Ein neuer Job für den phantasievollen Reporter.
Um den Star-Fälscher des deutschen Journalismus beim Spiegel war es jahrelang still geworden. Jetzt aber hat Claas Relotius wieder Arbeit und Brot in einem der geschwätzigen Gewerke gefunden und das sorgt noch einmal für Medien-Aufmerksamkeit. Er textet inzwischen aber nicht mehr auf dem journalistischen Spielfeld, sondern arbeitet als Werbetexter für die Werbeagentur Jung von Matt, wie zuerst Bild berichtete. Im Dezember 2018 war der mehrfach ausgezeichnete Reporter Relotius damit aufgeflogen, dass er einen Großteil seiner Artikel entweder ganz oder teilweise erfunden hatte. Seinem Kollegen Juan Moreno war es gelungen, den Betrug aufzudecken. Die redaktionellen Kontrollmechanismen beim Spiegel hatten offensichtlich versagt. Nun ist Relotius also in der Werbung und damit vielleicht am Ort seiner Bestimmung. Wo sonst werden schöne Worte so sehr gebraucht und wo sonst ist der Bezug zur Realität so unwichtig?