Der Deutsche Presserat hat ein Beschwerdeverfahren gegen DIE ZEIT eingeleitet. In dem im April erschienenen Artikel waren Inhalte aus internen Chats und Mails des Springer-Chefs Mathias Döpfner veröffentlicht worden.
Grundlage für das Verfahren sei eine Beschwerde, die Ende vergangener Woche beim Presserat eingegangen war, berichtet presseportal.de. Die Sprecherin des Presserats, Kirsten von Hutten, wird wie folgt zitiert:
„Im Mittelpunkt unseres Verfahrens steht die Frage, ob die internen Nachrichten Döpfners von überwiegend öffentlichem Interesse sind oder ob die Veröffentlichung dessen Persönlichkeitsschutz nach Ziffer 8 des Pressekodex verletzt.“
Der Presserat wolle am 15. Juni über den Fall entscheiden. Auch die Berliner Zeitung soll den Informantenschutz nach Ziffer 5 des Pressekodex verletzt haben. Deren Verleger Holger Friedrich hatte nach eigenen Angaben den Namen eines Informanten, Ex-Bild-Chefredakteur Julian Reichelt, an den Springer-Verlag weitergegeben. Dieser Darstellung zufolge habe Reichelt Friedrich zuvor Informationen angeboten und dabei Vertraulichkeit vorausgesetzt.