Vera Lengsfeld / 24.02.2009 / 22:27 / 0 / Seite ausdrucken

Vierundzwanzigster Februar 1989/2009

Während die ungarische kommunistische Partei an diesem Tag auf ihren verfassungsmäßig verankerten Führungsanspruch verzichtet, erfährt die SED eine Aufwertung Der Ministerpräsident von Baden- Württemberg Lothar Späth macht bei Partei-, und Staatschef Erich Honecker seine Aufwartung. Von kritischen Fragen, die Späth Honecker gestellt hätte, ist anschließend nicht die Rede.
Walter Kempowski ist an diesem Tag allein in seinem Haus. Er notiert in sein Tagebuch, dass neben der ungarischen, auch die polnische kommunistische Partei auf ihr Machtmonopol verzichten wolle, um einen demokratischen Sozialismus aufzubauen. „Wer’s glaubt, wir selig“, kommentiert Kempowski lakonisch. Die einen wollen nicht sehen, was sich entwickelt, die anderen können es nicht glauben. So ist am Ende einen große Überraschung, was sich doch vor aller Augen angebahnt hat.

Ist es heute auch so, dass man nicht sehen will, oder glauben kann, was sich vor aller Augen entwickelt? Lettland musste bereits Staatsbankrott anmelden, Polen und Ungarn stehen kurz davor. In Deutschland tut man so, als ob die Krise mit Staatsdirigismus zu überwinden sei. Kaum ist das Konjunkturpaket II beschlossen, gibt es schon einen Nachschlag. Opel soll in den Genuss von Staatshilfen kommen, ohne bislang einen Sanierungsplan vorgelegt zu haben. Mit dem Nahen der Bundestagswahl steigt offenbar die Bereitschaft, Steuergelder raus zu schmeißen, in der Hoffnung, dass die Fehlinvestition nicht bis zur Wahl ruchbar wird.

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