Der Freistaat Sachsen ist derzeit ja einer der Vorreiter, wenn es um Verschärfungen im Corona-Ausnahmezustand geht. Der Ministerpräsident wetteifert dabei inzwischen mit seinem bayerischen Kollegen Söder. Auch gegen eine absehbare Öffnung der Schulen für normalen Unterricht hat sich der Landesherr deutlich gewandt. Im Freistaat soll weiterhin digital unterrichtet werden. Dafür hat das Land schließlich mit Lernsax auch eine eigene digitale Lernplattform geschaffen. Das ist sicher gut, doch es wäre vielleicht noch besser, wenn selbige auch funktionieren würde.
Am 15. Dezember des letzten Jahres konnte man folgende Meldung lesen:
„Die Lernplattform Lernsax hat nach einem Hackerangriff auch am Dienstag noch Probleme gemacht. Wie schon am Tag zuvor konnte die Plattform nach Angaben des Kultusministeriums nicht aufgerufen werden. Minister Christian Piwarz (CDU) bedauerte die erneuten Probleme am zweiten Tag des Lockdowns und kündigte ein zusätzliches Schutzsystem für das Rechenzentrum an.
Lernsax war am Montag von einer Cyberattacke lahmgelegt worden. Zwar war laut Ministerium nicht das sächsische Angebot das Ziel des Angriffs, sondern eine andere Lernplattform. Beide basierten aber auf der gleichen Technologie und nutzten dasselbe Rechenzentrum in Karlsruhe, so dass auch Lernsax mit in die Knie ging. Systemumstellungen seit Montag hätten am Dienstag nicht den gewünschten Erfolg gebracht.“
Das ist sicher nicht schön, aber es waren ja nur noch wenige Tage bis zu den Weihnachtsferien zu überbrücken. Die sind jetzt vorbei und Sachsens Schüler sollen wieder via Lernsax etwas lernen. Zur Problemlösung war ja inzwischen auch etwas Zeit, könnte man als Laie meinen. Stattdessen durfte man am 5. Januar folgende Meldung lesen:
„Bei der Lernplattform für Schulen, Lernsax, hat es am Dienstag erneut Störungen gegeben. Ursache sei ein technisches Problem im Rechenzentrum, Kapazitätsprobleme gebe es jedoch nicht, teilte das Kultusministerium in Dresden am Dienstag mit. Zudem sei am Montag ein Hackerangriff auf die Plattform abgewehrt worden.“
Es wird Schüler, Eltern und Lehrer freuen, zu hören, dass bei Sachsens Lernplattform keine Kapazitätsprobleme gibt, mehr freuen würde es sie wahrscheinlich, wenn sie sich davon bei der Nutzung einer funktionierenden Lernsax-Plattform überzeugen könnten.