Die Aufständischen in der äthiopischen Krisenregion Tigray haben nach eigenen Angaben eine neue Offensive gestartet und dabei die wichtige Stadt Alamata eingenommen, meldet kleinezeitung.at. Die Regierungstruppen und die mit ihnen verbündeten Amhara-Streitkräfte seien im südlichen Gebiet Raya "vollständig in die Flucht geschlagen" worden, habe ein Rebellensprecher am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP gesagt. Kämpfe habe es nach Angaben von humanitären Helfern auch in einem Flüchtlingslager in West-Tigray gegeben.
Die äthiopische Regierung hatte bekanntlich vor zwei Wochen eine einseitige Waffenruhe im Tigray-Konflikt ausgerufen, nachdem die Rebellen in die Regionalhauptstadt Mekele einmarschiert waren. Nun hätten die Aufständischen nach Angaben ihres Sprechers Getachew Reda den größten Teil des Südens von Tigray eingenommen, einschließlich der Städte Alamata und Korem. Alamata gelte als die wichtigste Stadt in Süd-Tigray.
Die Berichte über Gebietseroberungen seien von unabhängiger Seite kaum zu überprüfen, da sämtliche Kommunikationswege in Tigray unterbrochen sind. Das äthiopische Militär habe eine AFP-Anfrage zu den jüngsten Kämpfen zunächst unbeantwortet gelassen. Aus UN-Kreisen habe es geheißen, dass nahe der Stadt Emba Madre im Westen von Tigray Artilleriefeuer zu hören gewesen sei. Kämpfe habe es demnach auch in der 13 Kilometer von Emba Madre entfernten Gegend von Mai Tsebri gegeben.