassismus“
Das DeZIM wurde 2020 vom Kabinettausschuss zur Bekämpfung von Rechtsextremismus und Rassismus beauftragt, einen sogenannten „Nationalen Diskriminierungs- und Rassismusmonitor (NaDiRa)“ aufzubauen und „Konzepte gegen Rassismus“ zu erstellen. Das am DEZIM gegründete „Netzwerk Rassismusforschung“ soll Konferenzen, Symposien und Forschungsprojekte zu Ursachen, Ausmaß und Folgen von Rassismus organisieren und sich mit der Zivilgesellschaft austauschen. Das DeZIM verantwortet im Auftrag der Bundesregierung darüber hinaus das „indikatorengestützte Integrationsmonitoring“, welches alle Daten über die Integration von Migranten evaluiert.
Welche Agenda das DeZIM als „Konzepte gegen Rassismus“ verkaufen wird, lässt sich bereits heute erahnen. In der kurzen Zeit seit der Verkündung des Rassismus-Monitors wurden bereits „34 Kurzstudien von über 120 Wissenschaftler*innen an den sechs Standorten der DeZIM-Forschungsgemeinschaft durchgeführt.“
Ideologisch klar geprägt sind diese Studien durch die Critical-Race-Theory. Der in der linksextremen „woken“ Ideologie axiomatisch behauptete „strukturelle Rassismus“ wird der deutschen Gesellschaft als elementares Merkmal attestiert: im Gesundheitssystem, Bildungssystem, im Sport, auf dem Arbeitsmarkt und in den Medien.
Äußerst bizarre Fragestellungen
Viele der untersuchten Fragestellungen der bisher durchgeführten Kurzstudien des NaDiRa muten äußerst bizarr an:
• Racist Stacking untersucht die Unterrepräsentation von Schwarzen Sportler*innen auf zentralen, taktischen und führenden Spielpositionen sowie ihre Überrepräsentation auf dezentralen und körperbetonten Spielpositionen. Ziel dieser empirischen Studie war es somit zu prüfen, wie sich Schwarze und weiße Spieler auf die einzelnen Spielpositionen verteilen.
• Rassismus in der Sportförderung – postkoloniale Kontinuität
Das Kurzprojekt untersucht Othering-Formen und Rassismuserfahrungen in staatlichen Sportförderungsprogrammen, um auf kolonial-rassistische Kontinuitäten zu verweisen.
• Rassistisches Wissen. Das Projekt untersucht institutionellen Rassismus in der Polizei anhand der Analyse von rassistischem „Wissen“ und seiner Nutzung in der Ermittlungspraxis der Polizei.
• Rassismus in Politik und Medien. Untersucht werden nicht nur explizite Herabsetzungen und Anfeindungen, sondern auch „implizite Verzerrungen im Sprachgebrauch sowie in einer latenten emotionalen Färbung in der Kommunikation über rassisch/ethnisch/kulturell definierte “Andere”.
Bei diesen Untersuchungen wird Rassismus gemäß den Dogmen der Critical-Race-Theory untersucht. Beleg für „strukturellen Rassismus“ liegt immer dann vor, wenn die Verteilung von ermittelten Ergebnissen (z.B. bei Einkommen oder Bildungserfolgen) entlang gruppenspezifischer Identitätslinien (Migranten/Muslime/Flüchtlinge/Ethnien) im Vergleich zur „weißen“ Mehrheitsgesellschaft abweicht. Darüber hinaus wird für den Beleg von Rassismus auch die erlebte Erfahrung von angeblich „marginalisierten“ Personen zurückgegriffen und deren subjektive „gefühlte Diskriminierung“ als Tatsache angesehen. Ob solche Angaben zur gefühlten Diskriminierung überhaupt in dieser Form zutreffen, wird nicht überprüft. Wer sich als Opfer von Rassismus fühlt, der ist faktisch auch Opfer. Hierbei wird ausgeblendet, dass Menschen (und insbesondere Aktivisten) anfällig sind für Selbsttäuschungen durch kognitive Bestätigungsfehler.
Ideologie der Critical-Race-Theory imoprtieren
Klar erkennbar ist hier die Absicht, die Ideologie der Critical-Race-Theory/Wokeness des akademischen „Antirassismus“ aus den USA nach Deutschland zu importieren und an die deutschen Verhältnisse anzupassen.
Wie das Hand in Hand mit Aktivisten aus den Reihen selbsternannter „Migrantenorganisationen“ geschieht, die von Foroutan gerne als die „Zivilgesellschaft“ beschrieben werden, zeigt sich am Leiter des NaDiRA Cihan Sinanoglu. Sinanoglu war bis zu seiner Rekrutierung beim DeZIM der Geschäftsführer des Begleitausschusses der Bundeskonferenz der Migrantenorganisationen (BKMO). Die auf der Wokeness-Ideologie basierende „Antirassimus-Agenda 2025“ wurde von Sinanoglu erarbeitet und unterzeichnet. In dieser Agenda fordert Sinanoglu die Transformation der Bundesrepublik ein:
Im Öffentlichen Dienst sollen für Menschen mit Migrationshintergrund Quoten eingeführt werden für die „Partizipation“. Weiters solle ein „Partizipationsrat Einwanderungsgesellschaft“ vergleichbar mit dem Deutschen Ethikrat die Gesetzgebung beeinflussen und öffentliche Diskussionen „versachlichen“. Die gesamte Migrationspolitik solle dereguliert werden und Migration nicht mehr als Bedrohung angesehen werden. Dazu bedarf es eines zusätzlichen „progressiven Ministeriums“ für die Gestaltung der „Einwanderungsgesellschaft“. Ein neues Staatsziel zur „gleichberechtigten Teilhabe“ sowie ein Bekenntnis zur Einwanderungsgesellschaft und zum „Antirassismus“ sollen ins Grundgesetz eingefügt werden.
Außerdem sollen Personen mit Migrationshintergrund in Parteien bevorzugt, der Weg zur Staatsbürgerschaft erleichtert und das Wahlrecht auf alle in Deutschland lebenden Personen unabhängig von der Staatsbürgerschaft ausgeweitet werden. Zuallererst wird aber gefordert, dass die woke Definition von „institutionellen und systemischen Rassismus“ durch die Regierung gesetzlich anerkannt wird. Hier wird gefordert, dass die Bundesregierung die Inhalte der Critical-Race-Theory gesetzlich festschreibt und folglich diese kollektivistische Weltsicht zur Basis der Gesetzgebung macht.
Wie viele der Forderungen von Sinanoglu bereits bis 2025 verwirklicht werden, wird sich noch zeigen.
Was die Bekämpfung vom „institutionellen Rassismus“ aus der Sicht von Sinanoglu bedeutet, stellt er regelmäßig auf Twitter mit dem Namen „DevrimX1925“ klar. Devrim steht für „Revolution“, X1925 ist das Geburtsjahr von Malcom X.
Im August 2020 schrieb Sinanoglu: „wir lösen institutionellen rassismus in der polizei nicht, indem wir die polizei „vielfältiger“ machen. die personen, die gewalt ausüben “diverser“ zu machen, reproduziert nur diese gewalt. die frage muss lauten: welche ordnung schützt die Polizei mit welchen mitteln?“
„Antirassistische“ Transformation
Hierin drückt sich klar aus, worum es Sinanoglu bei der Bekämpfung von „institutionellem Rassismus“ geht. Getarnt als akademische Forschung zur Bekämpfung von „Rassismus“ soll durch die Ideologie der Wokeness die kapitalistische und demokratische Ordnung der Bundesrepublik überwunden werden.
Unter der Leitung von Naika Foroutan und Cihan Sinanoglu wird diese „antirassistische“ Transformation gemäß der Critical-Race-Theory nun am DeZIM vorangebracht. Diese Agendawissenschaft über „strukturellen Rassismus“ ist unfähig, tatsächlich funktionierende „Konzepte gegen Rassismus“ zu entwickeln. Doch das ist auch nicht das Ziel. Im Ergebnis werden alle, die die transformatorischen Konzepte des DeZIM ablehnen, dem Vorwurf des strukturellen „Rassismus“ ausgesetzt sein. Solange der Staat nicht eingreift, um per Zwang sozialistische Ergebnisgleichheit zwischen den verschiedensten Gruppen zu erreichen, solange wird Deutschland als „strukturell diskriminierende und rassistische Gesellschaft“ gebrandmarkt werden.
Dafür braucht es gar kein neues grünes Einwanderungsministerium für „Vielfalts- und Teilhabepolitik“ mehr. Das DeZIM treibt diese woke Agenda bereits im Auftrag der Bundesregierung voran.